Neues vom Betzenberg

Stadionfrage: DFB-Pokalspiel in Sinsheim oder Aspach?

Der 1. FC Kaiserslautern tritt in der ersten Runde des DFB-Pokals bei der Neckarsulmer Sport-Union an (siehe gestrige Newsmeldung). Noch ungeklärt ist dabei die Frage des Austragungsorts.

Weil das Sportgelände in Neckarsulm nicht den hohen Anforderungen des DFB entspricht und ein (theoretisch möglicher) Ausbau u.a. mit Stahlrohrtribünen nicht verhältnismäßig wäre, muss die Sport-Union ausweichen. Erste Alternative wäre das Frankenstadion in Heilbronn gewesen, das auch für die meisten FCK-Fans einen neuen "Ground" bedeutet hätte - schließlich wünscht man sich in der ersten Pokalrunde doch immer auch etwas exotisches und nicht unbedingt das x-te Spiel gegen einen längst bekannten Gegner oder in einem schon zigfach besuchten Stadion. Die 18.000 Zuschauer fassende Spielstätte in Heilbronn ist jedoch wegen Umbauarbeiten bis Ende August gesperrt, was nicht nur Neckarsulms Sportdirektor Marco Merz bedauert: "Das Herz der Region ist einfach Heilbronn. Wir hätten sehr gerne dort gespielt, wo das Herz auch im Fußball so lange geschlagen hat." Auch Heilbronns Bürgermeister Harry Mergel hätte gerne Pokalluft geschnuppert: "Mir ist die Absage an Neckarsulm auch unangenehm. Wir wären sehr gerne Gastgeber gewesen."

Als erste Alternative gilt nun das Stadion der TSG Hoffenheim, wie die "Heilbronner Stimme" berichtet: "Wir wollen nach Sinsheim", sagte NSU-Vorstand Rolf Härdtner. "Der FCK ist ein Gegner, der auch viele Fans mitbringt. Aus Leverkusen, Bremen oder Berlin würden sicherlich nicht so viele Anhänger anreisen." Auf die Rhein-Neckar-Arena könnte allerdings auch der FC Nöttingen aus der Nähe von Pforzheim ein Auge werfen, der ebenfalls ausweichen muss und in der ersten Pokalrunde auf Schalke 04 trifft. Am Montag sollen weitere Gespräche zwischen den beteiligten Vereinen folgen, bis Mitte der Woche soll der Austragungsort des FCK-Spiels feststehen.

Eine andere Möglichkeit wäre die Arena in Aspach, in der Regionalligist SG Sonnenhof-Großaspach seine Heimspiele austrägt. Dieses Stadion fasst 10.000 Zuschauer und wäre somit wohl auch ausreichend für das Erstrundenmatch des FCK.

So oder so, bei der Neckarsulmer Sport-Union als klassentiefstem Verein im diesjährigen Pokalwettbewerb freut man sich auf die Roten Teufel. "Die haben geile Fans", weiß NSU-Trainer Timo Böttjer. Nach der ersten "Mini-Enttäuschung", dass es keiner der ganz großen Namen aus dem Kreis der Champions-League-Teilnehmer geworden ist, regiert längst die Freude in der 25.000-Einwohner-Stadt bei Heilbronn. Oder, um die Worte auf der Internetseite der Sport-Union zu zitieren: "Es wird kein Tag vergehen, an dem dieses größte Spiel unserer bisherigen Vereinsgeschichte nicht in unseren Köpfen haben werden. Auch wenn wir nicht versprechen können, dass die 'Roten Teufel' gegen uns die Hölle erwartet, aber auf alle Fälle werden wir diesem Highlight mit Hingabe entgegenfiebern."

Ein kleines Fragezeichen steht aber noch hinter der Spielpaarung selbst: Weil es bei der Pokalauslosung in der ARD-Sportschau zu einer Panne gekommen war und RB Leipzig als Drittligist in den Lostopf der Bundesligavereine rutschte, denken laut "Bild am Sonntag" die davon betroffenen Sportfreunde Baumberg (spielen gegen den FC Ingolstadt) nun über einen Protest nach. Da die Auslosung unter notarieller Aufsicht stattfand und auch DFB-Mediendirektor Ralf Köttker bereits von einem "regulären Auslosungsergebnis" sprach, gilt eine nachträgliche Änderung oder Neuauslosung der Paarungen aber als äußerst unwahrscheinlich. Auch ob Baumberg tatsächlich Protest einlegt, steht noch nicht fest.

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Ein geschichtsträchtiger NSU-Samstag - Der FCK kommt! (Neckarsulmer Sport-Union)
- Kein DFB-Pokalspiel in Heilbronn (Heilbronner Stimme, vom 14.06.2013)
- DFB-Pokal: Neckarsulm trifft auf 1. FC Kaiserslautern (Heilbronner Stimme)
- Pannen-Show! Erster Klub denkt an Protest (Bild am Sonntag)

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