Neues vom Betzenberg

Rote Teufel bejubeln den Einzug in die nächste Runde

Rote Teufel bejubeln den Einzug in die nächste Runde


Der 1. FC Kaiserslautern bringt den Betze erneut zum beben, aber auch zum zittern. Warum es trotz 3:0-Führung gegen den 1. FC Köln nochmal spannend wurde und warum das ir­gend­wie sogar zum Matchplan gehörte, erklärten Dirk Schuster und Co. im Anschluss.

Schuster: "Dass am Ende die Luft ausgeht, haben wir in Kauf genommen"

"Wir haben die Qualität der Kölner mit sehr viel Laufarbeit, Herz und Leidenschaft von unserem Tor ferngehalten. Dann haben wir selbst drei Mal getroffen und es sah schon sehr positiv für uns aus. Umso ärgerlicher war dann der Anschlusstreffer zum 1:3, wo wir in der Freistoß-Situation eigentlich eine andere Positionierung unserer Abwehrspieler geplant hatten. Und dann beginnt es im Kopf unserer Spieler natürlich zu rattern: In Düsseldorf 3:0 geführt und 3:4 verloren. Gegen Hamburg 3:1 geführt und noch 3:3 gespielt. Bei Köln kam mit den Einwechslungen auch nochmal jede Menge Qualität auf den Platz. Aber ich freue mich umso mehr, dass wir das mit Mann und Maus und mit sehr viel Kampfbereitschaft über die Zeit gebracht haben", analysierte Dirk Schuster das am Ende hart erkämpfte 3:2 seiner Roten Teufel gegen die eine Liga höher spielenden Kölner. Der mit 49.327 Zuschauern erneut ausverkaufte Betzenberg bebte, jubelte - und zitterte in den Schlussminuten. Alles mehr oder weniger so kalkuliert gewesen, ließ der FCK-Trainer nach dem Spiel wissen: "Wir sind sehr intensiv angelaufen und haben sehr viel investiert, wollten den Kölner Spielaufbau durch viele Läufe nicht so gut zur Geltung kommen lassen. Und das mit der gleichen Startelf, die erst vor 72 Stunden gegen den HSV an die körperlichen Grenzen gegangen ist. Dass dann hintenraus vielleicht etwas die Luft ausgeht, haben wir bewusst in Kauf genommen. Mit Tyger Lobinger und Daniel Hanslik haben wir dann laufstarke Spieler eingewechselt, die den geregelten Spielaufbau des Gegners in der Schlussphase störten."

Ritter: "Nicht mein bestes Spiel, aber vielleicht eins der effektivsten"

Der Mann des Tages war sicherlich Marlon Ritter, vor dem sein jetzt in Diensten Kölns stehender Ex-Trainer Steffen Baumgart bereits vor dem Spiel gewarnt hatte. Nach seinem Gala-Auftritt inklusive direkt verwandeltem Freistoß zum 3:0 übte sich der Kunstschütze aber in bemerkenswerter Bescheidenheit: "Klar habe ich ein Tor und zwei Vorlagen gemacht. Aber sonst hatte ich nach vorne wenige Aktionen. Wir hatten allgemein Probleme, das Spiel zu beruhigen und haben die Bälle zu schnell verloren. Deshalb glaube ich, dass ich mit Sicherheit schon bessere Spiele für den FCK gemacht habe, aber vielleicht heute eins der effektivsten", resümierte Ritter und haderte ebenfalls ein wenig mit der eigentlich unnötig reingebrachten Spannung am Schluss: "Wir wollten direkt Gas geben und das Stadion auf unsere Seite ziehen. Das ist uns glaube ich auch gut gelungen. Nach dem 3:0 war es dann so wie in den letzten Wochen immer: Irgendwie kriegen wir es nicht hin, das Ding hinten sauber zu halten. Aber man muss auch sagen: Die Kölner haben einzeln teilweise mehr Bundesliga-Spiele als wir alle zusammen als Mannschaft. Da ist es dann auch schwer, dem komplette 90 Minuten standzuhalten. Aber wir sind eine Runde weiter und das zählt am Ende."

Redondo: "Wichtig für unseren Kopf" - Zimmer: "Wir können stolz sein"

Das zwischenzeitliche 2:0 hatte der heute wieder als Nothelfer auf der linken Abwehrseite eingesetzte Kenny Redondo erzielt. Der 29-Jährige lobte den Matchplan und zieht Kraft für die nächste anstehende Aufgabe gegen seinen Ex-Klub Fürth: "Wir haben im Vorfeld analysiert, wo die Kölner ihre Problemchen haben. Sie spielen offensiv nach vorne und dadurch können sich hinten Lücken bilden - und die haben wir heute ausgenutzt. Es war ein sehr wichtiges Spiel für unseren Kopf. Nach den vorherigen zwei Spielen tut es sehr gut, es diesmal über die Ziellinie geführt zu haben." Das sah auch Kapitän Jean Zimmer ähnlich, der wie sein Trainer vor allem den kollektiven Einsatzwillen lobte: "Am Ende war es ein bisschen glücklich, aber wir können stolz sein. Drei Tage nach dem HSV-Spiel haben wir wieder alles auf dem Platz gelassen. Gegen Fürth werden wieder 40.000 da sein, das ist dann Motivation genug."

» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Pokalspiel gegen den 1. FC Köln

Quelle: Der Betze brennt

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