Neues vom Betzenberg

ZÖPNV kritisiert Bahn wegen Streckensperrung im Mai

ZÖPNV kritisiert Bahn wegen Streckensperrung im Mai


Mit deutlicher Kritik an der Deutschen Bahn reagiert der Zweckverband ÖPNV Rheinland-Pfalz Süd auf die bevorstehenden Sperrungen der Bahnstrecken rund um Kaiserslautern. Ab Mitte Mai werden zu unterschiedlichsten Zeiten alle Strecken und sogar der Hauptbahnhof in Gänze völlig ohne Schienenverkehr sein.

Keine Züge beim letzten Saisonspiel des FCK am 19. Mai

Ein erster Höhepunkt ist am Wochenende 18. und 19. Mai zu verzeichnen: An diesen beiden Tagen hängt die DB die komplette Westpfalz vom Schienenverkehr ab. Der Hauptbahnhof Kaiserslautern kann von keinem Zug angefahren werden. Damit fahren von Landstuhl bzw. Homburg über Kaiserslautern hinaus nach Neustadt/W nur Busse. Auch der Verkehr bis Enkenbach bzw. Rockenhausen sowie bis Schopp bzw. Pirmasens und ins Lautertal muss komplett durch Busse ersetzt werden.

Das Saarland ist zumindest von den ICE-Knoten Mannheim und Karlsruhe abgehängt. Die durch DB Regio eingerichteten Busverkehre von Landstuhl bzw. Homburg/Saar nach Neustadt sowie rund um Kaiserslautern sind nach Auffassung des ZÖPNV nur ein Notnagel.

Darüber, ob die entfallenden Fernverkehrszüge durch die DB durch entsprechende Busse ersetzt werden, liegen dem ZÖPNV keine Angaben vor.

Damit ist auch klar, dass es kein für die Anreise zum FCK-Spiel nutzbares Angebot im regionalen ÖPNV geben kann. Alle verfügbaren Busse und vor allem Buspersonale müssen für den Ersatz der vielen Züge genutzt werden. Zusätzliche Busse für die An- und Abreise kann es nicht geben. Insofern wird explizit davon abgeraten, den ÖPNV für die An- und Abreise zum Betzenberg nutzen zu wollen.

Widerspruch des ZÖPNV durch die DB InfraGo abgelehnt - trotz Absage einer entscheidenden Teilmaßnahme

Schon frühzeitig, im Jahr 2023, hat die Geschäftsstelle des ZÖPNV Süd darauf hingewiesen, dass eine solche umfassende Sperrung den Verkehr faktisch zum Erliegen bringt. Die durch die DB vorgebrachten Argumente einer Bündelung von Maßnahmen bedeuten nach Auffassung des ZÖPNV Süd ein "Überreizen" der Bündelungsmethodik. In der Diskussion verwies die DB InfraGo auf eine rechtzeitige Information der betreffenden Verkehrsunternehmen und des Aufgabenträgers und lehnte eine Anpassung ab. Im Übrigen kann nach Auffassung der Geschäftsstelle des ZÖPNV auch eine frühzeitige Information eine inhaltlich stichhalte Begründung nicht ersetzen.

Allerdings muss die DB InfraGo nun doch umplanen, und dies leider nochmals zu Lasten der Kund:innen: Die im Grunde als Ankermaßnahmen gedachte Totalsperrung der westlichen Ausfahrt des Bahnhofs Kaiserslautern zugunsten der Baumaßnahme Trippstadter Straße wurde vor rund drei Wochen abgesagt, die erste diesbezügliche Information erreichte den ZÖPNV informell am 19. April. Sowohl DB InfraGo als auch die DB Regio sahen sich jedoch nicht in der Lage, die Sperrungen so anzupassen, dass die Züge wenigstens aus Richtung Landstuhl nach Kaiserlautern fahren können. Die dortigen Maßnahmen (Raum Landstuhl) sind in ihren praktischen Auswirkungen tagsüber kaum relevant.

In der Konsequenz wird der gesamte Raum Kaiserslautern zu einem späteren Zeitpunkt also nochmals von einer umfassenden Totalsperrung betroffen sein – mit Auswirkungen bis ins Saarland hinein.

Quelle: ZÖPNV Süd

Weitere Links zum Thema:

- Gesperrte Bahnstrecken bei den nächsten FCK-Spielen (fck.de, 30.04.2024)

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