Saisonvorschau 2017/18

Wird die neue Saison besser als die alte?

Wird die neue Saison besser als die alte?


Vorfreude, Ernüchterung, Mentalität, Hoffnung. Das sind einige Schlagworte aus der diesjährigen Saisonvorschau von Der Betze brennt. Wo wird der 1. FC Kaiserslautern landen - und wie ist Deine Meinung dazu?

Tocos Vorschau:

Spürt Ihr auch dieses Kribbeln, diese Vorfreude? Alles auf Null für 18 Mannschaften? Nach einer turbulenten Saison haben die Roten Teufel erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt gesichert. An so etwas möchte man sich nicht gewöhnen. Erst recht nicht in der zweiten Liga. Die ersehnte Pause nach dem Ende mit Schrecken wirkte Wunder, das Stöver-Vakuum war abgehakt und die ersten Transfers fielen vielversprechend aus. Rückkehrer, Nationalspieler, Perspektivspieler, Leihspieler. Eine gesunde Mischung ergänzte den Kader, andere Leistungs- oder Trikotträger machten Platz und es schien Ordnung einzukehren. Bis einmal mehr ein kleines Chaos in der Führungsebene ausbrach. Etwa da implodierte meine Vorfreude und die Sorgen kehrten zurück. Stöver heuerte bei St. Pauli an, Gaus war schon längst in Ingolstadt angekommen, Ewerton wechselte nach Nürnberg und die Vorbereitung wurde durch abgesagte Trainingsspiele erschwert. Die Mannschaft und das Trainerteam schien das wenig zu beeindrucken und hieran knüpft meine Hoffnung.

Eines der besten Abwehrsysteme der vergangenen Saison (und Jahre) muss umgebaut werden, was mit den erfahrenen Modica, Correia, Kessel und Gerrys Wunschtorwart Müller funktionieren sollte. Es tut gut, dass es nicht nur den Fan immer wieder zum Verein zieht, sondern auch aktive Spieler diesen Weg gehen. Neuzugang Mads Albaek schreibt die Geschichte der Skandinavier auf dem Betze weiter und muss im Mittelfeld seinen Beitrag dazu leisten, dass die vermaledeite Offensive der letzten Saison schnell in Vergessenheit gerät. Die Neuzugänge im Sturm stehen allesamt am Anfang ihrer Karrieren, spielen teilweise aber auch schon in den Nachwuchsauswahlen des Landes. Die Übergangssaison geht in die Verlängerung, einmal mehr mit einer neuen, teilweise noch zu besetzenden, sportlichen Führung. Die Uhr tickt für den FCK. Norbert Meier bleibt nichts anderes übrig, als mit seinen Roten Teufeln die Flucht nach vorne anzutreten.

Meine Prognose: Dank fehlender Über-Favoriten sind wieder zweieinhalb Aufstiegsplätze in der Verlosung und vielleicht wissen wir schon nach dem Auftaktprogramm, ob der Betze dabei mitmischt. Vielleicht bringt es aber auch wieder eine Phase in den unteren Rängen. Am Ende wird der FCK den Klassenerhalt früh sichern und im gesicherten Mittelfeld landen.


suYins Vorschau:

Vorbei. Endlich! Was hatte ich mich Ende Mai gefreut, als diese Saison beendet war. Egal, der Blick sollte nach vorne gerichtet sein. Boris Notzon hat meiner Meinung nach bisher einen guten Job abgeliefert - zumindest auf dem Papier. Trotz des Hickhacks um einen potentiellen Sportdirektor hat er im Hintergrund in Absprache mit Norbert Meier seine Arbeit ruhig und solide ausgeführt. Sehr gespannt bin ich auf die Neuzugänge Kastaneer, Atik, Spalvis und Albaek.

Ich sehe der kommenden Saison positiv, aber nicht euphorisch entgegen. Mit Correira und Koch könnten wir an unsere gute Abwehrreihe aus der letzten Saison anknüpfen. Eine Frage wird sein: Findet Müller im FCK-Tor zu seiner alten Stärke oder bekommt doch Weis eine faire Chance? Nichtsdestotrotz, ohne eine funktionierende Offensive gewinnt man eben doch keinen Blumentopf.

Was wäre denn noch wünschenswert? Weniger "Chaoslautern" in den Medien, eine sachliche Jahreshauptversammlung und eine verfügbare Betze-Anleihe. Weniger Snapchat, weniger Instagram, zumindest wenn man mal wieder ein Spiel ohne Elan und Power verkackt hat. Liebe Mannschaft, bitte nehmt Euch das zu Herzen!

Meine Prognose: Wenn sich das Team im Laufe der Saison auf das Wesentliche konzentriert - Fußball spielen - hoffe ich auf einen Platz zwischen 5 und 10. Trainer Meier wird die Mannschaft hoffentlich dieses Jahr komplett betreuen und die Roten Teufel in die obere Tabellenhälfte führen.


Sebastians Vorschau:

Blicken wir erst einmal zurück - eine Woche vor dem Start der vergangenen Saison hatte sich Euphorie breitgemacht, nach einer ernüchternden Saison sollten der Wechsel an der Vereinsspitze mit neuem Vorstand, sportlichem Leiter und Trainer sowie einigen neuen Spielern für gute Ergebnisse und Euphorie sorgen. Das Ende ist bekannt - inzwischen sind Trainer und Sportdirektor Vergangenheit, die Saison kann nur mit extrem rosaroter Brille nicht als unterirdisch angesehen werden und die Stimmung im Verein hat massiv gelitten. Und nun geht es also wieder los, diesmal ohne Euphorie, mit einem riesigen Kader und der Ungewissheit, was die mehr als zehn neuen Spieler so draufhaben.

Die "Generalprobe" gegen Derby County beim Stadionfest zeigte zumindest, dass es für Euphorie deutlich zu früh ist: die Abwehr wirkte noch nicht so sattelfest wie in der vergangenen Saison (es stand zu Beginn auch kein Verteidiger der letzten Spielzeit auf dem Rasen), während Mittelfeld und Sturm leider wie 2016/17 recht plan- und ideenlos agierten. Dies kann sich - und ich prognostiziere wird sich - noch verbessern, wenn Mads Albaek und Baris Atik richtig angekommen sind. Ob der Sturm in der kommenden Saison seinem Namen wieder Ehre bereitet oder weiter ein laues Lüftchen bleibt, bleibt abzuwarten. Osayamen Osawe scheint zumindest nicht besser geworden zu sein, die Hoffnungen ruhen also auf den Neuzugängen Gervane Kastaneer und Lukas Spalvis. Doch bis die beiden fit genug sind, um zu helfen, könnte der FCK wieder tief unten drinstecken. Denn die ersten Spiele haben es in sich - mit Nürnberg, Darmstadt, Düsseldorf und Braunschweig stehen durchaus ambitionierte Gegner vor der Tür. Vermutlich sehen wir erst einmal sehr defensive Teufel: Hinten dicht stehen, vorne auf Geistesblitze von Atik hoffen und die Daumen drücken, dass die neuen Offensivakteure schnell die benötigten Hilfen sind (oder Osawe endlich durchstartet).

Meine Prognose: Der FCK wird die Tabelle nach einem schwierigen Start von hinten aufrollen müssen. Gelingt es, die Defensive zu stabilisieren und mehr Einfallsreichtum und Abschlussstärke zu schaffen, ist ein einstelliger Tabellenplatz drin. Aber nur dann. Gelingt beides nicht, wird es wieder haarig - vielleicht sogar noch haariger als in der vergangenen Spielzeit. Ich spiele ungern die Euphoriebremse (wobei derzeit sowieso nicht gebremst werden muss), aber ein eine Woche vor Saisonstart noch nicht eingespieltes Team macht mir persönlich keine große Hoffnung, wieder eine gute FCK-Saison zu sehen. Meine Tabellenprognose: Im Idealfall Platz 9 bis 11, wenn einiges schiefgeht Platz 14 bis 18


Thomas' Vorschau:

Warum sollte die nächste Saison besser werden als die letzte? Ich will nicht groß drumherum reden: Außer dem Prinzip Hoffnung fällt mir da nicht viel optimistisches ein. Die Testspiel-Bilanz fällt im Vergleich zu den Ligakonkurrenten mager aus. Und ob die Neuzugänge die Mannschaft im Vergleich zum Vorjahr wirklich verbessern können, muss sich erst zeigen. Skeptisch stimmt mich folgendes: Durch vier ausgeliehene Spieler mit Stammplatz-Ansprüchen (Müller, Guwara, Atik, Spalvis) wird es wieder nichts mit dem längerfristigen Aufbau eines Siegerteams, gleichzeitig ist aber ein kurzfristiges Zusammenwachsen aufgrund vielfach mangelnder Spielpraxis (Müller, Kessel, Correia, Spalvis, Kastaneer) ebenfalls nicht zu erwarten. Der Worst Case stellt sich wie folgt dar: Bis gefühlt zum 28. Spieltag wird wieder auf den großen Umbruch hingewiesen, der eben Zeit benötige - was ja auch stimmt - und nach dem 34. Spieltag folgt dann gezwungenermaßen schon wieder der nächste Umbruch.

Fast schon paradox erscheint es da, dass ausgerechnet zum Saisonbeginn die zuletzt starke FCK-Defensive nahezu komplett erneuert erwartet wird, während in der schwachen Offensive rückstandsbedingt zunächst mit mehr alten als neuen Gesichtern zu rechnen ist. Und wenn der Start schiefgehen sollte, wäre wahrscheinlich - wie letztes Jahr - schon wieder die ganze Saison verkorkst: Hinterherlaufen in der Tabelle, niedrige Zuschauerzahlen am Betze, Unruhe rund um die Jahreshauptversammlung, vielleicht Panik-Transfers in der Winterpause und so weiter. Dabei darf der vermeintlich niedrige Lizenzspieleretat keine Ausrede sein: Der FCK plant mit rund elf Millionen Euro, das ist in etwa die Größenordnung zwischen Nürnberg und Bochum - und diese beiden Vereine wollen offiziell um den Aufstieg mitspielen. Ein bisschen mehr Ehrgeiz würde da auch in Lautern gut tun und nebenbei auch mehr Zuschauer ins Fritz-Walter-Stadion locken, sofern dann natürlich auch die Leistung auf dem Rasen stimmt. Das Mindestziel für die kommende Saison muss dementsprechend lauten: Die Heimspiele sollen wieder Spaß machen! "Das Stadion muss wieder umgegraben werden", hatte Norbert Meier nach dem letzten Heimspiel versprochen, und das darf bitte keine leere Phrase bleiben.

Meine Prognose: Eine Hoffnung habe ich dann doch noch für die neue Saison: Dass es den Kaderplanern gelungen sein möge, eine bessere Mentalität, einen stärkeren Teamgeist als letztes Jahr zusammenzustellen. Denn daraus können gerade am Betze immer noch echte Fußball-Wunder entstehen, erst recht in so einer ausgeglichenen Liga ohne echten Topfavoriten. Wahrscheinlicher ist aber - und ich hoffe, ich irre mich! - eine erneut miese Saison in der unteren Tabellenhälfte.


paulgehts Vorschau:

Euphorie oder Pessimismus? Ich spüre vor dem Auftakt in Nürnberg weder das eine noch das andere. Zu viel ist seit dem letzten Sommer passiert. Wünschenswert ist eine Saison, die der FCK sorgenfreier als 2016/17 bestreiten kann, in der endlich gute Arbeit und Konstanz auf allen Ebenen Einzug erhält und wichtige Projekte abseits des Rasens, allen voran die Nachwuchsförderung, vorangetrieben werden.

Doch klar: Letztlich hängt alles davon ab, was auf dem Fußballplatz passiert. Gespannt bin ich, wie sich die Mannschaft nach Norbert Meiers erster kompletten Sommervorbereitung präsentiert. Ist es ein Vorteil, dass die Neuzugänge frühzeitig feststanden und mit dem Team trainieren konnten? Worauf setzen die Roten Teufel in den kommenden Monaten: Sicherheit und Bollwerk? Oder Mut und Risiko? Hauptsache, der Optimismus wächst und der FCK klopft mal wieder in höheren Tabellenregionen an.

Ein wichtiges Etappenziel könnte doch auf diesem Wege sein, endlich wieder zu einer Heimmacht zu werden. Macht den Betzenberg zur Bastion, begeistert eure Fans! Es würde den Zusammenhalt stärken - und was daraus entstehen kann, ist bekannt.

Meine Prognose: Wie immer hängt viel vom Saisonstart ab. Kommt der FCK gut aus den Startlöchern und lässt sich danach von Selbstvertrauen und Optimismus tragen, muss ein Tabellenplatz zwischen Platz 5-9 möglich sein.

... und was denkst Du? In unserem Diskussionsforum steht eine Umfrage zur Endplatzierung der Roten Teufel bereit und es gibt ganz viel Platz zum Gegenüberstellen von Pro und Contra - wir sind gespannt auf die unterschiedlichen Meinungen!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Redaktion

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