Spielbericht: 1.FC Kaiserslautern - VfL Wolfsburg 2:0

1.FC Kaiserslautern - VfL Wolfsburg 2:0

Nach nur einem einzigen Sieg in 14 Bundesligaspielen war heute der VfL Wolfsburg auf dem Betzenberg zu Gast. Jenes Team also, dem der FCK schon einige Male mit dem braven Abliefern der Punkte den Weg aus der Krise ebnete. Diesmal hofften die Anhänger der Roten Teufel natürlich, dass es andersrum kommen möge, und so sollte es dann geschehen.
Aus Wolfsburg hatten sich diesmal nur rund 150 Fans mit ca. 4 Doppelhaltern und doppelt so vielen Zaunfahnen eingefunden. Zu hören war von den Niedersachsen rein garnichts, das einzige was für Aufsehen sorgte war eine mittelgrosse Auseinandersetzung zwischen Wolfsburger Fans und einigen Ordnern im Gästeblock. Laut Aussage einiger Wolfsburger nach dem Spiel resultierte dies mal wieder aus dem überharten Einschreiten der "Ordnungs"kräfte: Ein Gästefan habe auf dem gelb markierten Aufgang gestanden, was die Ordner ihm verboten. Als der Fan dann nicht zur Seite ging wurden einige Ordner handgreiflich, was wiederum einige Wolfsburger Fans zum Eingreifen bewog, bevor die Polizei die Schlägerei beendete. Eine Frage blieb allerdings unbeantwortet: Wieso zetteln die Ordner einen solchen Ärger an, wenn der Block nur zu 1/10 gefüllt ist und das Freihalten der Rettungswege völlig überflüssig ist? Wo war die vielzitierte "Deeskalation"?
In der Westkurve war die Stimmung heute schon vor Spielbeginn gut, obwohl mit 30.000 rund 10.000 Zuschauer weniger als letzte Woche gegen die Bayern im Stadion waren. Und ebenso motiviert wie die Fans war auch die Mannschaft, die von der ersten Minute an kämpfte wie noch nie in diesem Jahr. Und mit jeder Grätsche, egal ob erfolgreich oder nicht, stieg auch noch zusätzlich der Rückhalt von den Fans im gesamten Stadion. Beim "Steht auf, wenn Ihr Lautrer seid" standen sogar im entlegensten Winkel der Nordtribüne viele Zuschauer auf, das gab es schon lange nicht mehr. Als Vratislav Lokvenc dann nach 15 Minuten auch noch das 1:0 erzielte war die Harmonie zwischen Spielern und Fans - zumindest für diesen Tag - endgültig wieder hergestellt. In der Folge versuchten die Wolfsburger durch extrem viele Fouls den Spielfluss des FCK zu zerstören, was ihnen leider auch gelang. Selten eine solche Tretertruppe auf dem Betzenberg gesehen! Zwar kämpften die Roten ebenfalls wie die Teufel, aber die Wolfsburger trafen meist den Mann und nur selten den Ball. Für den unrühmlichen Höhepunkt sorgte mal wieder Claus Reitmaier, der Miro Klose mit seinem übertriebenen Einsteigen so schwer verletzte, dass sogar ein Kreuzbandriss vermutet wurde (glücklicherweise handelte es sich dann doch nur um eine Prellung).
So dauerte es bis zur 2.Halbzeit, ehe wieder etwas passierte, nämlich das 2:0 durch den eingewechselten Lincoln (56.Minute). Längst vergessene Glücksgefühle traten bei den meisten FCK-Fans auf und bis zum Spielende wurde einfach nur noch gefeiert und sich gefreut, auch wenn das Spiel ausser einem Lattenknaller der Wolfsburger und einem Pfostentreffer von Mario Basler nichts mehr zu bieten hatte. In der letzten halben Stunde kam auch das eine oder andere Mal das Megaphon zur Geltung, welches heute zum ersten Mal bei einem Heimspiel von der "Generation Luzifer" eingesetzt wurde. Einige Schalparaden und natürlich Gesänge waren die Folge, wobei dank der tollen kämpferischen Leistung auch so Feuer unterm Dach war.
Nun steht eine englische Woche für den FCK an, dem Pokal-Heimspiel am Mittwoch gegen den SC Freiburg folgt die schwere Aufgabe beim Deutschen Meister in Dortmund. Hoffen wir, dass die Spieler auf die Wolfsburg-Leistung aufbauen!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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