Im Blickpunkt: Was machen die verliehenen FCK-Spieler?

Zwei Lautrer in der Ferne: Deville und Osei Kwadwo

Zwei Lautrer in der Ferne: Deville und Osei Kwadwo


Maurice Deville und Manfred Osei Kwadwo spielen in dieser Saison auf Leihbasis in der 3. Liga. Wie ist die Spielzeit der beiden FCK-Profis verlaufen und wie geht es mit ihnen in der Zukunft weiter?

Seit August spielen Maurice Deville und Manfred Osei Kwadwo auf Leihbasis bei Klubs in der 3. Liga. Die beiden Offensivkräfte sollten Spielpraxis sammeln und sich weiterentwickeln. Allerdings verlief die gegenwärtige Saison für beide ziemlich unterschiedlich.

Mit seinen Leihspielern steht der 1. FC Kaiserslautern in regelmäßigem Kontakt. So hat sich Ex-Trainer Tayfun Korkut in der Hinrunde telefonisch über den Stand der Dinge informiert. Noch intensiver ist der Austausch mit Sportdirektor Uwe Stöver. "Er hat mehrmals angerufen und gefragt, wie es geht. Wir haben nicht nur über Sportliches, auch über andere Themen gesprochen", berichtet zum Beispiel Maurice Deville.

In diesen Tagen wird Stöver mit Trainer Norbert Meier und den Spielern weitere Gespräche führen, in denen es vor allem um die Zukunft der beiden Profis geht. Denn in wenigen Wochen endet die Saison und die Kaderplanungen beim FCK sind längst angelaufen. Es lohnt sich also ein Blick zurück auf die bisherige Saison von Deville und Osei Kwadwo.

Maurice Deville

Maurice Deville: Verletzungspech und ein schwieriges Umfeld

Maurice Deville wäre eigentlich gerne beim FCK geblieben. "Das letzte Jahr beim FCK war das schönste, was ich bisher hatte", sagt der luxemburgische Nationalspieler, der in der Saison 2015/16 in 17 Spielen vier Joker-Tore erzielte und eine Vorlage gab. Trotzdem schloss er sich, letztlich auch auf Anraten der FCK-Verantwortlichen, Anfang August dem Zweitliga-Absteiger FSV Frankfurt an.

Dort sollte Deville Spielpraxis sammeln und bei seinem neuen Klub den "Offensivbereich qualitativ verstärken", wie Roland Benschneider, Sportdirektor der Bornheimer, damals betonte. Der Ex-Profi (unter anderem für Trier, Bielefeld und Köln am Ball) kennt Deville noch aus gemeinsamen Zeiten in Elversberg und bringt eine große Wertschätzung für den Stürmer auf: "Damals hat uns Maurice in die 3. Liga geschossen. Er ist ein schneller und kopfballstarker Spieler."

Die Saison verlief für Deville allerdings alles andere als optimal. Schon sein Einstand wollte nicht so recht gelingen, was auch mit einer hartnäckigen Verletzung zusammenhing. "Ich war bei meinem Wechsel nach Frankfurt angeschlagen und habe eine Verletzung mit mir herumgetragen und verletzt gespielt", erinnert sich der 24-Jährige. Von den Ärzten habe er zwar grünes Licht bekommen, doch unter dem Strich wäre es besser gewesen, für eine kurze Zeit auszusetzen und dann wieder voll anzugreifen, wie er betont.

Devilles Mannschaft bleibt hinter den Erwartungen zurück

Auf dem Rasen war Deville ebenfalls nicht vom Glück verfolgt. Nach einem Kurzeinsatz und einem kompletten Spiel auf der Bank erlebte er Ende August in Rostock eine turbulente Partie: Erst traf er in der 71. Minute, wenige Minuten nach seiner Einwechslung, zum 1:0. Brachte sich und seine Mannschaft durch ein Eigentor in der 92. Minute aber um zwei wichtige Zähler - und lieferte damit eine Art Symbolbild für die komplette Saison.

Denn Deville bekam nur selten konstant Einsatzzeiten. Das Umfeld am Bornheimer Hang machte es ihm zudem nicht leichter. Der FSV, mit großen Ambitionen gestartet, erlebte eine katastrophale Saison, entließ einen Trainer, musste den Ausfall von Leistungsträgern verkraften und findet sich mittlerweile, sechs Spieltage vor Schluss, auf dem vorletzten Rang wieder. "Es ist nicht so einfach, wenn es nicht läuft und man dann in so einer Negativspirale ist", beschreibt Deville die Situation. "Die Mannschaft ist eigentlich zu viel mehr in der Lage. Aber wenn der Wurm drin ist, geht es halt manchmal nicht."

Deville: "Ich will auf jeden Fall zurück!"

Hinzu kamen Querelen abseits des Rasens: Schon länger machte die finanzielle Schieflage des Klubs die Runde, Ende März schließlich trat das komplette Präsidium samt Geschäftsführer zurück. Am Dienstag dieser Woche meldeten die Hessen offiziell Insolvenz an, wodurch der Abstieg in die Regionalliga besiegelt sein dürfte.

Ein Verbleib Devilles beim FSV ist damit so gut wie ausgeschlossen, der Stürmer hatte aber schon vor Bekanntwerden der Insolvenz ohnehin erklärt: "Ich will auf jeden Fall zurück! Die jetzige Saison ist für mich sehr schlecht gelaufen. Aber ich habe nicht vergessen, wie man Fußball spielt."

Manfred Osei Kwadwo

Manfred Osei Kwadwo: Das "Puzzlestück" in Großspach

Das gilt auch für Manfred Osei Kwadwo, mit dem Deville noch regelmäßig in Kontakt steht und sich austauscht. "Manni" schloss sich ebenfalls Anfang August der schwäbischen SG Sonnenhof Großaspach an – und wurde mit großen Vorschusslorbeeren empfangen. "Er hat tolle Anlagen, eine klasse fußballerische Ausbildung genossen und bereits Erfahrung in der 2. Bundesliga sammeln können", lobte SGS-Sportdirektor Ioannis Koukoutrigas damals die Neuverpflichtung aus Kaiserslautern. Osei Kwadwo, das "vielversprechende Talent" sei vielseitig einsetzbar und deshalb "das letzte notwendige Puzzlestück" im Kader der Schwaben.

Tatsächlich eroberte "Manni" nach einem ersten Kurzeinsatz am 3. Spieltag einen Stammplatz und lief satte 15-mal am Stück in der Startelf auf. Erst eine Gelbsperre am 19. Spieltag bremste den 21-Jährigen, der in dieser Phase nicht nur mit drei Toren und zwei Vorlagen am Höhenflug der SGS beteiligt war. Durch seine Wendigkeit und Dribblings übernahm der Deutsch-Ghanaer eine wichtige Rolle im nicht selten überfallartigen Umschaltspiel des Drittligisten.

Lernprozesse: Kritik vom Trainer und Verletzungen

Allerdings verlief auch Osei Kwadwos Spielzeit nicht komplett störungsfrei. Nach der 1:3-Niederlage gegen Magdeburg am 15. Spieltag zum Beispiel musste "Manni" einen Rüffel von Cheftrainer Oliver Zapel einstecken. Der hatte kritisiert, dass ein Spieler bei einer Standardsituation "ohne Sinn und Verstand auf einmal den zweiten Pfosten" verlassen und so eine Gegentor verschuldet habe. "Derjenige der dort stehen sollte und sicherlich die Situation auch bereinigen hätte können, der fehlt auf einmal", haderte Zapel - und meinte damit Osei Kwadwo.

Trotzdem kam der ehemalige Lautrer Jugendspieler auch in den nachfolgenden Spieltagen regelmäßig zum Einsatz, wurde zuletzt allerdings von muskulären Problemen gestoppt. Seit Mitte März stand der von Ex-Trainer Konrad Fünfstück als "Mini-Robben" bezeichnete Osei Kwadwo deshalb nicht mehr auf dem Platz.

Zum FCK hält "Manni", dem Sportdirektor Uwe Stöver einen Entwicklungsschritt nach vorne attestiert, wie Deville regelmäßig Kontakt, schaute sogar beim 1:1 gegen Heidenheim persönlich auf dem Betzenberg vorbei und scherzte mit seinen ehemaligen Teamkollegen – die wie Deville womöglich bald wieder seine "richtigen" Mitspieler sein werden.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: paulgeht

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