Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - 1. FC Heidenheim

Noch neun Mal Vollgas geben

Noch neun Mal Vollgas geben


Premiere im Fritz-Walter-Stadion. Der 1. FC Kaiserslautern bestreitet erstmals samstags um 20:30 Uhr ein Heimspiel in Liga 2. Mit dem 1. FC Heidenheim wartet sportlich ein echtes Kaliber.

Zwei Wochen Länderspielpause. Das hieß auch: Genug Zeit, um über die derzeitige Performance des FCK zu diskutieren. Naturgemäß gingen die Meinungen auseinander. Natürlich ist die Schuster-Elf immer noch ein Aufsteiger, und zwar der beste in dieser Saison, welcher sein Saisonziel Klassenerhalt ziemlich sicher frühzeitig erreicht hat. Die Gesamtsituation ist immer noch sehr gut. Trotzdem darf man nicht wegwischen, dass die Ergebnisse seit Anfang Februar nicht mehr wirklich stimmten. Nur vier Punkte aus den vergangenen sechs Partien sind nicht nur für die Fans keine gute, sondern auch für Mannschaft und Trainerteam keine zufriedenstellende Ausbeute. Da kam die Spielpause gefühlt gerade recht, um nochmal Kräfte für den Endspurt zu sammeln. Dirk Schuster hat das Training in den letzten zwei Wochen intensiviert, konkret an verschiedenen Schwächen seiner Mannschaft gearbeitet, aber auch zwei freie Tage zum Kopf freibekommen gegeben - bei einem Sieg in Darmstadt hätte es vier Tage frei gegeben, aber daraus wurde bekanntlich nichts. Nach dem Tabellenführer wartet auf die Betze-Buben nun ein weiterer dicker Brocken, denn mit Heidenheim gastiert ein Top-Team der Liga im erneut sehr gut besuchten Fritz-Walter-Stadion. Die Partie ist ein Novum, denn erstmals findet ein Zweitliga-Spiel auf dem Betze am Samstagabend statt. Anpfiff ist um 20:30 Uhr.

Was muss man zum 26. Spieltag wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen zum Heimspiel gegen Heidenheim:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Mit dem ganz großen Druck geht der 1. FC Kaiserslautern nicht mehr in die verbleibenden Partien, die Marschrichtung für die letzten neun Spiele dürfte dennoch klar gesteckt sein: Möglichst viele Punkte sammeln, um die Spielzeit auf der bestmöglichen Platzierung abzuschließen. Denn schließlich hilft dem FCK bei den Planungen für die kommende Saison auch jeder Euro Fernsehgeld weiter. Und noch wichtiger, nach gewonnenen Spielen ist die Stimmung einfach besser und die Arbeit fällt leichter. Nach den letzten Ergebnissen ist der ohnehin nicht gebuchte Zug ganz nach oben endgültig abgefahren, aber man darf nicht vergessen: Auf den Tabellenvierten Düsseldorf, der am Freitag zuhause den Dritten HSV empfängt, beträgt der Rückstand nur drei Punkte. 

Mit welcher taktischen und personellen Ausrichtung Schuster den Heidenheimern entgegentreten will, ist noch offen. Vom möglichen Stammpersonal fällt Kenny Redondo mit einem Muskelfaserriss aus, Philipp Herchers Mitwirken ist wegen einer Zerrung im Gesäß noch fraglich. Nicolas de Préville wird nach seiner in Darmstadt erlittenen Rückenverletzung wieder im Kader stehen.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal


Der 1. FC Heidenheim klopft an das Tor zur Bundesliga. Scheiterte man 2020 noch in der Relegation an Bremen, so soll es diese Saison endlich mit dem Aufstieg klappen. Als derzeitiger Tabellenzweiter hat die Mannschaft sehr gute Chancen und kann sich am Freitag zunächst mal ganz gemütlich das Verfolgerduell zwischen Düsseldorf und Hamburg anschauen. Am Samstag fährt der FCH dann mit dem mit 51 erzielten Toren besten Angriff im Gepäck den Betze hoch. Entscheidenden Anteil daran hat Tim Kleindienst, der in den letzten Wochen fast trifft, wie er will und die Torjägerliste der Liga mit 19 Treffern anführt. Der ehemalige Lautrer Florian Pick, der zusammen mit Christian Kühlwetter 2020 nach Heidenheim wechselte, scheint sich an der Brenz endlich zurechtzufinden und hat sich nach der Winterpause einen Stammplatz erkämpft. Kühlwetter dagegen dürfte erstmal auf der Bank Platz nehmen. In der Länderspielpause verlor die Mannschaft von Coach Frank Schmidt ein Testspiel bei Bundesligist Stuttgart mit 0:2, es kamen aber vorwiegend Spieler aus der zweiten Reihe zum Einsatz.

Adrian Beck, wurde in dieser Woche an der Achillessehne operiert und fällt für die restliche Saison aus. Denis Thomalla brummt noch ein Spiel seiner Rot-Sperre ab.

Frühere Duelle


Wenn Kaiserslautern und Heidenheim in der 2. Bundesliga aufeinandertrafen, gewann noch nie die jeweilige Auswärtsmannschaft. Heidenheim holte in fünf Heimspielen gegen den FCK drei Siege und zwei Remis, auf dem Betzenberg gab es zwei Lautrer Siege und zwei Unentschieden. Zuletzt gastierte der FCH am 06. Mai 2018 im Fritz-Walter-Stadion und verlor durch ein Tor von Sebastian Andersson mit 0:1 gegen den damals schon abgestiegenen FCK. Im Hinspiel am 18. September 2022 konnte der FCK nach einem Platzverweis für Andreas Luthe beim 2:2 in Unterzahl einen Punkt mitnehmen.

Fan-Infos

Bis Donnerstagmittag waren für das Spiel rund 40.000 Karten verkauft. Aus Heidenheim werden im Rahmen der Aktionsfahrt "Osttribüne unterwegs" rund 1.000 Fans erwartet. In der Osttribüne sind die baulichen Maßnahmen in Block 19.1 sowie in den Blöcken 18.2 bis 18.4 voraussichtlich abgeschlossen. Der zusätzliche Zaun bildet zusammen mit dem bereits vorhandenen nun einen freibleibenden, begehbaren Bereich, den sogenannten "Löwengang". Dadurch können 3.000 zuletzt häufig blockierte Sitzplätze wieder in den freien Verkauf gehen.

Aufgrund des hohen Zuschaueraufkommens empfiehlt der FCK wie üblich eine frühzeitige Anreise. Das Fritz-Walter-Stadion öffnet bereits um 18:00 Uhr seine Tore, also eine halbe Stunde früher als sonst. Bitte nutzt möglichst alle Eingänge, neben den gewohnt stark frequentierten Zugängen im Süden und Westen auch jene im Osten und Norden. Außer über den Gäste-Eingang können Fans mit Karten für den Heimbereich über alle verfügbaren Drehkreuze ins Stadion gelangen.

Für die Partie sind noch Restkarten für Blöcke auf der Osttribüne erhältlich. Diese können im Online-Ticketshop oder vor Anpfiff an den Tageskassen der Südtribüne erworben werden. Wer noch ein Ticket sucht oder anzubieten hat, kann zudem die DBB-Kartenbörse mit fairen Preisen von Fans für Fans nutzen. Bitte beachtet außerdem, dass es auf der Bahnstrecke zwischen Landstuhl und Homburg wegen Bauarbeiten nach Spielende zu einer Sperrung kommt. Ab zirka 22:30 Uhr wird es ab Landstuhl zwar einen Schienenersatzverkehr geben, der laut FCK-Angaben jedoch bei weitem keine ausreichenden Kapazitäten für die heimreisenden Fußball-Fans bietet. Der letzte reguläre Zug nach Homburg fährt um 22:03 Uhr ab Kaiserslautern Hbf. In alle anderen Fahrtrichtungen werden sowohl vor als auch nach dem Spiel zusätzliche Züge eingesetzt.

Die Begegnung wird bei "Sport1" wie üblich am Samstagabend auch live im Free-TV übertragen. Im Rahmen des 26. Spieltags der ersten beiden Profiligen setzen die DFL, die DFL Stiftung und die 36 Proficlubs gemeinsam ein klares Statement gegen Rassismus und rassistische Diskriminierungen. Die Botschaft "STOP RACISM" wird unter anderem in den Stadien aller Heimspielorte, bei Übertragungen von Medienpartnern und auf digitalen Kommunikationskanälen verbreitet.

O-Töne

FCK-Trainer Dirk Schuster: "Wir wollen zielstrebig nach vorne spielen, die von Heidenheim angebotenen Lücken durch klares, sauberes Passspiel ausnutzen, um torgefährlich zu sein. Gegenüber den letzten Spielen müssen wir uns in Sachen Passqualität und Passschärfe wieder steigern."

FCH-Stürmer Tim Kleindienst: "Wir sind gerade in einem Flow, viele Dinge laufen fast automatisch. Natürlich wäre es unglaublich geil, mit Heidenheim in der Bundesliga zu spielen. Da gehört aber einfach unglaublich viel dazu."

Daten und Fakten

Voraussichtliche Aufstellung:

1. FC Kaiserslautern: Luthe - Zimmer, Tomiak, Kraus, Zuck - Ritter, Rapp - Opoku, Klement, Hanslik - Boyd

Es fehlen: Bünning (Bänderriss), Redondo (Muskelfaserriss), evtl. Hercher (Zerrung)

1. FC Heidenheim: Müller - Busch, Siersleben, Mainka, Föhrenbach - Maloney - Pick, Schöppner, Beste - Schimmer - Kleindienst

Es fehlen: Beck (Reha nach Achillessehnen-OP), Geipl (grippaler Infekt), Qenaj (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Thomalla (Rot-Sperre)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

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