Spielbericht: SC Paderborn - 1. FC Kaiserslautern 0:0

So steigt man ab

Abstiegsduell in Ostwestfalen, so kann man die Parte des 1. FC Kaiserslautern beim SC Paderborn am treffendsten beschreiben. Vor 5.882 Zuschauern, darunter knapp 1.500 Anhängern des FCK, kam es zum Spiel des Schlusslichtes gegen den Tabellen-16. der 2. Bundesliga. Doch diese trostlose Nullnummer von „Not gegen Elend“ brachte keine der beiden Mannschaften wirklich weiter.

Personell änderte FCK-Trainer Milan Sasic seine Mannschaft auf gleich drei Positionen: Kapitän Mathieu Beda, nach seiner Rotsperre erstmals wieder dabei, und Sven Müller rückten für Sascha Kotysch und Aimen Demai zurück in die Startelf. Ebenfalls erstmal zuschauen musste der bisherige Top-Torschütze Erik Jendrisek (vier Saisontore), für ihn rückte Marcel Ziemer in die Mannschaft. Das sich dies nicht als gerade sinnvoll heraus stellen würde war klar, als Emeka Opara wieder einmal mehr als Abwehrspieler des SCP agierte statt seinen Part als Stürmer des FCK auszuspielen. Auch Gästetrainer Dotchev wirbelte seine Mannschaft nach der 0:6 Klatsche am vergangenen Wochenende in Aue durcheinander.

Torchancen gab es im ersten Abschnitt kaum zu vermelden, es gab schlichtweg keine. Dies war jedoch nicht auf das gute Verhalten der Abwehrreihen zurück zu führen, vielmehr gab es eine Fehlpassfestival auf beiden Seiten. Selbst das Passspiel auf kurzem Wege endete meist mit einem Ballverlust. Zweitliganiveau - davon konnte man in dieser Partie sicherlich nicht sprechen, man muss sich wirklich fragen ob beide Mannschaften es verdient haben weiterhin dort zu spielen.

Erwähnenswert im ersten Abschnitt waren allenfalls ein Opara-Kopfball aus kurzer Distanz, der neben das Tor ging, und ein schöner Heber des laufstarken Stefan Lexa, der sich leider zu spät auf das Tor von SCP-Keeper Kruse senkte und nur auf dem Tornetz landete. Das Ergebnis zur Halbzeit ließen sich die Lautrer Anhänger zunächst nicht vermiesen, sangen sie doch von einem bestens aufgelegten Anpeitscher Sascha Kempf, der einige gute Sprüche zur Aufheiterung beibrachte, teilweise minutenlang ein und das selbe Lied. Doch „Ein Schuss, ein Tor, die Lautrer“ brachte leider nicht das gewünschte Ergebnis.

Nach der Pause schienen die Profis dann doch die anhaltende Anfeuerung der FCK Anhänger mitzubekommen, so kamen sie nun des Öfteren vor das Gehäuse der Gastgeber, ein Tor blieb ihnen jedoch nicht vergönnt. Dieses hätte jedoch auch auf Seiten der Paderborner fallen können, doch konnte der wieder einmal beste Lautrer auf dem Platz, Torwart Tobias Sippel die ein oder andere brenzlige Situation entschärfen - etwa einen Kopfball von SCP Mittelfeldspieler Krösche. Die Offensive des FCK fand keine Mittel, so kam es auch nicht zur Wende als der wieder einmal schlecht spielende Opara für Runström das Feld räumen musste. Diese Auswechslung konnte auch erst später als angedacht vollzogen werden, da der Schwede sein Trikot in der Kabine vergessen hatte... Unfassbar! Unverzeihlich! Ziemer, diesmal von Sasic in die Startelf gesetzt, konnte keinerlei nennenswerte Akzente setzen, er fand praktisch nicht statt.

In der Schlussviertelstunde kamen noch Patrice Bernier und Jendrisek in die Partie, doch auch sie setzten keine Akzente. Vielmehr war der SCP kurz davor den Siegtreffer zu schießen. Am Ende trennte man sich dann in einem trostlosen Spiel mit einem leistungsgerechten Unentschieden, sofern man hier von Leistung sprechen kann.

Völlig unverständlich war nach Schlusspfiff das Verhalten von Mathieu Bedà der nach Schlusspfiff grinsend und augenzwinkernd sein Trikot zu den mitgereisten Fans warf, einige skandierten sogar das der „Glückliche“ das Trikot wieder zurückwerfen solle. Lediglich Axel Bellinghausen war es wieder einmal, der sich den Fans stellte, sowie kurz Tobias Sippel, doch der Rest der Mannschaft verschwand umgehend in die Kabine.

Fazit: Mit dieser Leistung wird der FCK absteigen. Null Kampf, null Einsatzfreude, null Kampfbereitschaft, so wird es schwer die Klasse zu halten. Wer es nicht schafft gegen den Tabellenletzten die Punkte zu holen, der hat es dann nicht anders verdient als dort unten drinzustehen. Eine Steigerung um mehr als 100 Prozent wird nötig sein, um gegen den nächsten Gegner SC Freiburg im heimischen Fritz-Walter-Stadion zu bestehen.

„Wir steigen ab und nehmen euch mit“, so skandierten die Anhänger des SCP kurz vor Spielende. Wenn sich nicht schlagartig vieles ändert, werden sie Recht behalten...

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Quelle: Der Betze brennt | Autor: Teufel82

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