Neues vom Betzenberg

Frust über die Niederlage, Aufmunterung für das Team

Frust über die Niederlage, Aufmunterung für das Team


6.500 Fans begleiten den 1. FC Kaiserslautern zum Auswärtsspiel beim Hamburger SV, sehen einen guten Auftritt ihres Teams, müssen aber doch mit leeren Händen nachhause fahren. Zumindest die Atmosphäre ist erstligareif.

Die HSV-Anhänger zeigten schon vor dem Spiel mit einer tollen Geste den Respekt, der die Fanszenen aus Hamburg und Kaiserslautern mittlerweile verbindet. "Hasemann unvergessen" hatten die Cast Aways am Gäste-Eingang geflaggt, gut sichtbar für alle mitgereisten Fans vom Betze. Diese Woche war bekanntlich der zweite Todestag des Westkurven-Vorsängers.

Spruchband der HSV-Fans am Gäste-Eingang: Hasemann unvergessen

Die Marke von 10.000 Mitreisenden aus dem Vorjahr wurde nicht wieder erreicht, auch weil sich die HSV-Anhänger dieses Mal schneller im eigenen Vorverkauf bedienten. Dennoch in der Liga die bisher dritthöchste Auswärtsfahrerzahl der Saison für die Betze-Fans. Viele waren schon am Freitag in die Hansestadt gereist und/oder hängten den Sonntag noch mit dran - entsprechend viele rot-weiße Schals und Trikots gab es abends auf der Reeperbahn zu sehen.

Pünktlich zum Anpfiff im Volksparkstadion kletterte das Thermometer auf 20 Grad und läutete einen schönen Frühlingsmittag ein. Dem Wetter entsprechend gut war zunächst auch die Stimmung, die etwa mit einem laut scheppernden "Hört ihr die Kurve schrei'n" auch bis auf die Hamburger Seite durchdringen konnte. In der Halbzeitpause gab es zudem Freudengesänge, nachdem Ragnar Ache kurz zuvor den guten Auftritt des FCK mit dem Ausgleich zum 1:1 gekrönt hatte. Am Ende hieß es jedoch 2:1 für den HSV, wie so oft im Fußball: Vorne die hundertprozentige Chance nicht gemacht und im Gegenzug selbst ein krummes Ding kassiert ...

Per Spruchbändern wurde der Mannschaft - und auch den Fans selbst - klargemacht, um was es in den kommenden Wochen geht und was erst danach wieder in den Köpfen rumschwirren sollte: "Sieben Endspiele bis zum Endspiel!" und "Gemeinsam zum Klassenerhalt!" Während der 90 Minuten wurde zudem mit "Scheiß Print@Home!" und einer überdimensionalen Eintrittskarte im Retro-Stil "Gegen Print@Home" sowie "Gegen Topspielzuschläge" Stellung bezogen.

Rund 6.500 FCK-Fans im Volksparkstadion

Symbolische Retro-Eintrittskarte: Gegen Print@Home und Gegen Topspielzuschläge

Der Fußballtag endete im Gästeblock dann gewissermaßen so, wie er begonnen hatte. Während die niedergeschlagene Mannschaft von den Fans wieder aufgebaut wurde, wurde im Oberrang ein weiteres Spruchband gehisst: "Ruhe in Frieden, Balu." Einer der Guten aus der FCK-Familie hat seinen Verein für immer verlassen und schaut jetzt von oben zu. Er wird fehlen.

Spruchband:

Die HSV-Fans in der Nordkurve zeigten dieses Mal leider nicht wie sonst bei so vielen Heimspielen eine schöne Choreo. Dafür aber eine durchgehend gute Stimmung zumindest im unteren (Stehplatz-)Bereich, die auch immer wieder mal auf die Sitzplätze überschwappte. Im mit 57.000 Zuschauern ausverkauften Volksparkstadion feierten die Heimfans die gewahrte Chance zum Aufstieg, während die Gäste mit zusammengekniffenen Zähnen das Abrutschen auf Platz 17 registrieren mussten - aber wie jeder weiß: Lautrer geben niemals auf, sie kämpfen!

HSV-Fans in der Nordkurve

Zur kompletten Fotogalerie vom FCK-Auswärtsspiel in Hamburg:

- Fotogalerie | 28. Spieltag: Hamburger SV - 1. FC Kaiserslautern

Quelle: Der Betze brennt

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