Neues vom Betzenberg

Klose: "Bleibe immer FCK-Fan"

Am Abend fand eine Diskussionsrunde von Vertretern des 1. FC Kaiserslautern und den interessierten Fanclubvorsitzenden statt. In der Nordtribüne des Fritz-Walter-Stadions hatten sich unter anderem Vertreter des Aufsichtsrates, die Vorstandsmitglieder René C. Jäggi und Erwin Göbel, Fanbetreuer Stefan Roßkopf sowie die Spieler Dimitrios Grammozis und Miroslav Klose eingefunden, um die Fragen der Fans zu beantworten. Im Folgenden eine Zusammenfassung der am ausführlichsten besprochenen Punkte:

Die Neuzugänge: Bei aller berechtigten Kritik an den Neuzugängen in dieser Saison wollte Vereinsboss Jäggi keine finanziellen Schuldzuweisungen gelten lassen. Die Neuzugänge haben alle zusammen weniger als eine Million Euro gekostet, das habe es beim FCK schon sehr lange nicht mehr gegeben, so der Schweizer. Der während der Saison verpflichtete Lucien Mettomo sei drittfinanziert und habe den Verein keinen Cent an Ablöse gekostet.

Senkung der Gehaltskosten: Auch hierzu äußerte sich Jäggi. Aufgrund der Verluste in dieser und der vergangenen Saison (27 Millionen Euro!) müsse das Gehaltsvolumen des gesamten 1.FC Kaiserslautern zur nächsten Saison auf 15 Millionen Euro heruntergeschraubt werden. Jäggi rechnete vor, wie diese 15 Millionen zustande kommen und erwähnte zum Vergleich das in der jeweiligen Jahresbilanz veröffentlichte Gehaltsvolumen der "Großen Vier" der Bundesliga: 60 bis 80 Millionen Euro.

Der Stadionausbau: Jäggi glaubt laut eigener Aussage nicht daran, dass das neue Stadion mit 48.000 Sitzplätzen häufiger als drei bis vier Mal pro Jahr ausverkauft ist. Ob es ein Fehler war, sich für die WM zu bewerben, wollte er allerdings nicht näher erörtern, da man dies sowieso nicht mehr ändern könne.

Deutsche Vermögensberatung: Die Bandenwerbung muss, wie bereits bekannt, zur Saison 2004/2005 neu verkauft werden. Vermutlich werde dadurch rund eine Million Verlust entstehen, da eine Werbebande im Durchschnitt "nur" 80.000 Euro einbringe. Die fehlende Million habe die DVAG dafür bezahlt, dass alle Banden in der bei den Fans ungeliebten Unternehmensfarbe Gelb angestrichen waren. Im nächsten Jahr werden die Banden definitiv nicht mehr gelb sein, man bemühe sich aber weiterhin um ein einheitliches Bild, "z.B. blaue oder rote Werbebanden", so Jäggi.

Das "neue" FCK-Logo: Bereits seit drei Jahren wird bei einigen Fanartikeln ein neues FCK-Wappen, mit schwarz-weissem Hintergrund, verwendet. Merchandising-Chef Reiland zeigte sich überrascht von der Kritik einiger Fans an dieser Verunstaltung des traditionellen Vereinswappens. Man habe etwas neues ausprobieren wollen, damals noch in Zusammenarbeit mit Nike, und bisher gedacht, dass dies eigentlich gut ankomme. Darüber hinaus sei man allerdings gerne und jederzeit gesprächsbereit, wenn sich noch mehr Fans kritisch zu dem Wappen äußern und das alte Logo zurückhaben wollen.

Die Pfiffe beim Heimspiel gegen Hertha BSC: Hierzu äußerte sich Dimitrios Grammozis sehr kritisch. Er sagte, dass er trotz dem 4:2-Sieg nach dem Spiel traurig gewesen sei. Bisher habe er immer gewusst, egal wie schlecht die Mannschaft spielte, dass er zumindest auf die Unterstützung des Publikums zählen kann. Am Sonntag, als die Mannschaft mit Pfiffen aus der Halbzeitpause begrüsst wurde, hatte er erstmals das Gefühl, ein Spiel ohne die FCK-Fans gewinnen zu müssen. Daraufhin entwickelte sich eine heftige, aber sachliche Diskussion zwischen Grammozis und einigen anwesenden FCK-Fans, die aber letztlich nur zu dem Ergebnis kam, dass die Fans auch weiterhin ihre Meinung äußern werden - Pfeifkonzerte wie am Sonntag seien ja nun wirklich nicht der Regelfall - und Grammozis trotzdem nicht begeistert davon ist.
Ähnlich äußerte sich Miro Klose, der insbesondere das Pfeifkonzert zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht gut fand. Insgesamt konnte er die Reaktionen der Fans jedoch verstehen. Auch die Fan-Aktion vor dem Spiel ("Werdet Eurem Erbe gerecht") ist zumindest bei ihm gut angekommen.

Einen möglichen Klose-Transfer: Zu den aktuellen Transfergerüchten äußerte sich der Nationalstürmer selbst. Auf die entsprechende Frage eines Fans antwortete Klose, dass es ihm ebenfalls am liebsten wäre, noch fünf Jahre für den FCK zu spielen. Er müsse aber den Verein wechseln, insbesondere um seine persönliche Entwicklung voranzutreiben. Hierbei nannte er aber zunächst nur das Ausland und keine deutschen Vereine. Klose unterstrich aber deutlich, dass er für immer FCK-Fan bleibt und in ein paar Jahren auch sehr gerne auf den Betzenberg zurückkehren würde. Im persönlichen Gespräch nach dem Treffen ließ er in kleiner Runde außerdem noch durchblicken, dass er definitiv nicht zu Bayern München wechseln wird. Das Zitat "Es wäre ein Traum für Bayern zu spielen" sei völlig falsch widergegeben worden, wie so vieles in der Presse.

Quelle: Der Betze brennt

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