Neues vom Betzenberg

Pyrotechnik: Am Anfang war das Feuer!

Man kann sich kaum noch vorstellen, dass Bengalos und Co. einst toleriert oder gar von den Klubs begrüßt wurden. War aber so. Eine kleine Geschichte der Pyrotechnik in Deutschland.

"Borussia erobert Rom", sagt Volker Rehdanz. Wie bitte? Volker, der vor zwanzig Jahren das erste Borussia-Dortmund-Fanzine herausgegeben hat, hat sich gerade erst ein wenig über Ultras aufgeregt, dann über die Leute, die sich über Ultras aufregen, oder zumindest über das, was heute jeder mit den Ultras verbindet, also Pyrotechnik. "Ich weiß gar nicht, was die alle haben", hat Volker gegrummelt, "früher war’s doch viel schlimmer." Und auf die Frage, was genau er damit meint, sagt er bloß: "Borussia erobert Rom."

Im März 1995 hatte Volker beim UEFA-Cup-Spiel zwischen Lazio Rom und Borussia Dortmund ein Foto von der Gästetribüne gemacht, die ganz in den Schein bengalischer Fackeln getaucht war. Er ließ das Bild als Poster drucken, schrieb "Borussia erobert Rom" darüber und verteilte es unter den Fans. "Zu der Zeit war doch alles voller Bengalos", sagt er. "Lange vor den Ultras." Und dann regt er sich noch ein bisschen mehr auf, über Leute, die sich zu Dingen äußern, von denen sie keine Ahnung haben.

Doch selbst die, die Ahnung haben, benutzen oft Ausdrücke, die in die Irre führen. Das konnte man 1991 noch verzeihen, als bestimmte Formen der Pyrotechnik recht neu waren. Da stand ZDF-Reporter Dieter Kürten auf dem Rasen des Fritz-Walter-Stadions in Kaiserslautern, konnte die Tribünen nicht mehr sehen und stammelte: "Nebelbomben sind in das Stadion geflogen." Er meinte entweder Rauchgranaten oder Nebeltöpfe, hatte aber eh unrecht, denn erstens war gar nichts von außerhalb ins Stadion geschossen worden, zweitens waren die dichten Rauchschwaden darauf zurückzuführen, dass in der Westkurve 100 bengalische Feuer abbrannten.

(...)

Quelle und kompletter Text: 11 Freunde

Kommentare 31 Kommentare | Empfehlen Artikel weiter empfehlen | Drucken Artikel drucken