Neues vom Betzenberg

Trainer Wolf kritisiert Neuzugang Auer

Am Donnerstag hatte Horst Eckel, einer von drei noch lebenden Weltmeistern von 1954 und Legende des 1. FC Kaiserslautern, seinen 75. Geburtstag gefeiert. Verzweifelt verließ der Jubilar 24 Stunden später beim 1:1 gegen Hansa Rostock schon eine Viertelstunde vor Schluss seinen Ehrenplatz im mit über 30 000 Zuschauern gefüllten Stadion und begab sich in den Vip-Bereich, um das Glück durch seine Abwesenheit zu zwingen. Aber auch die Askese des Betzenberg-Idols, dem die Fans vor dem Spiel mit einer riesigen Choreographie huldigten, half den Kaiserslauterern in einem zerfahrenen Spiel nicht mehr auf die Siegerstraße. (...)

Schwache Winter-Einkäufe

Der Aufstiegskampf scheint für diese FCK-Mannschaft eine Nummer zu groß zu sein. Die Einkäufe im Winterschlussverkauf erweisen sich nicht als die erhofften Verstärkungen. Der zum wiederholten Mal grotesk schwache Linksverteidiger Gregory Vignal drosch immerhin einen Freistoß aus mehr als 30 Metern ins Netz und hatte somit wenigstens eine gute Szene. Silvio Meißner bringt wenigstens seine Routine ein, der Nigerianer Emeka Opara bleibt hingegen den Beweis seiner Gefährlichkeit bislang weitgehend schuldig. Der aus Bochum ausgeliehene und gegen Rostock erst kurz vor Schluss eingewechselte Stürmer Benjamin Auer ähnelt in seiner Spielweise als Stoßstürmer Opara nicht nur zu stark, sondern spürt nun auch noch einen erstaunlich heftigen Gegenwind des Trainers. "Man hat heute in den zehn Minuten, die er gespielt hat gesehen, dass Auer nur zu 50, 60 Prozent fit ist", sagte Wolfgang Wolf mit erstaunlich deutlichen Worten. "Er ist eh kein schneller Mann, jetzt fehlt ihm jede Spritzigkeit. So hilft er uns sicher nicht weiter." Die Härte von Wolfs Einzelkritik nährt den Verdacht, dass Auer keineswegs ein Wunscheinkauf Wolfs war und ausgerechnet der gebürtige Pfälzer nun möglicherweise als Sündenbock herhalten muss, falls der Wiederaufstieg verpasst wird.

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Quelle und kompletter Text: Frankfurter Rundschau

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