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Zeugwart Miethe:

Zeugwart Miethe: "Die Stimmung in der Mannschaft ist gut"


Peter Miethe ist ein passendes Beispiel für die These, dass die gute Seele eines Vereins oft außerhalb des Platzes zu finden ist. Wir haben mit dem Zeugwart des 1. FC Kai­sers­lau­tern über seinen Arbeitsalltag und das Trainingslager in den USA gesprochen.

"Piet", wie ihn alle nennen, ist im Staff der Roten Teufel schon lange unverzichtbar. Auch weil er genau darauf achtet, dass es niemandem an etwas fehlt. "Große Pannen sind mir eigentlich noch keine passiert. Da bin ich wirklich etwas übervorsichtig und nehme lieber zu viele Sachen mit als zu wenige", erzählt der 60-Jährige im DBB-Format "Uff e Wort". Er ist gerade in seinem "Kit Room" im Mannschaftshotel in Saint Paul/Minnesota, der eigentlich ein Konferenzraum ist und den der Verein extra mit angemietet hat, damit Miethe sich und sein Arbeitsmaterial ausbreiten kann. Seit 2012 begleitet er Lautern schon auf Reisen und hat aufgehört zu zählen, wie viele Trainingslager er seither im Sommer und im Winter schon mitgemacht hat. "Über 20 waren es auf jeden Fall", berichtet er. In andere Länder reisen, das ist für den in Südafrika geborenen und aufgewachsenen Miethe also nichts Besonderes mehr. Auch wenn es aktuell eher eine berufliche Leidenschaft geworden ist. "Private Reisen kommen aktuell zu kurz, denn meine Frau arbeitet auch noch. Im Trainingslager selbst bleibt leider keine Zeit, Land und Leute zu erkunden. Dazu ist einfach zu viel zu tun. Außer den Trainingsplätzen sieht man leider nicht viel", schildert der Zeugwart und gewährt uns dabei einen kleinen Einblick in seinen aktuellen Alltag in den USA.

Drei Fragen und drei Antworten mit Peter Miethe:

Der Betze brennt: Peter Miethe, Ihr habt das Trainingslager in den USA nun fast hinter Euch. Es war sicher auch für Dich organisatorisch eine Herausforderung, so eine weite Reise anzutreten. Wie waren die Bedingungen vor Ort und mit wie viel Ausrüstungsgepäck für die Mannschaft bist Du nach Amerika gereist?

Peter Miethe (60): Ich habe für jeden Spieler fünf Garnituren Trainingskleidung mitgebracht. Dazu kommen im Durchschnitt drei paar Schuhe pro Person, manche Jungs haben auch fünf Paar dabei. Auch für das Trainerteam habe ich fünf Garnituren mitgenommen. Das liegt daran, dass ich vor einem Trainingslager nie genau weiß, wie vor Ort gewaschen wird. Daher gehe ich lieber auf Nummer sicher und nehme etwas mehr mit. In Mals/Südtirol oder Zams/Österreich waren wir beispielsweise mehr als einmal, da wusste ich beim zweiten Mal, wie der Ablauf vor Ort ist und kann besser planen. Aber ich muss sagen, die Situation hier vor Ort ist Bombe, es hätten auch drei Garnituren pro Person gereicht. Ich sichere mich vorher eben lieber ab. Nach Minnesota hatten wir alle Sachen im Vorfeld per Spedition vorgeschickt und nach Louisville habe ich die Klamotten fürs Testspiel in großen Reisekoffern transportiert.

Der Betze brennt: In so einem Trainingslager fallen immer viele Termine und Arbeit an. Für Dich als Bestandteil des Teams hinter dem Team gilt das sicher im Besonderen. Wie lange ist denn so ein normaler Arbeitstag für einen Zeugwart im Trainingslager?

Miethe: Ich bin während des Trainingslagers morgens der Erste, der wach ist und einer der Letzten, der abends ins Bett geht. Nur die Physiotherapeuten müssen noch etwas länger arbeiten. Mein Arbeitstag beginnt meistens so um 6:00 Uhr, dann habe ich genug Puffer. Denn es kann immer mal wieder etwas Unerwartetes passieren. Die Trainer gehen zum Beispiel morgens vor dem Frühstück gerne joggen und benötigen dann ihre entsprechende Ausrüstung. Ich möchte immer vorbereitet sein. Feierabend habe ich dann meistens gegen 22:00 Uhr. Aber das macht man gerne. Trainingslager sind immer schöne Erlebnisse für mich. Egal, ob ich schon dort war oder wie jetzt zum ersten Mal.

Der Betze brennt: Du bist seit 2022 der Nachfolger und frühere Mitstreiter des Lautrer Urgesteins Wolfgang Wittich, hast aber auch schon vorher jahrelang den Laden zum größten Teil selbst gewuppt. Was ist eigentlich an der Legende dran, dass man als Zeugwart in einem Verein die gute Seele ist und manchmal mehr über den Gemütszustand einzelner Spieler weiß als der Trainer oder der Manager? Und wenn dem so ist, wie ist aktuell die Stimmung in der Kabine?

Miethe: Das stimmt, da ist man schon immer vorne dabei. Die aktuelle Stimmung in der Mannschaft ist auf jeden Fall gut. Man sieht, dass die Jungs miteinander harmonieren. Jeder hilft jedem, und obwohl die Trainingsbelastung hoch ist, wird viel gelacht. Alle sind heiß auf den Start. Da kann ich nichts Negatives sagen.

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Chronologie im DBB-Forum: FCK absolviert Sommer-Trainingslager 2023 in den USA

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