Neues vom Betzenberg

"Jetzt fährt der Zug": Döppers positive Zwischenbilanz

Foto: Imago Images

Der 1. FC Kaiserslautern gewinnt in dieser Saison auch die dreckigen Spiele: Nach dem 2:1-Zittersieg bei Türkgücü München klettern die Roten Teufel auf Platz 3 und ziehen nach einer turbulenten Hinrunde ein kleines Zwischenfazit.

An der Seitenlinie stand heute Co-Trainer Frank Döpper, der den gesperrten, aber trotzdem im Stadion anwesenden Marco Antwerpen vertrat. Der 50-Jährige monierte im Anschluss, dass sein Team nach der frühen 2:0-Führung unnötig das Momentum aus der Hand gab, würdigte aber zugleich die kämpferische Defensivleistung: "Wir sind überragend ins Spiel gestartet und haben genau das gemacht, was wir vorher besprochen hatten. Dass man direkt mit zwei Toren startet, davon träumt man natürlich, richtig daran geglaubt habe ich aber selbst nicht. Vor der Halbzeitpause muss noch das dritte Tor fallen. Wir haben aber generell ab der 35. Minute zu wenig gemacht, das Balltempo nicht mehr so hochgehalten, wie wir das wollten. Wir wollten uns dann in der Pause eigentlich etwas sammeln, aber haben die Kompaktheit nicht mehr so auf den Platz bekommen. Es war klar, dass Türkgücü nochmal Druck erzeugen wird. Es wurde brutal schwer, wir mussten nach dem Anschlusstreffer nochmal zittern. Aber wir haben es insgesamt super verteidigt und sind sehr zufrieden, dass wir unser Ziel erreicht haben und die drei Punkte mitnehmen. Die Rolle als Chef war für mich nichts besonderes, wir agieren alle im Trainer-Team auf Augenhöhe, wir tauschen uns immer aus, und das haben wir auch heute so gehandhabt."

Döpper: "Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Arbeit Früchte trägt"

Dass der FCK nun nach dem katastrophalen Saisonstart schon zum Ende der Hinrunde voll in die tabellarische Spur gefunden hat, macht Döpper stolz, soll aber natürlich noch nicht das Ende darstellen: "Ich muss etwas weiter ausholen als nur die jetzige Hinrunde zu betrachten: Als ich mit Marco Antwerpen im Februar gekommen bin, lag der Verein total am Boden. Wir haben den FCK in der Liga gehalten und wollten den Klub dann weiterentwickeln. Wir hatten einen schwierigen Saisonstart, aber auch da nur ein Spiel, das richtig schlecht war, nämlich das in Berlin (0:4; Anm. d. Red.). Aber auch wenn es in der Öffentlichkeit vielleicht anders angekommen ist: Alle Entscheidungsträger im Verein haben in dieser Zeit die Ruhe behalten. Wir hatten komplette Rückendeckung und für uns war es nur eine Frage der Zeit, bis die Arbeit mit der im Sommer punktuell verbesserten Mannschaft Früchte trägt. Nach dem Spiel gegen Mannheim (0:0 in doppelter Unterzahl; Anm. d. Red.) ging dann die Reise los. Es hat eben etwas länger gedauert, als wir alle gedacht haben. Aber wir wussten, dass die Mannschaft Qualität hat. Und jetzt fährt der Zug!"

Ciftci wird emotional: "Ich habe viel gelitten in den letzten Monaten"

Auch bei den Akteuren auf dem Platz herrschte weitgehende Einigkeit über den Spielverlauf und die Konsequenzen daraus. Der zum zweiten Mal in Folge in der Startelf aufgebotene Hikmet Ciftci, der mit einem schönen Schlenzer und etwas Mithilfe des gegnerischen Torwarts das 2:0 markierte, bewertete das Ergebnis wie folgt: "Wir sind wie so oft sehr gut in die Partie gestartet. Die erste halbe Stunde war überragend von uns allen, dann wurden wir aber etwas zu passiv und sind nur noch hinterhergelaufen. So war es am Ende ein hart umkämpfter Sieg, wir nehmen die drei Punkte gerne mit und freuen uns auf das nächste Spiel in Braunschweig. Bei meinem Tor war natürlich auch etwas Glück dabei, aber es war ein sehr, sehr schönes Gefühl. Da sind große Emotionen hoch gekommen, denn ich habe viel gelitten in den vergangenen Monaten, während meiner langen Verletzungspause. Ich bin stolz, dass ich der Mannschaft mit dem Tor helfen konnte."

Zuck: "Nicht unser bestes Spiel" - Hanslik: "Müssen eine Schippe drauflegen"

"Dieser Sieg war unter schwierigen Bedingungen sehr hart erkämpft. Das war mit Sicherheit nicht unser bestes Spiel und wir müssen es aufarbeiten, warum wir nach sehr starken 25 Minuten noch 65 Minuten nicht mehr so gut waren. Das darf uns nicht passieren. Aber am Ende haben wir es nachhause geschaukelt und das freut uns natürlich. Auf die Tabelle schaue ich allerdings nicht, da ist alles so eng - wir versuchen einfach, die Spiele zu gewinnen", erklärte der stellvertretende Mannschaftskapitän Hendrick Zuck. Und in der Tat: Die obere Tabellenhälfte ist weiterhin eng beeinander - aber der FCK hat sich trotzdem eine sehr gute Ausgangsposition für die Rückrunde erarbeitet. Diese beginnt schon nächste Woche mit einem absoluten Top-Spiel bei Eintracht Braunschweig. Den Blick darauf lenkte auch Daniel Hanslik, der heute nach Zuck-Vorlage das frühe 1:0 erzielte: "Ich bin glücklich, dass es für den Sieg gereicht hat. Was zählt, sind die drei Punkte. Fürs nächste Spiel in Braunschweig müssen wir aber nochmal eine Schippe drauflegen. Aber genau dafür war das heute vielleicht ganz gut, damit die Mannschaft sieht, dass nicht alles von alleine läuft."

» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Auswärtsspiel bei Türkgücü München

Quelle: Der Betze brennt

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