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"Gebrauchter Tag": Belastung keine Ausrede für den FCK


Der 1. FC Kaiserslautern steht nach dem 0:2 gegen die SpVgg Fürth mit null Punkten, einem Platzverweis und zwei Verletzten da. Entsprechend ist die Stimmung. Auf die vermeintliche Belastung will die Niederlage aber niemand schieben.

Trainer Dirk Schuster sah seine Mannschaft in vielerlei Hinsicht nicht auf der Höhe, wollte die drei intensiven Heimspiele innerhalb einer Woche aber nicht als Erklärung gelten lassen: "Wir müssen aufhören, über Belastung und Müdigkeit zu reden. Fürth hat auch am Dienstag gespielt, musste danach noch nach Hause fahren und ist gestern wieder mit dem Bus angereist. Wenn, dann hätten die die größere Belastung gehabt. Deswegen will ich davon nichts hören. Trotz des Pokalspiels am Dienstag war bei uns jeder in der Verfassung, um heute 90 oder 95 Minuten geistig und körperlich fit zu sein. Das haben wir auch vor dem Spiel nochmals in der Kabine gefragt und keiner hat seinen Finger gehoben. Es war ein gebrauchter Tag heute. Wir wollten von der ersten Minute an voll auf Sendung sein, aber das hat uns dann in der ersten Halbzeit gefehlt, etwa in punkto Passqualität und Passgenauigkeit. Das sah alles relativ langsam aus und war nicht gut von unserer Seite. Nach den drei Spektakeln gegen Düsseldorf, Hamburg und Köln hatten wir natürlich eine gesteigerte Erwartungshaltung, und das macht dann auch etwas mit dir. Dann wieder in den Alltagsmodus zu kommen - das habe ich auch schon vor dem Spiel gesagt -, das wird unsere Herausforderung sein. Nochmal hundert Prozent Feuer frei und danach dann eine Woche Pause zum Erholen. Und diesbezüglich waren heute zwei, drei Spieler nicht so auf der Höhe und haben nicht ihr normales Leistungsvermögen erreicht. Am Ende muss man ehrlich sein und sagen, dass Fürth das Spiel nicht unverdient gewonnen hat. Wir konnten nicht an das anknüpfen, was uns in den letzten Wochen so stark gemacht hat."

Schuster zu Verletzungen: "Hoffe, es ist nicht so schlimm"

Den Dreifach-Wechsel nach der Halbzeit erklärte Schuster damit, dass Nikola Soldo Gelb-Rot-gefährdet war, Tobias Raschl “neben der Kappe" gewesen sei und Richmond Tachie nach vielen intensiven Sprints müde gewirkt habe. Auch den Platzverweis und die Verletzungen kommentierte der FCK-Coach: "Aaron Opoku hat einen Schlag auf die Patellasehne bekommen, Kevin Kraus eine Gehirnerschütterung. Ich hoffe, es ist nicht so schlimm. Er konnte mir zumindest gerade schon sagen, welcher Tag heute ist und dass er nicht verheiratet ist. Von der Szene mit der Roten Karte gibt es keine Fernsehbilder. Boris Tomiak sagte mir, er habe nichts gemacht. Die Schiedsrichter haben aber einen Schlag wahrgenommen."

Tobias Raschl wollte die englische Woche ebenfalls nicht als Ausrede gelten lassen und sprach von einem gebrauchten Tag: "Fürth hat am Dienstag auch im Pokal gespielt und hatte genau die gleiche Belastung. Deshalb darf das keine Ausrede sein. Man muss dann vom Kopf noch mehr da sein und noch fokussierter sein. Wir wussten, dass es so kommen kann, aber wir waren trotzdem nicht so da. Ich hätte gerade gegen Fürth gerne gewonnen. Das war definitiv ein Rückschlag. Wir wollten die englische Woche gut abschließen. Jetzt ist es stattdessen ein gebrauchter Tag."

Krahl zum Elfmeter: "Er hat das gut gemacht"

Torwart Julian Krahl wollte seinen Vorderleuten trotz der Niederlage keinen Vorwurf machen und schilderte die Entstehung des Foulelfmeters: "Wir haben es nicht optimal gemacht. Und das wird in der Liga bestraft. Der letzte Biss hat ein bisschen gefehlt, auch die Zweikampfführung. Wir haben ein paar Wege nicht mit aufgenommen. Die letzten paar Prozent haben gefehlt, um den Gegner niederzuringen. In der zweiten Halbzeit war es besser. Das war jetzt leider kein schöner Abschluss für diese Woche. Aber die Jungs und die Fans haben alles rausgehauen. Für mich war die Situation [beim Elfmeter] sehr schwierig. Er hat einen Vorteil durch seine Geschwindigkeit. Für mich war es dann eine Fifty-Fifty-Entscheidung. Entweder ich bleibe dahinter und setze den Block oder ich versuche mitzugehen. Er hat das gut gemacht, keine Frage."

Philipp Klement, der mit seinem Pfostenschuss um ein Haar das 1:1 erzielt hätte, war froh über seine Einsatzzeit, konnte sich am Ende aber auch nicht wirklich freuen: "Man redet Fürth ja immer ein bisschen klein. Aber wenn man sieht, wie die heute gespielt haben, ist das einfach eine gute Mannschaft. In der Zweiten Liga ist alles eng. Man kann jedes Spiel gewinnen, aber auch jedes verlieren. Deshalb müssen wir immer an die 100 Prozent rankommen. Klar habe ich mich gefreut, wieder länger auf dem Platz zu stehen. Ich habe mich aber auch die letzten Wochen nicht entmutigen lassen. Sonst hätte ich den Einsatz heute auch nicht bekommen. Am Ende bringt mir das aber auch nicht viel, wenn wir 0:2 verlieren. Dann überwiegt der Ärger."

» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Heimspiel gegen die SpVgg Fürth

Quelle: Der Betze brennt

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