Neues vom Betzenberg

FCK-Führung steht RB-Fanprotesten „neutral“ gegenüber

Vor zweieinhalb Wochen diskutierte die Fanversammlung, das höchste Fan-Gremium des 1. FC Kaiserslautern, über das anstehende Auswärtsspiel bei Rasenballsport Leipzig. Dabei kristallisierte sich die einhellige Meinung heraus, dass gegen das Fußballprojekt des österreichischen Getränkeherstellers Red Bull protestiert werden sollte, ein großer Teil der Fans sprach sich sogar für einen Boykott des Spiels in Leipzig am 3. November aus (siehe ältere Meldungen). „Der Betze brennt“ hat sich bei Verein, Fanvertretung und Protestlern nach dem aktuellen Stand der Dinge erkundigt.

Wie die Vereinsführung die Diskussionen der Fans bewertet, beantwortet FCK-Pressesprecher Stefan Roßkopf wie folgt: „Grundsätzlich steht der Verein den verschiedenen Fanprotesten und den unterschiedlichen Meinungen der Fans zum Thema RB Leipzig natürlich neutral gegenüber. Der FCK respektiert die Entscheidung eines jeden Einzelnen.“ Ein Statement von Stefan Kuntz war auf DBB-Anfrage hin nicht zu bekommen, der Vorstandsvorsitzende des FCK sagte mit Blick auf investorengesteuerte Klubs wie Leipzig jedoch vergangene Woche gegenüber dem sid: „Das ist eine Entwicklung, die wir nicht aufhalten können.

Unterdessen laufen die Planungen für ein Alternativprogramm zur Reise nach Leipzig auf Hochtouren. Die Fan-Initiative „Nein zu RB“ plant für das Montagsspiel ein Public Viewing in Kaiserslautern und prüft derzeit verschiedene Angebote für Räumlichkeiten. Unter anderem wurde die Nordtribüne des Fritz-Walter-Stadions angefragt, deren Finanzierung sich jedoch schwierig gestaltet. FCK-Pressesprecher Roßkopf hierzu: „Um sich allen FCK-Fans gegenüber neutral zu verhalten, kann und möchte der FCK weder ein mögliches Public Viewing noch nach Leipzig reisende Fans finanziell unterstützen.“ Alternative Möglichkeiten zur Nutzung des Stadions werden von der Fan-Initiative derzeit gesammelt.

Eine Lösung gefunden wurde derweil für die Inhaber von Auswärtsdauerkarten, von denen ein großer Teil das Spiel in Leipzig boykottieren wird. Auf Betreiben der FCK-Fanvertretung hin wurde gemeinsam mit den Vereinsverantwortlichen die Vorgehensweise für die betroffenen Anhänger abgestimmt, über genauere Details jedoch Stillschweigen vereinbart. Die Betroffenen sollen mündlich informiert werden.

Zur Vorankündigung des Spielboykotts hatte die Initiative „Nein zu RB“ bereits vergangene Woche eine Stellungnahme veröffentlicht. Genauere Informationen zum Alternativprogramm folgen in den nächsten Tagen.

Quelle: Der Betze brennt

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