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MSV ist im Flow - mit

MSV ist im Flow - mit "Köpfchen" aber zu knacken

Hikmet Ciftci wird verletzungsbedingt keine Kopfballduelle führen können, wie hier im Hinspiel gegen den Duisburger Scepanik; Foto: Neis/Eibner

1. FC Kaiserslautern gegen MSV Duisburg: Auf dem Papier ein Abstiegskrimi, den aktuellen Formkurven zufolge aber eher ein Topspiel. Das die Lautrer gewinnen können, wenn sie ihre Vorteile in der Luft suchen.

Um die tatsächliche Leistungsstärke von Teams einzuschätzen, ist zurzeit nichts nutzloser als ein Blick auf die Tabelle dieser Dritten Liga. "Formtabellen" über die jüngsten vier bis sechs Partien zu erstellen, ist wesentlich aussagekräftiger. Und diese bieten ein Bild, das erheblich vom Gesamttableau abweicht. Denen zufolge nämlich heißen die stärksten Klubs aktuell 1860 München, Viktoria Köln und - man lese und staune - 1. FC Magdeburg. Die schwächsten sind Türkgücü München, Hallescher FC, Bayern München II und - man lese und staune ein weiteres Mal - Dynamo Dresden.

Heute Abend also soll in Duisburg der Tabellen-14. auf den Tabellen-17. treffen? Der aktuellen Formkurve zufolge handelt es sich eher um Teams aus dem oberen Drittel - und um Tabellennachbarn: Beide haben aus den jüngsten vier Partien acht Punkte geholt, also sauber im Zweier-Takt gepunktet. Unentschieden muss die Begegnung dennoch nicht enden. Die Lautrer können gewinnen, wenn sie die Schwächen des MSV ausnutzen.

MSV flankte bislang nur schwach, der FCK zuletzt sehr stark

Die offensichtlichste offenbart sogar der Blick auf die Gesamttabelle. Mit bislang 52 Gegentreffern stellen die Duisburger die zweitschlechteste Defensive der Liga, zudem fehlt heute der etatmäßige Innenverteidiger Dominik Schmidt. Und die Gegentore kommen nicht von ungefähr. Kein anderes Team lässt so viele Schüsse aufs Tor zu, wie "Createfootball" errechnet hat: 14,1 im Mittel. Zudem kommen von dem durchschnittlich 12,23 Flanken, die sie pro Partie schlagen, nur 3,69 an. Damit weist der MSV das drittschlechteste Flankenspiel aller Drittligateams auf.

Interessant in diesem Zusammenhang, dass der FCK in diesem Punkt gerade in der jüngsten Partie gegen den 1. FC Saarbrücken glänzte. Da kamen acht von insgesamt 18 Flanken an, also 44,4 Prozent - bislang kamen die Lautrer im Saisondurchschnitt lediglich auf 35,8 Prozent.

Überhaupt müsste in der Luft Einiges gehen. Duisburg bringt mit Abstand die wenigsten Kopfbälle aufs Tor, lediglich 39 bislang. Da sollte es den Lautrern doch mal gelingen, keinen Gegentreffer nach einem Standard-Flugball zu kassieren.

Vorsicht vor Bouhaddouz und Vermeij, vor Stoppelkamp sowieso

Allerdings: Die Duisburger haben mittlerweile etwas getan, um Flanken besser abnehmen zu können. Im Winter-Transferfenster nämlich Aziz Bouhaddouz aus Sandhausen verpflichtet, mit dem sich die Kopfballpräsenz in der Box bereits verbessert hat. Drei Tore und zwei Assists in neun Partien sind keine so schlechte Bilanz. Zudem steht dem MSV das 1,95 Meter-Ungetüm Vincent Vermeij wieder zur Verfügung, das zuletzt wegen eines Bänderrisses ausgefallen war, jüngst gegen Waldhof Mannheim aber wieder ein Zwei-Minuten-Comeback gab.

Nicht viele Worte verlieren muss man über Moritz Stoppelkamp, mit bislang neun Toren und sieben Assists auch in dieser Spielzeit wieder stärkster Offensivspieler des MSV - und den FCK hat er auch schon oft genug geärgert. Als "Schlüsselspieler" eher nicht auf dem Zettel dürfte man Linksverteidiger Arne Sicker haben: Starker Balleroberer, stark im Defensivzweikampf, der im Schnitt pro Spiel 5,4 erfolgreiche Pässe ins Angriffsdrittel spielt - so sieht modernes Verteidigerspiel aus.

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Vorbericht MSV-FCK | Nächster Halt im Abstiegskrimi (Der Betze brennt)

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