Neues vom Betzenberg

Die Underperformer sind mit Fernschüssen zu knacken

Die Underperformer sind mit Fernschüssen zu knacken

Foto: Imago Images

Mehr Abstiegskrimi geht nicht: Mit einem Sieg über den KFC Uerdingen könnte sich der 1. FC Kaiserslautern vier Punkte Abstand zum Gegner schaffen. "Einfach mal draufhalten" könnte für diese Partie mehr als eine Floskel sein.

Wie viele jetzt wieder von einem "Sechs-Punkte-Spiel" reden werden, wollen wir gar nicht wissen. Halten wir uns an die Fakten: Drei Spieltage vor Saisonende den Abstand auf den KFC Uerdingen im direkten Duell auf vier Punkte ausbauen und die Distanz auf den SV Meppen und Bayern München II zumindest nicht schrumpfen lassen, denn die haben am Wochenende lösbare Aufgaben gegen den Tabellenletzten und -vorletzten vor der Brust - das wäre ein Träumchen. Andererseits: Wenn es nicht klappt, wäre immer noch nichts endgültig entschieden.

Wie es gehen könnte? Dass der FCK keinen wirklichen Kopfballspezialisten in seinen Reihen hat, haben wir an dieser Stelle schon oft bedauert. Diesmal müssen wir es mehr denn je, denn der Blick auf die Analysedaten von "Createfootball"zeigt: Nur zwei Teams in der Liga haben bislang mehr Kopfballtore kassiert als Uerdingen, die so elf Gegentore hinnehmen mussten. Blöd halt: Das eine dieser beiden Teams ist ausgerechnet der FCK (13), das andere Lübeck (14).

Für ein Kellerkind steht der KFC hinten gut

Wenn aus der Luft nichts geht, empfehlen sich Distanzschüsse. Denn kein anderes Team der 3. Liga hat mehr Gegentreffer von außerhalb des Strafraums kassiert (elf). Lautern dagegen nur fünf, das ist ein ordentlicher Mittelklassewert.

Die Betze-Buben sollten aber keinesfalls vergessen: Für ein Kellerkind steht der KFC hinten recht gut. Mit erst 44 Gegentreffern ist seine Defensive sogar im oberen Drittel der Tabelle anzusiedeln. Dafür ist die Torausbeute mit 35 Treffern die schwächste der Liga. Lautern, das lange Zeit noch schlechter dastand, hat seine Statistik unter Marco Antwerpen mittlerweile wenigstens auf 39 hochgeschraubt.

Dafür können die Krefelder lange Bälle recht gut: 58,6 Prozent finden einen Mitspieler, das ist der fünftbeste Wert der Liga. Abnehmer ist in der Regel einer der beiden Sturmtanks, entweder der junge Muhammed Kiprit oder der erfahrene Adriano Grimaldi. Letzterer wird jedoch auf dem Betzenberg nicht auflaufen, wegen einer Covid-19-Erkrankung musste er die Saison vorzeitig beenden.

Der "Schlüsselspieler"? Schau an, ein alter Bekannter

Wen die Statistiken von Createfootball ebenfalls als "Schlüsselspieler" ausweisen? Sieh an, ein alter Bekannter: Gino Fechner, von 2017 bis 2020 am Betzenberg unter Vertrag, spielt in Uerdingen die bislang stärkste Saison seiner Karriere. In 30 von 35 Partien stand der Defensiv-Allrounder über 90 Minuten auf dem Platz, als Sechser, Innenverteidiger, rechter oder linker Verteidiger. Dabei hat ihm die Analysesoftware eine Passgenauigkeit von 86 Prozent errechnet und weist eine überdurchschnittliche Fähigkeit im Erobern von Bällen aus: Im Schnitt holt sich Fechner 12,09 Mal pro Partie das Leder vom Gegner. Könnte sein, dass sein Name auf die Liste der Talente gesetzt werden muss, die sich beim FCK nicht richtig entwickeln konnten.

Zu beachten ist auch: Nach der von Createfootball geführten "Expected Points"-Tabelle müsste der KFC fast zehn Punkte mehr auf dem Konto haben, als er in der realen Tabelle ausweist. Die Krefelder "underperformen" also brutal, wie der Nerd von heute sagt. Hoffentlich tun sie’s auch am Samstag.

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Samstag, 14:00 Uhr: Crunchtime im Abstiegskampf (Der Betze brennt)

Kommentare 108 Kommentare | Empfehlen Artikel weiter empfehlen | Drucken Artikel drucken