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"Wir sind nicht nervös": Funkel glaubt weiter an Rettung


Wieder gut gespielt, wieder keine Punkte: Der 1. FC Kaiserslautern geht mit 1:2 beim Hamburger SV leer aus. Aus der Leistung ziehen Trainer Friedhelm Funkel und seine Spieler trotzdem Zuversicht.

Funkel: "Für mich ist die Leistung wichtig"

"Ich glaube, wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht. Uns war nicht anzumerken, dass wir drei Tage vorher das schwere Pokalspiel hatten. Auch nicht, dass die Jungs danach richtig feiern durften. Ich bin mit dem Auftritt der Mannschaft zu großen Teilen sehr zufrieden. Ich bin total überzeugt, dass wir in den restlichen Spielen die notwendigen Punkte holen, wenn wir so auftreten wie gegen Düsseldorf und heute beim HSV. Auch wenn wir beide Spiele verloren haben. Für mich ist die Leistung wichtig und das Wie - und das war heute sehr gut. Ich habe heute die Mannschaft zum ersten Mal am Mittelkreis zusammen geholt, um ihr zu sagen, dass ich stolz auf sie bin, wie sie bis zur letzten Sekunde gefightet hat. Die Mannschaft ist nicht zusammengefallen wie in früheren Zeiten und hat dann hoch verloren. Wir sind ein ganzes Stück weiter, so wie wir auftreten", sagte Trainer Friedhelm Funkel auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.

Bei allem Lob bemängelte der Coach gleichwohl den fahrlässigen Umgang seiner Spieler mit den Chancen. "Wir haben zu wenig aus unseren Kontern gemacht. Das war teilweise halbherzig. Unsere Außenspieler hätten das etwas mutiger machen müssen. Als Aaron Opoku einmal eins gegen eins gegangen ist kurz vor der Pause, hat er quer gespielt und Ragnar Ache musste den Ball nur noch über die Linie drücken. Das haben wir zu wenig gemacht. Wir müssen unsere Torchancen nutzen. Denn das wird meistens bestraft. Almamy Touré ist kein Torjäger, aber den muss er einfach machen. Das weiß er selbst, er hat mir gesagt: 'Trainer, ich muss den rein machen'. Ich habe früher auch selbst solche Chancen vergeben, aber in unserer Situation ist das ganz, ganz bitter." Touré hätte bei einer Doppelchance eigentlich auf 2:1 für den FCK stellen müssen. Im direkten Gegenzug fiel stattdessen der zweite und entscheidende Treffer für Hamburg.

Tomiak: "Es geht um sehr viel für den Verein"

"Das passt zur Situation. Wenn du hinten stehst, passieren solche Dinge. Stehst du oben oder im Mittelfeld, machst du solche Dinger und gewinnst das Spiel. Über weite Strecken können wir mit der Leistung zufrieden sein. Wir haben alles gegeben, die Einstellung hat gepasst. Wir wollten unbedingt den Sieg, am Ende war etwas Pech dabei. Wir lassen jetzt die Köpfe nicht hängen und können an viele Punkten anknüpfen, die wir heute gut gemacht haben", sagte Abwehrspieler Jan Elvedi.

"Eigentlich müssten wir uns aufregen, wenn wir nach dem Spiel nur einen Punkt mitnehmen und am Ende verlieren wir sogar das Spiel", ergänzte Boris Tomiak. “In unserer derzeitigen Situation brauchen wir auch mal etwas Glück und das fehlt uns derzeit total. Wir müssen da das 2:1 machen und im Gegenzug fällt dann das Tor. Danach wurde es sehr schwer. Es ist nun mehr als gefährlich, wir stehen auf einem Abstiegsplatz. Wir haben jetzt zwei Topspiele gemacht und keinen Punkt geholt. Jetzt ist scheißegal wie wir spielen, wir müssen die Punkte sammeln. Es geht jetzt um sehr viel für den Verein und das muss jeder wissen und weiß auch jeder", erklärte Tomiak mit Blick auf die allerdings immer noch sehr enge Tabelle, in der die Roten Teufel durch die Niederlage auf Rang 17 abgerutscht sind.

Tomiak trug beim HSV die Kapitänsbinde, da der etatmäßige Spielführer Jean Zimmer komplett im Aufgebot fehlte, während Marlon Ritter zunächst auf der Bank Platz nahm. Friedhelm Funkel gab nach dem Spiel bei allen Personalentscheidungen aber schnell Entwarnung. "Jean Zimmer hatte Probleme am Knie, die aber nicht schwerwiegend sind. Kenny Redondo musste schon im Pokalspiel raus. Am Freitag haben wir entschieden, dass wir ihn nicht mitnehmen. Aber auch das ist wohl nichts schlimmes. Wir hoffen, dass er am Dienstag wieder trainieren kann. Marlon Ritter haben wir heute eine Pause gegeben. Dass Ragnar Ache nach einer Stunde raus geht, war ebenfalls abgesprochen."

Funkel: "Gut, dass alles dicht beisammen ist"

In seiner gewohnten Ruhe kommentierte der Coach auch die Tabellensituation. "Gut ist, dass alles dicht beisammen liegt. Auch das Ergebnis in Rostock gestern stört mich nicht. Hansa hat gewonnen, dafür hat Wiesbaden keinen Punkt geholt. Ich bin nicht nervös. Die Mannschaft ist auch nicht nervös. Das spürt man im Training und das hat man heute gespürt. Und unsere Fans sind einfach super. Über 6.000 fahren hier mit und haben uns nach dem Spiel für die Leistung applaudiert. Man hat heute keinen Unterschied gesehen zwischen dem Tabellenvierten und dem 17. Das gibt uns Mut und so müssen wir weiter auftreten. Wir müssen punkten in den nächsten Spielen, das wissen wir und das werden wir."

Tobias Raschl erklärte: "Wir sind Vorletzter, das fühlt sich scheiße an. Aber wir haben genug Zeit, da rauszukommen. Und da glauben wir auch dran. Wir wissen alle, in welcher Lage wir uns befinden. Wir müssen jetzt noch näher zusammenrücken und den vollen Fokus auf die restlichen Spiele legen. Wir sind alle zuversichtlich, dass wir es schaffen."

» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Auswärtsspiel beim Hamburger SV

Quelle: Der Betze brennt

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