Neues vom Betzenberg

Klatt zeigt sich optimistisch in Sachen Lizenz

Klatt zeigt sich optimistisch in Sachen Lizenz


Der wirtschaftlich angeschlagene 1. FC Kaiserslautern hat am Mittwoch seine Finanzierungsstrategie für die kommende Saison präsentiert. Geschäftsführer Klatt blickt der Lizenzerteilung durch den DFB, für die zehn bis zwölf Millionen Euro benötigt werden, optimistisch entgegen.

Durch ein Schuldscheindarlehen institutioneller Anleger von rund fünf Millionen Euro sei das operative Geschäft in der kommenden Saison bereits zum jetzigen Zeitpunkt abgesichert, so Finanz-Geschäftsführer Michael Klatt: "Das ist eine ganz tolle Nachricht, weil uns das Planungssicherheit gibt."

Obendrauf komme noch die die im August 2019 fällige "Betze-Anleihe", für deren Refinanzierung heute zwei Projekte offiziell vorgestellt wurden: Durch die "Betze-Anleihe II" und ein "Crowdlending" soll bis Ende April 2019 weiteres Geld generiert werden, um endgültig die Lizenz für die kommende Drittligasaison zu sichern. Klatt stellte klar, dass nicht das komplette Volumen beider Unterstützungsmöglichkeiten von 9,5 Millionen ausgeschöpft werden müsse, um die Zukunft zu sichern. Je nach DFB-Vorgaben in den Lizenzierungsbescheiden sind wohl noch rund fünf Millionen Euro nötig, zu denen die Anleihe und das Crowdlending einen möglichst großen Teil beitragen sollen. Klatt bezeichnete beide Vorhaben als "Teil unserer Zwischenfinanzierungsstrategie".

Betze-Anleihe II: FCK gibt diesmal keine Schmuckurkunden aus

Wilfried de Buhr, der Vorstandsvorsitzende des e.V., stellte das Instrument "Betze-Anleihe II" vor. Ein Unterschied zur ersten, 2013 ausgegebenen Anleihe ist, dass es diesmal keine der seinerzeit beliebten Schmuckurkunden für die Zeichner, sondern nur die Bezugsmöglichkeit über ein Wertpapierdepot gibt. Dies habe laut de Buhr auch damit zu tun, dass die Ausgabe von Schmuckurkunden einen hohen Aufwand erfordern würde. Durch den Wegfall habe man das Anleihe-Vorhaben schneller realisieren können. Die neue Anleihe hat ein Maximalvolumen von sieben Millionen Euro und liegt damit eine Million höher als die Betze-Anleihe von 2013.

De Buhr stellte klar, dass auch Aufsichtsrat, Vorstand und Geschäftsführung die neue Anleihe zeichnen werden. Selbige würde durch den e.V. ausgegeben, weil dieser eine längere Finanz-Historie habe. "Die Kapitalgesellschaft ist schlichtweg zu jung, um eine solche Anleihe rauszugeben", sagte der Vereinsvorstand.

Die "Betze-Anleihe II" kann ab 100 Euro gezeichnet werden, Anleger erhalten fünf Prozent Zinsen. Inhaber der alten Anleihe werden in den nächsten Tagen von den Depotbanken angeschrieben und können dann ihre Entscheidung über Auszahlung oder Umwandlung treffen. Für Anleger, die 2013 eine Schmuckurkunde bekommen haben, ist der Weg ein wenig komplizierter. Sollten diese auch die neue Anleihe zeichnen wollen, müssen sie in Vorleistung gehen und können sich die alte Anleihe ab 01. August 2019 bei der Zahlstelle auszahlen lassen.

» Zur Website: "Betze-Anleihe II 2019/2022"

Bader: Talente längerfristig halten und gute Qualität dazu holen

Für alle Fans, die kein Wertpapierdepot besitzen oder keines anlegen möchten, bietet der FCK noch eine weitere Möglichkeit der finanziellen Unterstützung an: Das sogenannte "Crowdlending". Diese Option hat der Verein zusammen mit dem Unternehmensfinanzierer "Kapilendo" entwickelt, der auch den Bundesligisten Hertha BSC Berlin beim selben Vorhaben unterstützte. Allerdings kann der FCK durch das "Crowdlending" aufgrund gesetzlicher Bestimmungen nur höchstens 2,5 Millionen Euro einnehmen. Auch hier liegt der jährliche Zinssatz bei fünf Prozent. In den ersten zwei Stunden nach der Pressekonferenz sind bei "Kapilendo" schon über 40.000,- Euro eingegangen.

» Zum "Crowdlending" auf "Kapilendo": Anlageprojekt 1. FC Kaiserslautern GmbH & Co. KGaA

Sport-Geschäftsführer Martin Bader gab unterdessen einen Einblick in die sportlichen Zukunftsplanungen des Vereins. Man wolle das Niveau mit Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) beibehalten und einen anderen Weg als die Ligakonkurrenten Eintracht Braunschweig und Karlsruher SC gehen. Beide Vereine hätten ihre U21-Mannschaften abgemeldet, so Bader, während beim FCK auch in dieser Saison wieder mehrere Spieler aus dem eigenen Nachwuchs bei den Profis integriert wurden. Neben der Weiterführung des NLZ und des Oberliga-Teams nannte der 51-jährige auch zwei Punkte seiner Strategie für die Profi-Mannschaft: Talente sollen hier längerfristig gehalten und qualitativ gute Spieler zum Kader dazu geholt werden.

De Buhr: "Wir sind alle aufgefordert, zusammenzustehen"

Vereinsvorstand de Buhr äußerte sich abschließend auf Nachfrage auch nochmals zu den viel diskutierten Streitigkeiten innerhalb der Klubführung: "Diese Spannungen sind nicht gut. Wir sind alle aufgefordert, zusammenzustehen. So etwas hilft dem Verein nicht, es entsteht ein Eindruck, der nicht positiv ist", richtete der Vorstandsvorsitzende seinen Appell in Richtung der Beteiligten.

» Zum Video: Pressekonferenz zu den finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten

Quelle: Der Betze brennt

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