Der 1. FC Kaiserslautern bleibt vor den entscheidenden Wochen im Tabellenkeller, kann aber weiter auf die Stadion-Unterstützung seiner Fans zählen. Bei der Last-Minute-Pleite bei der SpVgg Fürth zeigten diese sich wieder als Zwölfter Mann.
Der Aufruf des Fanbündnis FCK war eindeutig und fand viel Zustimmung: "Also machen wir es auch dieses Mal und erzwingen gemeinsam die Siege auf dem steinigen Weg in Richtung Klassenerhalt. Das heißt in den letzten 540 Minuten der Saison kein Meckern, kein Raunen und erst recht kein Schweigen auf den Rängen, sondern volle Lautstärke auf allen Tribünen, egal ob auswärts oder daheim" (zum kompletten Text). Mit dieser Einstellung machten sich knapp 4.000 Betze-Anhänger durch Staus, Baustellen und Verspätungen - ein Fanclub leider auch mit einer Buspanne - auf den Weg zum Freitagabendspiel im Ronhof.
Im prall gefüllten Gästeblock und den umliegenden Stadionbereichen legten die Fans einen sehr geschlossenen und lautstarken Auftritt hin. Oben auf der Haupttribüne war außerdem eine große Gruppe an Mitarbeitern von der FCK-Geschäftsstelle mit dabei. Alle(s) für den Klassenerhalt! Das wurde auch durch gleich zwei schöne Choreos im Stehplatzblock O deutlich gemacht. Zur ersten Halbzeit zog das "Pfalz Inferno" eine Blockfahne mit dem Pfälzer Löwen auf schwarz-goldenem/gelbem Hintergrund (den Wappen-Farben der Pfalz; Anm. d. Red.) und rot-weißer FCK-Fahne hoch, dazu der Spruch: "Stolz der Pfalz". Zum zweiten Abschnitt folgten die "Betze Jungs", die dem Lautrer Fanblock zu ihrem zehnjährigen Bestehen ein Intro spendierten - mit rot-weißen Fahnen, beschrifteten Doppelhaltern und Luftschlangen-Shootern im oberen Bereich.
Die FCK-Fans legten also wieder einen erstklassigen Auftritt hin, während ihre Mannschaft weiter im Abstiegskampf taumelt. Wieder wurde einer oder sogar drei Punkte aus der Hand gegeben, der Fürther Siegtreffer in der Nachspielzeit wirkte für die Auswärtsfahrer ebenso wie für die Spieler wie ein Schlag in die Magengrube. Der Gästeblock musste sich erstmal sammeln, kurz wurde geschimpft und auch ein bisschen gepöbelt, aber mit Blick in die konsternierten Gesichter der Spieler wurde dann auch schnell klar: Den Klassenerhalt schaffen wir nur gemeinsam. "Lautrer geben niemals auf - sie kämpfen!" Nächste Woche wieder vor deutlich über 40.000 Zuschauern im Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden.
Die Fürther Fans im mit 15.680 Zuschauern fast ausverkauften Sportpark Ronhof zeigten dieses Mal keine Choreo oder größeren Aktionen. Nach dem Ende der vor zwei Monaten noch lebhaften Aufstiegshoffnungen war die Luft ein bisschen raus, der Jubel über den herbeigesehnten Sieg in der Nachspielzeit aber natürlich umso größer. Auch dank der freundschaftlichen Kontakte zwischen den Fürther "Horidos" und der "Frenetic Youth" aus Kaiserslautern blieb rund ums Spiel alles ruhig und respektvoll. Das eine oder andere fränkische Bier wurde gemeinsam getrunken, was wiederum zu Verwunderung bei einzelnen Polizisten führte, die wohl etwas anderes erwartet hatten.
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- Fotogalerie | 29. Spieltag: SpVgg Fürth - 1. FC Kaiserslautern
Quelle: Der Betze brennt