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FCK-Fanclubs gehen nicht geschlossen zum Heimspiel

FCK-Fanclubs gehen nicht geschlossen zum Heimspiel


Beim 1. FC Kaiserslautern kehren die ersten Zuschauer zurück, aber so "wie früher" wird es noch nicht sofort werden. Die größten und aktivsten Fanclubs haben angekündigt, beim Saisonauftakt unter Corona-Bedingungen noch nicht groß in Erscheinung zu treten.

Beim Heimspiel am morgigen Samstag gegen Eintracht Braunschweig (14:00 Uhr) werden zwar viele Fans endlich wieder "uffem Betze" dabei sein - über 10.000 Karten wurden verkauft - und sicher auch für gute Stimmung sorgen. Aber ein normales FCK-Heimspiel wird es nicht, dafür sind die Corona-Auflagen noch zu hoch. Zaunfahnen werden im Fritz-Walter-Stadion keine oder höchstens wenige zu sehen sein, Spruchbänder wie im Endspurt der Saison 2020/21 sind nicht zu erwarten, die für Lautern charakteristischen großen Schwenkfahnen sind ebenso wie Alkohol und Stehplätze verboten. Das Fanbündnis 1. FC Kaiserslautern, ein Zusammenschluss von rund 25 FCK-Fanclubs inklusive der großen Ultragruppen, hat deshalb nach internen Beratungen die nachfolgende Stellungnahme veröffentlicht.

Die Stellungnahme des Fanbündnis 1. FC Kaiserslautern im Wortlaut (Quelle):

"Hallo Betzefans! Die letzte Saison war aus mehreren Gründen einzigartig für uns und unseren Verein und bleibt es hoffentlich auch. Wir teilen die Aufbruchsstimmung die herrscht, sehnen uns nach unserer Westkurve und sind heiß auf die neue Saison! Dennoch haben wir beschlossen, die kommenden Spiele unter den aktuellen Bedingungen nicht im Stadion zu verfolgen. Wie ihr sicher nachfühlen könnt, fällt eine solche Entscheidung immer schwerer, zumal uns viel daran liegt, unseren Betze zu unterstützen.

Wie auch vergangene Saison ist dies kein Boykottaufruf. Wir haben Verständnis für alle, die wieder nuff wollen. Zwar ist die Pandemie in großen Teilen des Landes nicht mehr so präsent, allerdings steigen die Inzidenzwerte in RLP zurzeit wieder. Aber unabhängig vom Risiko der Teilöffnungen für die Gesundheit, sehen wir andere Risiken und Kritikpunkte. Durch Corona rücken Forderungen von Hardlinern zu mehr Überwachung und Datensammlung auch außerhalb der Pandemiebekämpfung wieder mehr in den Diskurs und es ist zu befürchten, dass personalisierte Tickets und doppelte und dreifache Kontrollen weiter normalisiert oder gar dauerhaft eingeführt werden. So brachte vor Kurzem Sachsens Innenminister an, dass man ja gelernt habe, dass 'in der Corona-Krise vieles mit Digitalisierung möglich ist (...)' und fordert dauerhaft und bundesweit Personalisierte Tickets. Wir stellen uns grundsätzlich gegen diese Politik der Überwachung, die unsere Rechte auf Freiheit und Privatsphäre immer mehr beschneiden.

Daneben gibt es Regelungen, die für uns einfach keinen Sinn ergeben, wie zum Beispiel das Verbot großer Fahnen oder ein so geringes Gästekontingent. Für uns ist ein Stadionbesuch so nicht mit unseren Idealen einer lebendigen und freien Fankultur vereinbar. Dem Verein und der Mannschaft haben wir unsere Beweggründe erläutert und sind stetig bemüht, sie auf anderen Wegen zu unterstützen. Sobald ein Stadionbesuch ohne oben genannte Einschränkungen wieder möglich ist, und wir wieder Schulter an Schulter in der Westkurve stehen können, werden wir auch dort wieder gemeinsam alles für unseren FCK geben!"

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Vorbericht FCK-BTSV | Endlich wieder Betze, endlich wieder Eff-Cee-Kaa! (Der Betze brennt)

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