Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - SC Paderborn

Reifeprüfung nach furiosem Start

Reifeprüfung nach furiosem Start


Die Saison ist zwar noch jung, nichtsdestotrotz erlebt das Fritz-Walter-Stadion am Freitagabend ein kleines Spitzenspiel: Der noch ungeschlagene 1. FC Kaiserslautern empfängt als Tabellenzweiter den direkt dahinter rangierenden SC Paderborn.

"…aber bestimmt wird es auch bald mal wieder ein direktes Duell gegeneinander geben." So endete eine Newsmeldung von Der Betze brennt am 24. Mai 2021. Was war passiert? Lukas Kwasniok hatte in seinem letzten Spiel als Saarbrücken-Coach nochmal einen Seitenhieb in Richtung Kaiserslautern gesendet. In seinem Eingangsstatement in der Pressekonferenz nach der Niederlage in Zwickau sagte Kwasniok wörtlich: "Glückwunsch zum Sieg und zu der Saison an den FSV Zwickau. Platz 10 ist, glaube ich, auch nicht selbstverständlich für den FSV Zwickau. Und uns freut es natürlich, dass es Mannschaften gibt, die es mit solidem Wirtschaften auch schaffen, in dieser Liga zu bestehen und, äh ja, vor der Konkurrenz aus der Pfalz souverän die Klasse zu halten." Hintergrund der Aussage war natürlich das erfolgreich abgeschlossene Insolvenzverfahren des FCK im Herbst 2020 und der danach gerade so geschaffte Klassenerhalt der Roten Teufel im Mai 2021.

Naja, und da man sich im Fußball immer mindestens zwei Mal sieht und das manchmal schneller geht, als man denkt, ist es am Freitag schon soweit. Dann kommt es zum direkten Duell mit Kwasniok, der seit Sommer 2021 den SC Paderborn trainiert. Anpfiff der Partie ist um 18:30 Uhr im Fritz-Walter-Stadion.

Was muss man zum 4. Spieltag sonst noch wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen zum Heimspiel gegen Paderborn:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Trotz des 2:1-Sieges am vergangenen Wochenende gegen St. Pauli waren die Beteiligten unzufrieden mit der Leistung. Was auf den ersten Blick etwas verwunderlich wirkt, zeigt die Ansprüche, die Dirk Schuster an sein Team hat. Es soll nicht nur verteidigt, sondern mutig nach vorne gespielt werden. Auch wenn der FCK im Spiel am Sonntag hinten wieder nicht viel zuließ und die besseren Torchancen als der Gegner hatte. Trotzdem dürfte das in der Offensive bislang bockstarke Paderborn eine echte Reifeprüfung werden.

Personell haben die Roten Teufel weiter fast alle Möglichkeiten. Spieler wie Torschütze Kenny Redondo, Philipp Hercher oder Hikmet Ciftci drängen zwar in die Startelf, personelle Veränderungen dürfte Schuster aber trotzdem nicht vornehmen. Neben den bekannten Verletzten Ben Zolinski und Angelos Stavridis kamen in dieser Trainingswoche keine weiteren Blessuren dazu.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Vier Pflichtspiele, 20 erzielte Tore. Wo die Stärken des SC Paderborn in der bisherigen Saison liegen, ist klar. Aber auch die Defensive der Ostwestfalen wusste bisher zu überzeugen und kassierte nur vier Gegentreffer. Nach drei Spieltagen liegt das Kwasniok-Team mit zwei Siegen und einer Niederlage auf dem dritten Tabellenplatz. Nicht nur wegen dieser Werte könnte der SCP nach einem 7. Platz in der vergangenen Saison als einer der Anwärter auf den Aufstieg gelten. Wie gut der Kader mittlerweile besetzt ist, zeigt die Tatsache, dass Felix Platte bereits drei Saisontore erzielt hat, aber meist nur von der Bank kommt. 2021/22 überzeugten die Paderborner vor allem in der Fremde und holten 32 ihrer 51 Punkte auswärts.

In Kaiserslautern muss Kwasniok weiter auf die Neuzugänge Kai Klefisch und Sebastian Klaas verzichten, die sich nach schweren Verletzungen noch in Reha befinden. Tobias Müller fehlt wegen einer Bänderdehnung.

Frühere Duelle

Zwölf Spiele, sieben Siege, nur eine Niederlage. Die Bilanz zwischen beiden Klubs spricht ganz klar für die Roten Teufel. Letztmals trafen der FCK und der SCP am 12. Februar 2016 aufeinander. Die Paderborner, damals trainiert von einem gewissen Stefan Effenberg, unterlagen durch Treffer von Stipe Vucur (2), Mateusz Klich und Ruben Jenssen zuhause mit 0:4.

Fan-Infos

"Bier in die Kehlen, Becher in die Tonne!" Das gilt auch beim Heimspiel gegen Paderborn. Für die Partie sind bislang rund 31.000 Tickets verkauft. Die Gäste begleiten circa 200 Fans nach Kaiserslautern. Karten für das Spiel gibt es noch im Online-Ticketshop oder am Sonntag an den wenigen ab 15:30 Uhr geöffneten Tageskassen an der Südtribüne. Wer noch ein Ticket sucht oder anzubieten hat, kann es zudem in der DBB-Kartenbörse mit fairen Preisen von Fans für Fans versuchen.

Achtung: Auch beim Heimspiel am Freitag ist die Bahnstrecke Pirmasens-Kaiserslautern gesperrt. Zwischen Neustadt/Weinstraße und Kaiserslautern verkehren hingegen wieder Züge. Aus verschiedenen Richtungen werden für die anreisenden Fans außerdem Entlastungszüge eingesetzt. Für Fans, die mit dem Auto anreisen, fahren Shuttlebusse wie üblich ab der Universität und der Ausfahrt Kaiserslautern-Ost (Parkplatz Schweinsdell) an der A6 zum Fritz-Walter-Stadion. Aufgrund des mit einhergehenden Feierabendverkehrs wird eine frühzeitige Anreise empfohlen. Das Fritz-Walter-Stadion ist ab 16:30 Uhr geöffnet.
Alle weiteren wichtigen Informationen hat der FCK auf seiner Homepage zusammengestellt. "Sky" zeigt das Spiel live im Pay-TV.

O-Töne

FCK-Trainer Dirk Schuster: "Wenn wir morgen Abend nach dem Spiel oben stehen würden, wäre das für mich Makulatur. Dann hätten wir erst zehn Punkte, damit stiege man immer noch ab. Wir wären aber dann unserem Ziel einen Schritt näher gekommen. Mit den sieben Punkten, die wir bislang geholt haben, können wir aber natürlich sehr gut leben, das hätte uns vor der Saison nicht jeder zugetraut."

SCP-Trainer Lukas Kwasniok: "Da ich kein geborener Karlsruher bin, hält sich mein angeborener Hass gegenüber Kaiserslautern oder Mannheim oder anderen Vereinen stark in Grenzen. In Kaiserslautern erwartet uns eine echte Wucht. Aber auch in dieser Bastion wollen wir unser Spiel durchdrücken."

Daten und Fakten

Voraussichtliche Aufstellung:

1. FC Kaiserslautern: Luthe - Durm, Tomiak, Kraus, Zuck - Niehues, Ritter - Zimmer, Wunderlich, Hanslik (Redondo) - Boyd

Es fehlen: Stavridis (Knöchelbruch), Zolinski (Knieverletzung)

SC Paderborn: Huth - Heuer, van der Werff, Hoffmeier - Schallenberg - Justvan, Leipertz, Muslija, Obermair - Conteh, Pieringer

Es fehlen: Klaas (Reha nach Kreuzbandriss), Klefisch (Reha nach Knöchelbruch), Müller (Bänderdehnung), Ofori (Innenbandriss im Knie)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

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