Spielbericht: Arminia Bielefeld - 1. FC Kaiserslautern 0:0

Trostlose Nullnummer auf der Alm

Der voraussichtliche Saison-Minusbesuch des 1. FC Kaiserslautern dürfte am gestrigen Samstag auf der Bielefelder Alm aufgestellt worden sein: Nur 16.684 Zuschauer wollten sich die Partie DSC gegen FCK bei strahlendem Sonnenschein anschauen, was bei entsprechenden Voraussetzungen wohl höchstens noch vom VfL Wolfsburg am letzten Spieltag unterboten werden dürfte. Knapp 1.500 Schlachtenbummler kamen aus dem Südwesten Deutschlands, um ihren Roten Teufeln nach dem 1:5-Debakel gegen Werder Bremen durch lautstarke Unterstützung den Weg zurück zum Glück zu ebnen. Dies gelang allerdings nur teilweise, während dem über 90 Minuten schwachen Bundesligaspiel war auch der Support eher durchwachsen - zu Beginn und besonders in der Schlussphase jedoch durchaus gut.

Auch die Arminiafans konnten für ihre Verhältnisse leicht überraschen und boten neben einigen Fahnen auch ein paar neue Fangesänge neben dem altbekannten "Bie-le-feld, Bie-le-feld". Als Hexenkessel war die Alm jedoch noch nie bekannt, und das wird wohl auch noch eine Weile so bleiben. Heftig ausgepfiffen wurde der Ex-Bielefelder Ervin Skela, woraufhin er wiederum vom Gästeblock mit Sprechchören gefeiert wurde. Überhaupt sorgten die rot-weißen Fans für die einzigen Akzente aus Lautrer Sicht und präsentierten zu Spielbeginn eine kleine Fähnchen-Luftballon-Choreo unter dem Motto "Im Auftrag des Teufels" sowie später ein Spruchband "Fuck Red Bull". Letzteres sollte am europaweiten Protesttag die Solidarität mit den Fans und der Tradition des österreichischen Erstligisten Austria Salzburg ausdrücken, welcher von dem Getränkehersteller aufgekauft und zerstört wurde. Trainer in Salzburg ist übrigens Kurt Jara, der die ansässigen, traditionsbewussten Fans bereits als "Vollidioten" und ähnliches bezeichnete - kommt einem irgendwie bekannt vor.

Trotz aller Nebenschauplätze kam auf dem Spielfeld nichts, aber auch rein gar nichts zustande. Nach zwölf Gegentoren in den ersten Saisonspielen sollte diesmal unbedingt die Null stehen, woraus FCK-Trainer Michael Henke in Interviews auch keinen Hehl machte. Dieses Vorhaben gelang schließlich auch ohne jeglichen Offensivdrang, wobei der überlegene Abstiegskandidat aus Bielefeld ein dankbarer Gegner war und ebenfalls kaum Chancen herausarbeitete. Die beste vergab Boakye in der 1. Halbzeit, als er nur den Pfosten traf.

Immerhin sieben Punkte hat der 1. FC Kaiserslautern nun nach fünf Spielen auf dem Konto, wobei er sich bisher angesichts der Gegner und Ergebnisse in diesen Spielen als "Spitzenmannschaft der unteren Hälfte in der Zweiklassengesellschaft Bundesliga" präsentiert. Ob dieser erste Eindruck bis zum Saisonende anhält oder ob es noch weiter nach oben oder unten geht ist allerdings noch nicht abzuschätzen. Nach zwei schlechten Spielen und den bereits vereinzelt wieder aufkommenden Negativäußerungen des einen oder anderen Fans müssen nun wieder Emotion, Kampfgeist und Siegeswille auf den Betzenberg zurückkehren: Gegner am Mittwoch ist der punktlose Rheinland-Pfalz-Rivale Mainz 05!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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