Neues vom Betzenberg

Reaktionen zum Briegel-Rücktritt

Auf seiner Internetseite hat der 1. FC Kaiserslautern zwei Stellungnahmen zum Rücktritt von Hans-Peter Briegel veröffentlicht. Es äußerten sich der Vorstands- und der Aufsichtsratsvorsitzende:

Prof. Dr. Walter Ruda, Aufsichtsratsvorsitzender des FCK:
„Der Aufsichtsrat hat den Rücktritt von Herrn Briegel, insbesondere auch aufgrund der offensichtlichen Vorbereitung über die Medien und wegen des Zeitpunktes unmittelbar vor der Jahreshauptversammlung mit Erstaunen zur Kenntnis genommen. Die Entscheidung wird unabhängig davon dennoch bedauert, weil sich Herr Briegel aufgrund seiner großen sportlichen Erfahrung als Spieler fruchtbar in den Aufsichtsrat hätte einbringen können. Zu den durch Herrn Briegel in die Öffentlichkeit gebrachten Vorwürfen wird der Aufsichtsrat am Donnerstag bei der ordentlichen Jahreshauptversammlung des 1. FCK Stellung beziehen.“

René C. Jäggi, Vorstandsvorsitzender des FCK:
"Mit großem Erstaunen und Bedauern habe ich den Rücktritt zur Kenntnis genommen, denn als Spieler und Mensch habe ich Herrn Briegel stets geschätzt. In der Tat ist es aber so, dass der Putsch-Versuch vom November 2002 gegen Trainer Erik Gerets und damit auch gegen meine Person und die Tatsache, dass seither – aus welchen Gründen auch immer – kein klärendes Gespräch zustande gekommen ist, einen unüberbrückbaren Graben zwischen uns geschaffen hat. Dadurch ist auch die Arbeit zwischen Aufsichtsrat und Vorstand erschwert worden.
Zu den erhobenen Vorwürfen kann und will ich nicht Stellung nehmen, weil die Zuständigkeit hier weitestgehend beim Aufsichtsrat liegt. Deutlich machen möchte ich allerdings, dass ich gegenüber Herrn Briegel nie etwas verheimlichen wollte oder etwas verheimlicht habe.
Hinsichtlich der Teilnahme von Herrn Briegel an Sitzungen des Aufsichtsrats ist zu erläutern, dass er seit seiner Wahl nur an sieben von insgesamt 13 Sitzungen teilgenommen hat, von denen alleine vier im Zeitraum vom 7. November 2002 bis 8. Januar 2003 stattgefunden haben. Vom 8. Januar bis 13. Oktober 2003 aber – und zwar am 26. Juni 2003 – hat er nur eine von sieben Sitzungen besucht – also in einer Phase, in der wichtige Grundsteine für die Planung der Saison 2003/2004 gelegt wurden.

Hinzuzufügen ist es, dass gegenüber Herrn Briegel über seinen Anwalt vom Verein 1. FC Kaiserslautern Regressansprüche geltend gemacht worden sind für Verträge, die in seiner Amtszeit als Sportlicher Leiter beim 1. FCK vom 11. Juli 1996 bis 31. Oktober 1997 abgeschlossen wurden. Ich bin mir durchaus im Klaren darüber, dass ein solcher Schritt des Vereins nicht zur Beruhigung der Situation geführt hat. Diese Vorgehensweise entspricht jedoch dem Wunsch der Mitglieder aus der Jahreshauptversammlung 2002, rückwirkend bis zum Jahr 1996 sämtliche Vorgänge lückenlos aufzuklären und handelnde Personen gegebenenfalls zur Rechenschaft zu ziehen. Mit Herrn Briegel wird allerdings ein außergerichtlicher Vergleich angestrebt.
Die Aussage von Herrn Briegel, seine Person sei ein Grund für meinen Rücktritt als Vorstandsvorsitzender am Ende der laufenden Saison, ist falsch. Ich habe lediglich immer betont, dass die Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsrat und Vorstand durch die Vorkommnisse vom November 2002 erschwert wurden."

Zu den von Briegel in der Öffentlichkeit geäußerten Vorwürfen will der Aufsichtsrat im Rahmen der morgigen Jahreshauptversammlung Stellung beziehen.

Quelle: Der Betze brennt

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