Neues vom Betzenberg

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Merk: "Insolvenz bleibt für uns ein Fremdwort"


Wie geht es weiter beim 1. FC Kaiserslautern? Der Beiratsvorsitzende Markus Merk hat in einem ausführlichen Interview mit der "Allgemeinen Zeitung" über die Stadion-Frage, die Suche nach Investoren und die sportlichen Pläne mit der FCK-Mannschaft gesprochen.

"Wir konnten nicht ahnen, dass dies der ganz große Brocken unter den Steinen in unserem Weg werden würde", sagt Markus Merk im AZ-Interview mit Blick auf die zähen Verhandlungen in Sachen Stadionpacht (siehe Chronologie im DBB-Forum). Der Verein sei sich seiner sozialen Verantwortung bewusst und suche weiter nach einem Konsens. Alle ein oder zwei Jahre mit der Stadt in dem jetzigen Format verhandeln zu müssen, sei für ihn allerdings "unvorstellbar", so Merk.

Ziel Stadionrückkauf: Es gibt einen Zeitplan und Interessenten

Deshalb bleibt mittelfristig auch weiterhin der Stadionrückkauf - mithilfe von Investoren - das erklärte Ziel der neuen FCK-Vereinsführung. Merk möchte dies innerhalb der nächsten zwei Jahre schaffen, bemängelt aber auch hier unklare Verhältnisse: "Auch dieses Problem ist ja nicht neu, aber dennoch gibt es kaum Fakten und Unterlagen dazu. Wenn ein Interessent kommt, dann muss man ihm doch zumindest ein Exposé vorlegen können, was der Preis ist, welche Liegenschaften dazugehören und so weiter. Und daran arbeiten wir gerade. Interessenten gibt es jedenfalls bereits."

Merk: "Wir suchen Investoren, deren Philosophie auch zu uns passt"

Unter der zähen Stadionpacht-Debatte haben laut Merk auch die parallel laufenden Gespräche mit möglichen Investoren gelitten, - dennoch bleibt der Beiratsvorsitzende betont optimistisch: "Wir fahren die Strategie, hier mittel- und langfristig etwas aufzubauen. Kurzfristig fehlt zwar die Summe X, die wir natürlich beschaffen müssen, aber die Investoren sollen auch wissen, dass wir nicht nur Jahr für Jahr Lücken stopfen wollen, sondern einen Plan verfolgen. Und wir suchen Investoren, besser strategische Partner, deren Philosophie auch zu uns passt. Partner, die Mannschaftsaufstellungen bestimmen wollen oder Ansprüche haben, die sich nicht mit der Satzung decken, wird es mit uns nicht geben. Da gibt es auch keinen Spielraum."

Merk zu Investorengesprächen: "Allmählich geht es in die Crunch-Time"

Merk bekräftigt im AZ-Interview auch nochmals, dass es neben der siebenköpfigen pfälzisch-saarländischen Investorengruppe sowie dem Luxemburger Flavio Becca noch weitere Gesprächspartner gebe. Die Verhandlungen gehen nach seiner Einschätzung langsam in die entscheidende Phase: "Es gibt Interessenten, die auf uns zugekommen sind und auch welche, die wir selbst akquiriert haben. Allmählich gehen wir in die Crunch-Time, wo die möglichen Partner sich entscheiden müssen, ob sie den Weg jetzt mit uns gehen wollen oder vielleicht auch erst zu einem späteren Zeitpunkt. Lange Hängepartien wird es mit uns jedoch nicht geben."

Fan-Säule soll erst nach dem Einstieg anderer Investoren öffnen

Noch länger warten müssen die FCK-Fans hingegen wohl auf die schon seit zwei Jahren angekündigte Möglichkeit, auch selbst in ihren Verein investieren zu können. Laut Merk wisse die Vereinsführung um die Erwartungen und auch um die Bereitschaft der Anhänger. Aber die sogenannte Fan-Säule im Lautrer Investoren-Modell solle erst geöffnet werden, wenn alle anderen Säulen so gefüllt sind, dass die Zukunft gesichert sei. Merk: "Sonst könnten wir nachts nicht mehr ruhig schlafen."

Merk: "Für uns ist eine Insolvenz absolut keine Option"

Trotz aller Finanzsorgen rund um Stadionpacht, Investoren und den voraussichtlichen Nichtaufstieg, ist und bleibt eine Pleite des Vereins für das "Team Merk" kein Thema: "Insolvenz bleibt für uns ein Fremdwort. Selbst wenn es bereits einige gibt, die sagen, eine Insolvenz wäre das Beste für den Verein. (...) Für uns ist das jedoch absolut keine Option und wir werden das auch verhindern. Da würde mir das Herz bluten."

Sportliche Ziele: Leistungsträger halten und "ein paar Bäume" dazu holen

Geld wird auch benötigt, um für die kommende Saison eine aufstiegsfähige Mannschaft zusammenzustellen. Merk will auch für 2020/21 wieder einen Lizenzspieleretat in der Liga-Spitze generieren (diese Saison rund 6,2 Millionen Euro; Anm. d. Red.) und sagt: "Wir haben großes Potenzial in unserer Mannschaft. Es fehlen aber noch ein paar Bäume, wie es Boris Schommers anschaulich sagt. Das Ziel muss also sein, das Team zusammenzuhalten und zu ergänzen. Also auch, erneut einen Etat zu generieren, mit dem wir in der Ligaspitze mithalten können."

Das komplette ausführliche Interview unter dem Titel "Merk äußert sich zur FCK-Zukunft: So soll es weitergehen" ist in der Online-Ausgabe der "Allgemeinen Zeitung" (kostenpflichtig oder mit Abonnenten-Login) verfügbar.

FCK-Beiratsvorsitzender Markus Merk

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Merk und Voigt äußern sich zur Stadiondiskussion (Der Betze brennt, 10.02.2020)

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