Spielbericht: 1. FC Kaiserslautern - VfL Wolfsburg 3:2

Der erste Sieg unter Trainer Wolf

Erbärmliche, traurige, lange nicht da gewesene 23.244 Zuschauer verirrten sich zum Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg im Fritz-Walter-Stadion - absoluter Minusrekord seit dem 10. November 1990 gegen Fortuna Düsseldorf (21.392). Ihren Anteil an dieser erschreckenden Kulisse hatten auch die Wolfsburger Fans, die ihren Minusrekord von 80 Fans aus der Saison 2001/02 allerdings nicht unterboten und mit ca. 150 Männern und Frauen anwesend waren. Im Gepäck hatten sie drei mittelgroße Schwenkfahnen, in der Westkurve gab es die übliche Schal- und Fahnenparade sowie eine weiße Rauchbombe zu bestaunen.

Genug der Statistik und hin zum Spiel, das heute erneut nicht von besonders hohem Niveau geprägt war. Zumindest das Glück war diesmal auf Seiten der Lautrer, die in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit durch Halil Altintop in Führung gehen konnten. Der Schock folgte jedoch gleich nach Wiederanpfiff, als die Wolfsburger binnen neun Minuten ihrerseits in Führung gehen konnten. Die Treffer erzielten Klimowicz (47.) und Hanke (54.). Schon wieder eine Heimniederlage, und dann auch noch gegen die sich im Sturzflug Richtung Tabellenkeller befindlichen Wolfsburger? Mitnichten, denn der in den letzten Wochen von manchem FCK-Fan verschmähte Halil Altintop nahm die Sache nun selbst in die Hand und sorgte mit seinen Saisontreffern Nummer 12 und 13 für den lange ersehnten Sieg. Im Gegenzug einer von der Torlinie gekratzten Chance des Wolfsburgers Thiam passte Ervin Skela den Ball auf den jungen Türken, der vom Mittelkreis aus durchmarschierte und mangels Anspielstation kurzerhand selbst aus 20 Metern aufs Tor schoss - das 2:2 (61.)! Sieben Minuten vor Spielende gelang Altintop dann sein dritter Dreierpack in der laufenden Saison und auf Vorarbeit von Daniel Halfar der viel umjubelte Siegtreffer.

Die Stimmung im Stadion war - wie so oft bei wenigen Zuschauern - relativ gut. Die FCK-Fans unterstützten ihre Mannschaft bis zum viel umjubelten Siegtreffer, von den Wolfsburgern war aufgrund der geringen Anzahl nicht einmal der Torjubel zu vernehmen.

Der Kampfgeist der Roten Teufel wurde an diesem Tag belohnt, auch wenn für den Sieg gegen die Niedersachsen keine Glanzleistung erforderlich war. Dennoch hat der FCK endlich ein Lebenszeichen an den Rest der Liga ausgesendet und den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze herstellen können: Punktgleich mit dem 1. FC Köln und dem MSV Duisburg geht der 1. FC Kaiserslautern als Tabellenletzter in die Winterpause. Der Rückstand auf den 1. FC Nürnberg beträgt - bei einem Spiel mehr - allerdings nur noch einen Punkt. Zum Abschluss des Fußballjahres 2005 steht nun noch das für das Vertrauen zwischen Mannschaft und Fans eminent wichtige Pokal-Achtelfinale gegen Mainz 05 an (Dienstag, 20:30 Uhr). Gebt alles!!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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