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Grammozis trotz Niederlage:

Grammozis trotz Niederlage: "Auch viel Gutes gesehen"


Mehrere Verletzungen und dann auch noch ein Platzverweis: Der 1. FC Kaiserslautern kann seine Niederlagenserie auch gegen Hertha BSC nicht stoppen. Dabei haben Trainer und Profis im Spiel gegen den Ball eigentlich viel Positives gesehen.

Nach seinem perfekten Debüt im Pokal-Achtelfinale gegen Nürnberg wollte der neue Trainer Dimitrios Grammozis auch in der Liga seinen ersten Sieg - und sah dabei einen guten Start seiner Elf: "In der ersten Halbzeit sind wir gut reingekommen. Wir haben versucht, Hertha früh zu attackieren. Wir hatten immer guten Zugriff auf den Gegner und haben auch gar keine Torchance zugelassen. Die 1:0-Führung war meiner Meinung nach verdient."

Grammozis: "Mussten zweimal verletzungsbedingt wechseln"

"In der Halbzeit mussten wir leider zweimal verletzungsbedingt wechseln. Jean Zimmer hat nach einem Ausfallschritt etwas im hinteren Oberschenkel gemerkt, bei Almamy Touré hat die Wade ein bisschen zugemacht", beschrieb Grammozis dann zwei Schlüsselsituationen, nachdem er schon vor dem Anpfiff auf Torjäger Ragner Ache verzichten musste. "Er hat im Abschlusstraining doch noch seine Wadenverletzung gespürt. Wäre es ein Endspiel gewesen, wäre es vielleicht auch gegangen. Aber so wollten wir kein Risiko eingehen. Nach den Umstellungen musste sich die Mannschaft wieder neu sortieren. Wir haben etwas den Zugriff Zugriff verloren. Hertha hat mit den Wechseln zudem mehr Qualität gebracht und uns höher gepresst. Dennoch haben wir aus dem Spiel nichts zugelassen. Nach der Roten Karte gegen Afeez Aremu wussten wir, dass es schwer wird. Die Jungs haben dennoch gut verteidigt. Man kann natürlich sagen, dass der Platzverweis der Knackpunkt war. Ich glaube, dass wir mit elf Mann weiter einen guten Zugriff gehabt hätten. Wir sind heute enttäuscht. Aber ich habe auch viele Sachen gesehen, die mir gefallen haben."

Bei den verletzten Ache, Touré und Zimmer will Grammozis erstmal die weiteren Untersuchungen abwarten, gibt sich aber optimistisch, dass fast alle oder sogar alle drei zum Hinrunden-Abschluss nächste Woche wieder einsatzbereit sein werden.

Touré macht Hoffnung: "Bin bei etwa 80 oder 90 Prozent"

Zu den positiven Dingen des Nachmittags gehörte auf jeden Fall der Führungstreffer, den Almamy Touré im Anschluss an eine Ecke artistisch erzielte, ehe er später wie erwähnt angeschlagen ausgewechselt werden musste. "Ich denke, es ist keine schwere Verletzung. Wir werden sehen, ob ich nächstes Wochenende wieder spielen kann. Heute mussten wir zur Pause zweimal wechseln und haben dann noch die Rote Karte bekommen. Das war sehr schwierig für uns. Aber wir müssen das Positive aus dem Spiel sehen und uns weiter verbessern. Ich hoffe, dass es am nächsten Spieltag wieder anders aussieht. Ich persönlich komme immer besser rein und denke, dass ich etwa bei 80 oder 90 Prozent bin. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell so viel spiele. Jetzt muss ich weiter daran arbeiten, auf 100 Prozent zu kommen."

Elvedi hadert: "Das 1:2 war ein klassisches Eiertor"

Wie wichtig Touré bereits für den Defensivverbund der Lautrer ist, betonte nach dem Spiel sein Nebenmann Jan Elvedi "Almamy strahlt Ruhe aus, auch am Ball. Er ist ein super Fußballer und tut uns auch im Spiel mit dem Ball gut. Die Rote Karte war schon der Knackpunkt. Hertha kam gut aus der Pause raus und setzte uns direkt unter Druck. In der Phase haben wir den einen oder anderen Fehler zu viel gemacht. Wir wollten aber mutig spielen und mit Ballbesitz. Das ist der richtige Weg. Das 1:2 war ein klassisches Eiertor, da hatten wir Pech. Denn ich glaube, wir haben das gerade auch mit einem Mann weniger in der zweiten Halbzeit gut verteidigt."

In die gleiche Richtung äußerten sich auch andere Spieler. "Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht. Wir haben sehr wenig zugelassen, selbst mit einem Mann weniger. Natürlich ist es nicht gut, wenn wir so lange in Unterzahl spielen müssen. Wir haben die Situationen vorher auch angesprochen, dass Hertha viel mit langen Einwürfen arbeitet, aber so ein Tor schießt der auch nicht oft. Nach dem Platzverweis mussten wir dann hinterherlaufen und haben versucht, wenigstens noch einen Punkt zu retten und vielleicht sogar noch mehr. Dann fiel nach einer Ecke das nächste Gegentor", sagte Marlon Ritter. Torwart Julian Krahl erklärte: "Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt und haben viel von dem umgesetzt, was der Trainer wollte. Vielleicht hätten wir noch etwas mutiger sein können. Aber ich denke es normal, dass wir nicht mit der ganz breiten Brust rumlaufen. Es ist bezeichnend, dass wir die Gegentore nach zwei Standards bekommen. Wir haben aber nicht aufgesteckt und immer am Plan festgehalten. Natürlich hat Hertha nach dem Platzverweis Blut geleckt. Es läuft im Moment eben so. Da müssen wir uns jetzt dagegen stemmen."

FCK rutscht vor Braunschweig-Spiel auf Platz 15 ab

Nach den morgigen Sonntagsspielen wird der FCK auf Platz 15 zurückfallen und so mit ordentlich Druck ins letzte Spiel vor der Winterpause gehen: Dann wartet der Vorletzte Eintracht Braunschweig, der zurzeit noch sieben Punkte hinter den Roten Teufeln rangiert.

» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Heimspiel gegen Hertha BSC

Quelle: Der Betze brennt

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