Vorbericht: Eintracht Braunschweig - 1. FC Kaiserslautern

Bei der Eintracht für Zwietracht sorgen

Bei der Eintracht für Zwietracht sorgen


Nach zwei Spielen gegen Aufstiegskandidaten greift der 1. FC Kaiserslautern in den kommenden Wochen in den Abstiegskampf ein. Erster Prüfstein aus dem Tabellenkeller ist Eintracht Braunschweig.

"Geil!", "Das gibt´s doch nicht!", "Wahnsinn!". Na, wie oft habt ihr euch in dieser Woche die Highlights vom Spiel gegen Heidenheim nochmal angeschaut? Ja, genau, bestimmt x-mal. Die Schuster-Elf lieferte unter Flutlicht ein typisches Betze-Spiel ab und schaffte es, mit viel Willen, Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten und dem Glück des Tüchtigen, durch zwei Tore in der Nachspielzeit die 40-Punkte-Marke zu knacken. Alle Beteiligten waren sich schnell einig, dass so etwas nur auf dem Betze möglich sei. An das Duell mit dem Tabellenzweiten von der Brenz dürfte man sich also auch noch in ein paar Jahren erinnern.

In den kommenden Partien kann der FCK nun befreit aufspielen, die Konkurrenten sollen noch ein bisschen geärgert werden. Dabei wird natürlich keine Begegnung abgeschenkt. Das gebietet alleine schon die sportliche Fairness und mit Dirk Schuster als Trainer ist so etwas sowieso nicht drin. Ein paar Siege soll es schon noch geben. Mit dem Auswärtsspiel beim noch akut abstiegsgefährdeten Mitaufsteiger Braunschweig wartet auf den FCK trotz allem eine unangenehme Aufgabe auf Augenhöhe. Viele lange Bälle und eine hohe Anzahl an Zweikämpfen in einem gerne als "eklig" bezeichneten Match dürften vorprogrammiert sein. Anpfiff im Eintracht-Stadion ist um 13:00 Uhr.

Was muss man zum 27. Spieltag wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen zur Partie in Braunschweig:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Nach dem Glanzstück mit den schon neun Spieltage vor Schluss erreichten 40 Punkten gibt es beim 1. FC Kaiserslautern verschiedene kleinere neue Ziele, sowohl bezogen auf das gesamte Team als auch auf einzelne Spieler oder Mannschaftsteile. Was genau anvisiert wird, wollte Dirk Schuster nicht verraten und soll intern bleiben. Aber dann doch mal wieder ein Auswärtssieg oder auch 90 Minuten ohne Gegentor, das dürften sicher zwei der internen Vorgaben sein. Zuletzt gab es für die Roten Teufel bekanntlich vier Niederlagen in der Fremde, bei denen kein eigener Treffer gelang.

Personell gibt es noch zwei Fragezeichen im Kader. Kenny Redondo konnte nach seinem Muskelfaserriss noch nicht voll mittrainieren. Aaron Opoku verletzte sich in dieser Woche in einer Übungseinheit. Bei beiden wird von einem "Wettlauf gegen die Zeit" mit Blick auf Samstag gesprochen. Je nach Personal und Taktik könnten die gegen Heidenheim als Joker brillierenden Philipp Hercher und Nicolas de Préville neue Kandidaten für die Startelf sein.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Acht Spieltage vor Ende der Saison steht Eintracht Braunschweig mitten im Abstiegskampf. Als 15. ist die Mannschaft von Coach Michael Schiele punktgleich mit Regensburg auf Platz 16 und liegt einen Zähler vor dem 17. aus Rostock - allesamt FCK-Gegner im Monat April. Zuletzt holten die Löwen aber vier Punkte aus zwei Partien. Dem naturgemäß viel umjubelten 1:0-Derbysieg gegen Hannover folgte am vergangenen Spieltag ein 1:1 in Karlsruhe.

Schiele muss am Samstag auf Kapitän und Lautern-Schreck Jasmin Fejzic verzichten. Der Keeper sah beim KSC die Gelb-Rote Karte, ihn ersetzt Ron-Thorben Hoffmann. Außenverteidiger Nathan de Medina erhielt im selben Spiel seine fünfte Gelbe Karte und ist ebenfalls gesperrt. Saulo Decarli fehlt wegen einer Muskelverletzung. 

Frühere Duelle

Der BTSV und der FCK begegneten sich in den vergangenen Jahren sehr regelmäßig. Insgesamt stehen 63 Partien in der Historie, 31 davon in Niedersachsen. Sieben Mal konnten die Roten Teufel in Braunschweig als Sieger vom Platz gehen, zuletzt im September 2018 (4:1). Das Hinspiel auf dem Betze endete 1:1.

Fan-Infos

Die Gastgeber erwarten zum Spiel am Samstag rund 22.000 Zuschauer. Der Gästebereich ist mit 2.398 Fans ausverkauft. Deshalb öffnet am Spieltag auch keine Tageskasse am Gästeblock, in dem wie schon einige Male zuvor bei Spielen im Eintracht-Stadion nur alkoholfreie Getränke ausgeschenkt werden. Insgesamt ist mit 2.500 bis 3.000 mitreisenden FCK-Fans zu rechnen.

Wer kurzfristig noch ein Ticket sucht oder übrig hat, kann es über die DBB-Kartenbörse mit fairen Preisen von Fans für Fans versuchen.Weitere Informationen zum Auswärtsspiel findet Ihr auf der Homepage des FCK. Von einer Anreise über die Hamburger Straße und vom Parken von PKW in der Siedlung "Schwarzer Berg" gegenüber des Gastbereiches wird dringend abgeraten!

O-Töne

FCK-Trainer Dirk Schuster: "Wenn wir wieder alles abrufen, können wir auch in Braunschweig ein erfolgreiches Spiel absolvieren. Ich sehe dieser Partie insgesamt sehr optimistisch entgegen. Die Mannschaft möchte in den verbleibenden Spielen gierig und ehrgeizig bleiben. Und wir möchten punktemäßig noch so viel wie machbar obendrauf satteln."

BTSV-Trainer Michael Schiele: "Der FCK ist eine sehr unangenehme Mannschaft, das wissen wir auch noch aus der 3. Liga. Sie spielen kompakt und warten wie wir auf Ballverluste und Umschaltmomente. Ich denke, es wird ein ausgeglichenes Spiel. Wir wissen aber auch, dass es eklig werden wird."

Daten und Fakten

Voraussichtliche Aufstellung:

Eintracht Braunschweig: Hoffmann - Marx, Benkovic, Kurucay, Donkor - Krauße, Nikolaou - Kaufmann, Pherai, Lauberbach - Ujah

Es fehlen: Decarli (Muskelverletzung), Fejzic (Gelb-Rot-Sperre), de Medina (Gelb-Sperre), Ihorst (Aufbautraining nach Leisten-Operation), Wiebe (Aufbautraining nach Bruch des Schienbeinkopfes)

1. FC Kaiserslautern: Luthe - Zimmer, Bormuth, Kraus, Zuck - Tomiak, Rapp - Hercher, Ritter, Redondo (Klement) - Boyd

Es fehlen: evtl. Redondo (Muskelfaserriss), evtl. Opoku (muskuläre Probleme)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

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