Spielbericht: Eintr. Braunschweig - 1. FC Kaiserslautern 0:1

Drei Punkte am ersten Advent

So kann die Vorweihnachtszeit doch beginnen! Der Adventskalender hatte drei Punkte für den 1. FC Kaiserslautern vorgesehen, unser „Nikolaus“ Nourredine Daham sicherte dem FCK mit dem einzigen Treffer in der Partie bei Eintracht Braunschweig den Auswärtssieg. Außerdem verlor Karlsruhe gegen Aue, 1860 in Unterhaching und auch die zuletzt starken Augsburger ließen die Punkte gegen Offenbach liegen.

Schon zu Spielbeginn zeigten die Roten Teufel, begleitet von knapp 1.000 Fans, dass sie die Kritik nach der Nullnummer gegen Augsburg ernst genommen haben. Angefeuert von einem zum großen Teil gut aufgelegten Anhang in der Nordkurve besaßen die endlich auch auswärts mal wieder in Rot-Weiß spielenden Pfälzer schon zu Beginn die klareren Möglichkeiten, allen voran der wieder einmal bärenstarke Tamas Hajnal. Der kleine Ungar wirbelte die Deckung der Niedersachsen ein um das andere Mal gehörig durcheinander, scheiterte jedoch in der Anfangsphase nach einem Alleingang an Torwart Stuckmann und wenig später mit einem Fernschuss an der Querlatte.

Vom Braunschweiger Publikum war zu dieser Phase nichts zu hören, richtig bemerkbar machten sie sich in der ersten Halbzeit eigentlich nur bei der Auswechslung von Schweinsteiger durch ein lautes Pfeifkonzert. Ansonsten war akustisch sehr wenig zu vernehmen, außer einem kurzen Wechselgesang mit der Haupttribüne. Dass die Braunschweiger Fans derzeit nicht so gut auf ihre Mannschaft zu sprechen sind zeigten auch die auf dem Kopf hängenden Zaunfahnen. Wie die Mannschaft auf dem Platz machten auch die Lautrer Supporter klar, wer Herr an der Hamburger Straße war. Angetrieben durch den unermüdlichen Megaphon-Mann Sascha Kempf wurde nicht nur das Team angefeuert, sondern auch die „Liebe“ zu den Braunschweiger Fans und deren Freunden, unseren Hofnarren aus Mannheim lauthals besungen.

So ging es nach einer Halbzeit, die einen überlegenen, aber noch nicht zwingenden FCK gesehen hat, mit 0:0 in die Pause, wobei auf Braunschweiger Seite nur der Ex-Lautrer Jürgen Rische Gefahr ausstrahlen konnte.

Die zweite Hälfte begann mit einem nun viel konsequenter spielenden FCK, die Zweikämpfe wurden fast alle gewonnen und die Eintracht in der eigenen Hälfte eingeschnürt. Bis es in der 56. Minute endlich soweit war: Nourredine Daham, wieder die einzige aufgebotene Spitze, verwandelte nach einem ziemlichen Durcheinander im Fünfmeterraum einen abgewehrten Schuss von Hajnal mit dem Kopf. Natürlich Daham, dessen drei Tore in den letzten drei Auswärtsspielen fünf Punkte bedeuteten. Der Knoten scheint geplatzt, der sehr agile Algerier schraubte sein Torkonto nun auf sieben Treffer hoch. Kurios wie das Tor auch die Reaktion im Gästeblock: Niemand wusste so genau, was passierte, war es ein Tor, gibt es Handelfmeter? Doch ein Blick auf den jubelnden Daham löste nach ein paar Sekunden die Unsicherheit bei den Lautrer Fans: „Auswärtssieg“-Rufe hallten nun durch das Oval, von den BTSV-Fans war nun so gut wie nichts mehr zu sehen und zu hören. Machten sie noch zu Beginn der Hälfte mit bengalischen Feuern auf sich aufmerksam, hörte man nun nur noch Pfiffe, einmal drang sogar ein „Scheiß Kaiserslautern“ bis zum Gästeblock vor, welches jedoch mit einem lauten „Braunschweig! Mannheim! Hurensöhne!“ beantwortet wurde.

Die letzte halbe Stunde wurde die Mannschaft noch das eine oder andere Mal nach vorne getrieben, doch die letzten zehn Minuten bekam kaum noch jemand vor lauter Anspannung einen Ton raus. Zumindest wurde in dieser Zeit durch ständiges Klatschen und ein paar Anfeuerungsrufe gezeigt, dass der FCK immer noch Herr im Haus war. „Hier regiert nur einer, Lautern und sonst keiner!“
Und dann, in der Nachspielzeit noch einmal Aufregung: Eigentlich die erste wirklich gefährliche Situation vor dem Lautrer Gehäuse in Hälfte 2 und vielen FCK Fans blieb fast das Herz stehen, doch auch diese letzte Chance brachte nichts ein und der Abpfiff von Schiri Fischer erlöste die Schlachtenbummler aus Kaiserslautern, die nun zusammen mit der Mannschaft den hochverdienten 1:0-Sieg feierten.

Etwas ungewohnt empfanden einige Fans die Auswechslungen durch Wolfgang Wolf, der in der zweiten Halbzeit nach dem 1:0-Führungstreffer keinen defensiven Mann brachte, sondern mit Ricardo Villar, Azar Karadas und Marcel Ziemer drei Offensivspieler. Für sie holte er Daham, Steffen Bohl und Sebastian Reinert vom Feld. Die drei wurden jedoch mit großem Beifall nach ihrer guten Leistung verabschiedet; besonders Steffen Bohl, der mit Balasz Borbely vor der Abwehr nichts anbrennen ließ, hatte sich den Extra-Applaus redlich verdient.

In diesem Sinne: Auf einen erfolgreichen Dezember. Heja Heja FCK!

- Fanfotos vom Spiel

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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