Spielbericht: Dynamo Dresden - 1. FC Kaiserslautern 0:2

AUFSTEIGER!

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JAAAAAAAA! Der 1. FC Kaiserslautern gewinnt bei Dynamo Dresden durch die Tore von Daniel Hanslik und Philipp Hercher verdient mit 2:0 und ist nach vier Jahren wieder zurück in der 2. Bundesliga!

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Es war die pure Ekstase! Die Roten Teufel schaffen nach dem Abstieg 2018 endlich die Rückkehr in die zweite Liga! Weinende Fans liegen sich nach 90 nervenaufreibenden Minuten im Gästeblock in den Armen. Ein Erfolg, den dieser Klub und vor allem seine Anhänger sowas von verdient haben. In der nächsten Saison kommt es wieder zum Südwestderby gegen den Karlsruher SC, außerdem gastieren namhafte Teams wie der Hamburger SV, der FC St. Pauli oder der 1. FC Nürnberg auf dem Betzenberg. JAAAAAAAA!

Ohrenbetäubende Lautstärke im Gästeblock - FCK in Halbzeit eins die etwas bessere Mannschaft

Das Relegationsrückspiel bei der SG Dynamo lieferte einen absolut würdigen Rahmen für den größten Erfolg des FCK in den vergangenen Jahren. Beide Fangruppierungen begrüßten ihre Mannschaften mit einer Choreographie, untermalt von jeder Menge Bengalos. Wie schon im Hinspiel musste der Stadionsprecher mehrmals ermahnen, doch einzig: Es half nichts. Im Verlaufe der Partie gab es unzählige Pyro-Aktionen von beiden Seiten. Der Kaiserslauterer Sonderzug mit 650 Fans hatte massig Verspätung und die Besatzung traf erst kurz vor Spielbeginn im Stadion ein. Allgemein muss man aber sagen, dass die Logistik der Dresdner Polizei bei weitem besser funktionierte wie das der Lautrer Planer am Freitag. Der Shuttleservice vom eigens eingerichteten Gästeparkplatz verlief vor und nach dem Spiel ohne größere Zwischenfälle, lediglich ein paar mehr Busse hätten es sein dürfen.

Der FCK war wie im Hinspiel in den ersten 45 Minuten die leicht bessere Mannschaft, erspielte sich aber zunächst nur ein paar Halbchancen. Trainer Dirk Schuster hatte seine Startelf auf zwei Positionen verändert. Für Kenny Redondo und Julian Niehues begannen Philipp Hercher und Hikmet Ciftci. Und so viel sei gesagt: Vor allem Ciftci brachte im zentralen Mittelfeld eine bärenstarke Leistung. Die mehr als 3.000 mitgereisten FCK-Fans - hunderten wurden zudem einen Tag vor dem Spiel ihre zuvor schon bestätigten Tickets neben dem Gästeblock storniert - rissen über die gesamte Spielzeit einen großartigen Support ab. Chapeau, das war allererste Sahne! Der gefürchtete K-Block war 88 Minuten lang ebenfalls richtig laut, aufgrund des Spielverlaufs sorgte er aber am Ende des Spiels für einen unrühmlichen, aber nicht überraschenden Abschluss.

Keine Tore zur Pause - Nach Wiederbeginn drückt der FCK aufs Tempo

Mit einem 0:0 ging es also in die Katakomben und spätestens zu diesem Zeitpunkt dürfte jedem Zuschauer klar gewesen sein: Wer hier heute Abend das erste Tor schießt, wird dieses Spiel gewinnen. Die Schuster-Elf, angefeuert von nicht für den Kader nominierten Spielern wie Max Hippe, Marvin Senger oder Lucas Röser, die die Partie im Sitzplatzbereich des Gästeblocks verfolgten, kam stark aus der Kabine und setzte Dresden sofort unter Druck. Belohnt wurde dieser Sturmlauf dann zeitnah durch Daniel Hansliks Führungstreffer in der 59. Minute. Nun hatten die Roten Teufel zwar alle Trümpfe in der Hand, ließen sich in der Folge aber zu weit in die eigene Hälfte drängen. Die Dresdner drückten nun auf den Ausgleich, aber die vielbeinige FCK-Abwehr hatte mit Matheo Raab den Fels in der Brandung im Tor. Nach 83 Minuten hätte Terrence Boyd für die Vorentscheidung sorgen müssen, er schoss das Zuspiel von Kenny Redondo aber aus fünf Metern freistehend über das Tor. Fassungslosigkeit im Gästeblock, das Zittern ging noch weiter. Bis in die zweite Minute der Nachspielzeit. Da spielte ausgerechnet der zuvor die ganze Saison unsichtbare Simon Stehle die Kugel zu Philipp Hercher, der den Gästeblock endgültig zum Explodieren brachte. 2:0! Das war der Aufstieg!

Minutenlange Aufstiegsfeier vor dem Gästeblock - Die Party steigt am Mittwoch

In der Folge flogen aus dem K-Block dutzende Bengalos und Raketen auf das Spielfeld, sodass die Partie nochmals für sieben Minuten unterbrochen werden musste. Aber auch als es weiterging, brachte die SGD nichts mehr zustande. Und als Schiedsrichter Daniel Siebert die Partie dann abpfiff, brach sich die Freude bei den FCK-Fans endgültig Bahn. Viele Anhänger hatten ebenso wie Mannschaftskapitän Jean Zimmer Tränen in den Augen, wildfremde Menschen lagen sich in den Armen. Der FCK ist wieder da! Nach vier Jahren Trostlosigkeit in Liga 3 endlich wieder 2. Bundesliga! Die Spieler feierten diesen Erfolg fast eine Stunde lang vor dem mitgereisten Anhang und stimmten sogar selbst Fangesänge an, ehe es in der Kabine noch bis nach Mitternacht weiterging. Mit den obligatorischen Aufstiegsshirts und viel, viel Bier ging es nun richtig ab.

Die große offizielle Aufstiegsparty steigt am Mittwoch ab 15:00 Uhr am Kaiserslauterer Stiftsplatz, die Mannschaft feiert ab 18:30 Uhr mit. Kommt alle und lasst uns die Rückkehr in die 2. Bundesliga so feiern, wie es sich gehört! NIE MEHR 3. LIGA!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

Weitere Links zum Thema:

- Chronologie im DBB-Forum: Der 1. FC Kaiserslautern steigt in die 2. Bundesliga auf

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