Neues vom Betzenberg

Jäggi: "Kann morgens in den Spiegel schauen"

In einem Interview mit der "Sportbild" hat der scheidende Vorstandsvorsitzende René C. Jäggi Bilanz gezogen und sich zur Zukunft des 1. FC Kaiserslautern geäußert. So könne er sich vorstellen, dass der Etat für die zweite Liga noch nach oben korrigiert wird und dass FCK-Idol Hans-Peter Briegel wieder in den Verein eingebunden wird. Laut "Sportbild" habe FCK-Aufsichtsrat Dieter Buchholz sogar bereits mit Briegel gesprochen.

Jäggi über...

...den Abstieg als persönliche Niederlage:
Für mich persönlich heißt es, daß ich zum ersten Mal zugeben muß: Mit diesem Ausgang habe ich nicht gerechnet. Und das tut weh, sehr weh sogar. (...) Ich bin zwar Teil dieser Mannschaft, aber ich habe ja nicht auf dem Platz gestanden. Und deshalb ist es für uns alle eine Niederlage.

...Wolfgang Wolfs Kritik am Zweitliga-Etat:
Ich habe noch am Samstag Abend mit ihm darüber gesprochen und ihn beruhigen können. Wir haben Spielraum, um den aktuellen Etat (8,7 Millionen; d. Red.) noch nach oben zu schrauben. Um alle Namen festzuzurren, sowohl was Ab- und Zugänge betrifft, haben wir ja noch einige Zeit.

...seine Fehler in vier Jahren FCK:
Für mich zählt nur die Summe einer vierjährigen Tätigkeit und die ist positiv.

...die fehlgeschlagene Suche nach Investoren:
Bei einem Verein mit einem derart katastrophalen Umfeld, bezogen auf die Dauer-Kritik und die große Unruhe durch die vielen Gerichtsprozesse, ist es sehr schwer jemanden zu finden, der investiert. Aber wir werden jetzt, trotz des Abstiegs, relativ schnell in eine strategische Klausurtagung gehen, um abzustecken, wie es diesebzüglich weitergeht.

...die Zukunft des FCK:
Man darf nur nicht wieder in den alten Fehler verfallen, sich mit den Großen messen zu wollen. Wenn man auf dieser jungen Mannschaft aufbaut, Wolfgang Wolf auch bei Rückschlägen ruhig weiter arbeiten läßt, nicht mehr Geld ausgibt als man einnimmt und damit lebt, daß man – nach geglücktem Wiederaufstieg – zum unteren Bundesliga-Drittel gehört, hat der FCK sehr gute Chancen. Aber ich glaube, nach dem Schock der vergangenen Jahre hat der Verein gelernt, daß man nein sagen muß, zu irgendwelchen Verlockungen.

...eine mögliche Rückkehr von Hans-Peter Briegel:
Das muß die neue Führung entscheiden. Aber ich habe Hans-Peter Briegel als Mensch immer sehr geschätzt. Bei aller Kritik, die er geäußert hat, war es doch immer die Kritik eines Mannes, dessen Herzblut bei diesem Verein war. (...) Was Uwe Seeler beim HSV, Franz Beckenbauer bei den Bayern ist Briegel beim FCK – einer, der wie ein Leuchtturm für den Klub da steht. Ich bin sicher, daß er zu irgendeinem Zeitpunkt wieder Mitglied und Teil des Vereins wird.

Quelle: Der Betze brennt

Kommentare Kommentare | Empfehlen Artikel weiter empfehlen | Drucken Artikel drucken