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“Unglaublich bitter

“Unglaublich bitter": Lautern hadert, aber gibt nicht auf


Ein bitterer Nackenschlag in der Nachspielzeit: Das späte 1:2 bei der SpVgg Fürth wirkt bei Spielern und Trainer des 1. FC Kaiserslautern nach. Aber den Kopf in den Sand stecken gilt nicht.

Funkel: “Ich mache der Mannschaft keinen Vorwurf”

“Aufgrund des späten Gegentores war es eine unglückliche Niederlage”, befand Trainer Friedhelm Funkel nach dem Spiel. Der Fürther Robert Wagner traf nach bereits abgelaufener Nachspielzeit zum 1:2 und bescherte dem FCK so die dritte Liga-Niederlage in Folge. “Gegen Osnabrück hatten wir dieses Ende auf unserer Seite gehabt, als wir in der Nachspielzeit das 3:2 für uns gemacht haben. Ich mache der Mannschaft keinen Vorwurf, sie hat im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles versucht. Es hat heute nicht gereicht. Nun haben wir noch fünf Spiele, die für uns natürlich immer wichtiger werden”, blickt Funkel zudem bereits auf die kommenden Wochen. Unter anderem spielt Lautern noch zu Hause gegen die direkten Konkurrenten Wehen, Magdeburg und Braunschweig.

Funkel ist bleibt trotz des Nackenschlags und des Verharrens auf Platz 17 weit davon entfernt, die Flinte ins Korn zu werfen: “Wir haben gezeigt, dass wir nach solchen Niederlagen immer wieder zurückgekommen sind. Das Spiel nächste Woche ist noch kein entscheidendes, aber ein eminent wichtiges Spiel. Darauf bereiten wir uns nächste Woche in Ruhe vor. Da wird die Mannschaft alles versuchen und alles raushauen. Und dann brauchen wir auch mal etwas Spielglück. Ich habe in den letzten Wochen viele Dinge meiner Mannschaft gesehen, die mir Mut machen.”

Funkel über die Verletzungen von Niehues, Ritter und Krahl

Bezüglich der Verletzung von Julian Niehues, der sich kurz vor dem Halbzeitpfiff womöglich eine schwere Knieblessur zugezogen hat, konnte Funkel noch keine Auskunft geben. Man hoffe aber, sie sei nicht so schlimm wie befürchtet. “Aber auch das müssen wir wegstecken.” Niehues soll am Wochenende zur MRT-Untersuchung, dann wird sich Genaueres zeigen. Nicht so schwer ist wahrscheinlich die Blessur von Marlon Ritter, der mit Schmerzen im Rippenbereich ausgewechselt wurde. Immerhin eine gute Nachricht konnte Funkel mit Blick auf den Verletztenstatus noch ergänzen: Das MRT von Julian Krahl hat gestern nichts Schlimmeres ergeben, der Stammtorhüter der Roten Teufel soll nach seiner Handverletzung am Wochenende wieder mit dem Training beginnen.

“Ich bin besorgt, aber ich habe keine Angst”, ergänzte Funkel abschließend mit Blick auf die sportliche Situation und die nun grassierende Panik in Teilen des Umfelds. “Ich kann auch nachvollziehen, dass die Fans Angst haben. Aber ich darf keine Angst haben und gehe als Trainer vorneweg. Das sage ich morgen der Mannschaft und dann geht es weiter.”

Zimmer: “Nun müssen wir noch enger zusammenrücken”

Kapitän Jean Zimmer war ob des späten Knockouts sichtlich angefasst: “Das ist schwierig in Worte zu fassen. In der ersten Halbzeit haben wir noch ordentlich verteidigt. Nach einer 1:0-Führung ist das wieder bitter und enttäuschend.” Bereits zum wiederholten Male gab der FCK in dieser Saison eine Halbzeitführung aus der Hand, zuletzt vor zwei Wochen gegen Fortuna Düsseldorf (1:3), trotz teilweise guter Leistungen: “Die letzten Spiele zeigen, dass wir es können, wir bekommen es derzeit aber nicht 90 Minuten über die Zeit. Der Lucky Punch am Ende ist extrem bitter und tut weh. Ich hoffe, nach der Enttäuschung heute haben wir ab morgen eine Jetzt-erst-recht-Aufbruchstimmung.”

Zimmer vergleicht die Lage mit dem Abstiegskampf in der 3. Liga vor drei Jahren: “Wir hatten damals eine ähnliche Situation. Nun müssen wir noch enger zusammenrücken. In den Heimspielen gegen die direkten Konkurrenten müssen wir jetzt punkten. Das mussten wir auch in Rostock und gegen Osnabrück - und haben es geschafft.”

Elvedi: “Ich bin überzeugt, dass wir es schaffen”

“Wir rennen in der ganzen zweiten Halbzeit dem Ball hinterher und versuchen, kein Gegentor zu bekommen. Und bekommen dann in der 95. Minute den Rückstand, das ist unglaublich bitter”, ergänzte Jan Elvedi. Der Schweizer zeigte sich aber auch kämpferisch: “Wir müssen das Spiel in der Analyse aufarbeiten und weitermachen. Alle Heimspiele jetzt sind Muss-Siege, wir wollen alle Heimspiele gewinnen und auch auswärts noch Punkte einsammeln. Ich bin überzeugt, dass wir es schaffen.”

Der bei beiden Gegentreffern chancenlose Krahl-Vertreter Robin Himmelmann hätte den Punkt gerne mitgenommen: “Es ist immer bitter, wenn ein Spiel in der Nachspielzeit verloren wird. Besonders in unserer Situation wäre ein Punkt auswärts okay gewesen”, so der Lautrer Keeper, dem die Defensivleistung im zweiten Abschnitt nicht gefallen konnte: “Was wir in der ersten Halbzeit defensiv ganz gut hinbekommen haben, hat in der zweiten Halbzeit nicht mehr gut funktioniert. Wir hatten deutlich mehr Probleme, zu verteidigen. Natürlich ist es nicht einfach, über 90 Minuten gar keine Torchance zuzulassen. Aber wir haben es auch nicht mehr geschafft, vorne einen Ball festzumachen und damit auch die Fürther unter Druck zu setzen. Wenn wir 1:1 spielen, ist das nicht ideal, aber wir gehen wenigstens mit einem Punkt nach Hause.”

» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Auswärtsspiel bei der SpVgg Fürth

Quelle: Der Betze brennt

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