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Boris Tomiak über Taktik, Entwicklung und Gelbe Karten

Boris Tomiak über Taktik, Entwicklung und Gelbe Karten


Uff e Wort mit Boris Tomiak: Wir haben den Innenverteidiger getroffen und mit ihm über seinen Platzverweis auf Schalke, die System-Frage in der Abwehr und die spielerische Weiterentwicklung des 1. FC Kaiserslautern gesprochen.

77 Partien absolvierte "Bobo", wie Boris Tomiak von seinen Mannschaftskameraden genannt wird, seit Sommer 2021 für die Roten Teufel. Damals kam er aus der Regionalliga von Fortuna Düsseldorf II, seitdem ist er Stammspieler. Beim 3:2-Heimsieg über Elversberg musste er aber zuschauen, nachdem er bei der 0:3-Niederlage auf Schalke zwei Wochen zuvor Gelb-Rot gesehen hatte. "Klar, gerade die erste Gelbe Karte wäre nicht nötig gewesen. Aber ich finde, vor allem bei der zweiten Aktion versuche ich noch, aus der Situation herauszugehen. Der Schalker Spieler macht es clever, ich weiß auch, dass es ein Foul von mir ist. Ich bin selbstkritisch genug, um einzusehen, dass ich mich am Ende nicht beschweren darf, dass ich runterfliege. Aber meiner Meinung nach war es trotzdem eine harte Entscheidung", erzählt der Innenverteidiger im DBB-Kurzinterview.

Drei Fragen und drei Antworten mit Boris Tomiak:

Der Betze brennt: Boris Tomiak, nach Deiner Zwangspause gegen Elversberg bist Du in Paderborn in die Startelf zurückgekehrt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten habt Ihr die Partie nicht unverdient mit 2:1 gewonnen, durch den Anschlusstreffer von Florent Muslija wurde es aber nochmal spannend. Was war aus Deiner Sicht gut, was geht noch besser?

Boris Tomiak (24): Zunächst einmal versuchen wir immer, die Flanken von außen zu blocken, aber das gelingt nicht jedes Mal. Wir müssen es in der Mitte dann natürlich besser verteidigen. Zwischen mir und Jule (Julian Niehues, Anm. d. Red.) läuft ein Paderborner Spieler in den Strafraum ein, da müssen wir beide uns besser absprechen und einer dann den Ball abfangen. Unser Anspruch sollte sein, dass individuelle Fehler wie in den ersten Spielen gar nicht vorkommen. Das kann man aber nur schwer trainieren. Von daher ist es erstmal sehr positiv, dass es uns diesmal gut gelungen ist, solche Situationen zu vermeiden. Und in der zweiten Halbzeit haben wir es uns dann auch verdient, die Partie zu gewinnen, weil wir gut im Spiel waren und uns viele Chancen erarbeitet haben.

Der Betze brennt: Ihr habt Dein Comeback nach der Sperre wieder mit einer Dreierkette begonnen, was trotz der durchwachsenen Anfangsphase deutlich stabiler wirkte als die Viererkette ohne Dich in der ersten Halbzeit gegen Elversberg. Als Dirk Schuster Euch vor der Relegation gegen Dresden übernommen hatte - so erzählte er es uns im Nachhinein - hattet Ihr ein internes Testspiel veranstaltet, bei dem Ihr sowohl Dreier- als auch Viererkette gespielt habt. Im Anschluss hättet Ihr Spieler Euch gegenüber dem Trainer für die Viererkette entschieden. Wie siehst Du diese Thematik, welches System liegt Euch mittlerweile besser?

Tomiak: Ja, das stimmt, das haben wir damals gemacht. Welches System "besser" ist, ist immer etwas schwierig zu beurteilen und kann man schwer verallgemeinern. In beiden Varianten sind wir mittlerweile sehr eingespielt und beide Systeme passen gut zu uns. Du musst aber natürlich auch im Blick haben, wie der Gegner spielt und dich je nachdem dann anpassen. Dann entscheidest du situativ - manchmal auch während des Spiels -, ob vielleicht eher die Dreier- oder die Viererkette besser geeignet ist, um den Gegner optimal zu bespielen.

Der Betze brennt: Ihr habt mit den Siegen gegen Elversberg und in Paderborn den verpatzten Saisonauftakt ausgemerzt. Wie weit ist die Mannschaft wirklich, wie siehst Du die sportliche Weiterentwicklung?

Tomiak: Es sieht nach zwei Niederlagen zum Start mit null Punkten natürlich immer doof aus und die ersten Leute werden unruhig. Aber wenn Du Dir die Spiele nochmal genau anschaust, siehst du, dass es auch ganz anders hätte ausgehen können. Sowohl gegen St. Pauli als auch gegen Schalke wären Punkte drin gewesen. Jetzt haben wir - den Pokalsieg in Koblenz mitgerechnet - drei Siege in Folge eingefahren, was uns, denke ich, ganz gut tut. Gegen Nürnberg werden wir mit breiter Brust ins Heimspiel starten. Wir sind auf jeden Fall gereift. Man hat schon gegen Ende der vergangenen Saison gesehen, dass wir spielerisch und taktisch Fortschritte gemacht haben. Jetzt haben wir auch noch weitere gute Spieler dazu bekommen, die diese Entwicklung vorantreiben. Ich bin mir sicher, dass wir uns auch schon zu diesem frühen Saisonzeitpunkt in allen Belangen verbessert haben.

Quelle: Der Betze brennt

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