Vorbericht: 1. FC Nürnberg - 1. FC Kaiserslautern

Die Null darf nicht mehr stehen

Die Null darf nicht mehr stehen


Der 1. FC Kaiserslautern spielt am Sonntag beim noch abstiegsgefährdeten 1. FC Nürnberg und kann sich bei der Mission "Tore schießen" nochmal der großen Unterstützung seiner Anhänger sicher sein.

10.000 in Hamburg, 9.000 in Düsseldorf, 8.000 in Sandhausen und Hannover. In Sachen Auswärtssupport setzten die Anhänger des FCK in dieser Saison einige Duftmarken. Es sind Zuschauerzahlen, die mancher Profiklub in Deutschland bei Heimspielen noch nicht mal in Gänze hat. Auch bei der vorletzten Partie in der Fremde wird es nochmal stimmungsvoll. Weil die Tickets im Vorverkauf im Handumdrehen abgesetzt waren, erhielt der FCK sogar nochmal einen Nachschlag für die Bereiche neben dem Gästeblock. Etwa 5.000 FCK-Fans haben das verfügbare Kontingent im Ticketshop der Roten Teufel leergekauft. Da sich zusätzlich viele direkt über den Heimverein mit Karten eingedeckt haben, unter anderem für die Sektoren im Oberrang der Südkurve, dürften sich einige Lautrer mehr im Max-Morlock-Stadion tummeln und noch einmal für einen grandiosen Auswärtssupport sorgen. Mit plus/minus 7.000 Betze-Fans könnte zu rechnen sein. Anpfiff ist am Sonntag um 13:30 Uhr.

Was muss man zum 31. Spieltag wissen? Hier sind die wichtigsten Vorab-Informationen zur Partie in Nürnberg:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Endspurt in der 2. Bundesliga. Während viele Vereine noch um Auf- und Abstieg spielen, ist die Saison für den 1. FC Kaiserslautern vier Spiele vor dem Ende praktisch gelaufen. Der Klassenerhalt ist lange sicher und nach der Niederlage gegen Rostock geht ganz endgültig auch nach oben nichts mehr. Aufgrund der in der Rückrunde grassierenden Auswärtsschwäche muss die Schuster-Elf versuchen, Platz 7 abzusichern, was natürlich aber immer noch ein überragendes Ergebnis wäre und definitiv realistisch ist. Wenn es noch Ziele gibt, dann sicher auch, dass man in der Fremde nochmal Tore schießt, um so noch ein paar Punkte zu holen und nicht mit dieser Hypothek in die Sommerpause gehen zu müssen. Oder anders gesagt: Die Null darf nicht mehr stehen.

Personell ist die Lage weitgehend entspannt. Kevin Kraus und Kenny Redondo stehen nach ihren Verletzungen wieder zur Verfügung. Mit Nicolas de Préville fällt nur noch ein Akteur mit Stammspieler-Potenzial aus. Der Franzose ist nach seinem Muskelfaserriss aber wieder im Individualtraining und könnte für die letzten drei Spiele nochmal eine Option werden. Nachwuchstalent Aaron Basenach leidet weiter unter Problemen mit dem Knie. Ansonsten stehen Schuster alle Spieler zur Verfügung.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Der 1. FC Nürnberg, der gegen Lautern in einem Sondertrikot auflaufen wird, steckt vor dem 31. Spieltag noch mitten im Abstiegskampf. Mit Sportvorstand Dieter Hecking steht nach Robert Klauß und Markus Weinzierl schon der dritte Trainer an der Seitenlinie. Nach den Freitagsspielen beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz nur noch drei Punkte, auf den ersten Abstiegsrang sind es fünf. Dieses Polster ist vor allem den Heimspielen zu verdanken, denn sieben der neun Siege in dieser Spielzeit fuhr der Club im Max-Morlock-Stadion ein. Am vergangenen Samstag verlor der FCN nach guter Anfangsphase in Hannover mit 0:3. Der zusammen mit Abstiegskonkurrent Rostock schwächste Angriff der Liga brachte in 30 Spielen gerade mal 26 Treffer zustande, in 13 Partien blieben die Nürnberger gänzlich ohne Torerfolg. Bereits 15 der 30 Spiele gingen verloren. Negativrekord in der Zweitligageschichte des FCN.

Taylan Duman und Fabian Nürnberger sind nach Verletzungen ins Training zurückgekehrt. Jens Castrop ist nach einer Rotsperre wieder einsatzbereit.

Frühere Duelle

69 Spiele, 30 Siege. Die Bilanz der Roten Teufel gegen den FCN ist positiv. Zuletzt trafen beide Vereine in Nürnberg am 30. Juli 2017 aufeinander. Die Gastgeber siegten in einem denkwürdigen Saisonauftaktspiel mit 3:0, am Ende stieg der FCK sang- und klanglos in die 3. Liga ab. Der letzte Lautrer Erfolg im Max-Morlock-Stadion datiert vom 20. November 2010. Damals sorgten die drei kroatischen Teufel Stiven Rivic, Ivo Ilicevic und Srdjan Lakic für einen 3:1-Sieg. Das Hinspiel in der aktuellen Saison endete Ende Oktober 2022 auf dem Betze 0:0.

Fan-Infos

Für die Partie waren bis Freitagnachmittag 37.500 Karten verkauft. Der FCN rechnet mit rund 40.000 Zuschauern. Wer kurzfristig noch ein Ticket sucht oder übrig hat, kann es über die DBB-Kartenbörse mit fairen Preisen von Fans für Fans versuchen. Alle Informationen zur Anreise, Parken, den zugelassenen Fan-Utensilien und vieles mehr findet Ihr auf der Homepage des FCK.

O-Töne

FCK-Trainer Dirk Schuster: "Nürnberg gegen Kaiserslautern - das ist Fußball-Tradition pur. Das macht die zweite Liga im Moment aus. Wir wollen es besser machen, dass wir vor der gegnerischen Kiste hundertprozentige Entschlossenheit und Brutalität zeigen. Wir wollen massiv dagegen anarbeiten, damit wir die Null in den restlichen Auswärtsspielen endlich beseitigen."

FCN-Trainer Dieter Hecking: "Wir müssen über die guten Ansätze hinauskommen. Von der Spielkultur konnten wir schon ein bisschen was bewegen, aber die Nachhaltigkeit ist in den Ergebnissen noch nicht so zu sehen. Im Endeffekt müssen wir auf uns schauen. Wir haben es am Sonntag in der Hand, den alten Abstand wiederherzustellen, falls andere Teams bis dahin punkten."

Daten und Fakten

Voraussichtliche Aufstellung:

1. FC Nürnberg: Vindahl - Valentini, Schindler, Horn, Brown - Flick - Nürnberger, Tempelmann, Schleimer - Lohkemper, Duah

Es fehlen: S. Blum (bei der U23), Gyamerah (Syndesmoseriss), Hübner (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich), Mathenia (Reha nach Schulterverletzung), Wekesser (Reha nach Kreuzband-OP), Puerta (WM-Trainingslager mit der kolumbianischen U20), Reichert (Knieverletzung)

1. FC Kaiserslautern: Luthe - Zimmer, Tomiak, Kraus, Zuck - Niehues, Ritter - Redondo, Klement (Rapp), Opoku - Boyd

Es fehlen: Basenach (Knieprobleme), de Préville (Muskelfaserriss)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

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