Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - Hamburger SV

Auftakt in die heiße Heimspielwoche

Auftakt in die heiße Heimspielwoche


Traditionsduelle elektrisieren immer die Massen. So ist es auch wieder beim Heimspiel des 1. FC Kaiserslautern gegen den Hamburger SV. Das Fritz-Walter-Stadion ist restlos ausverkauft und das nächste Spektakel steht bevor.

Im Fußball haken Spieler und Funktionäre gewöhnlich relativ schnell ab. Die Floskel "Wir denken von Spiel zu Spiel" ist also doch irgendwie keine. Etwas anders dürfte das Ganze am vergangenen Samstagabend ausgesehen haben, als der FCK ein denkwürdiges Fußballspiel in Düsseldorf nach einer 3:0-Führung doch noch mit 3:4 verlor. Die Diskussionen drehten sich aber nur zum Teil um die 100 Minuten Fußball, es ging vor allem um eine Szene, die in keinem Stadion der Welt etwas zu suchen hat. Ein Flaschenwurf auf einen Spieler, in diesem Fall den später verletzt ausgewechselten Lautrer Torjäger Ragnar Ache. Nun, nach langer Beratung, verzichteten die Roten Teufel am Montagabend auf einen Protest gegen die Spielwertung. Bleibt zu hoffen, dass wenigstens der Täter schnellstmöglich gefunden wird. Ansonsten aber auch an dieser Stelle nochmal der Hinweis, dass auch auf dem Betze weiterhin das Motto gilt: "Bier in die Kehlen, Becher in die Tonne!" Anpfiff zur Partie gegen Hamburg ist um 20:30 Uhr.

Was muss man sonst noch wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen zum 11. Spieltag:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Die Ausgangslage für den FCK könnte besser sein. Nicht nur die erste Niederlage nach zuvor acht ungeschlagenen Spielen muss abgeschüttelt werden, auch die personelle Situation hat sich vor der Woche mit drei Heimspielen in Folge nicht entspannt.

Besonders schwer wiegt der wochenlange Ausfall von Ragnar Ache wegen seines in Düsseldorf erlittenen Bänderrisses. Immerhin: Möglich scheint beim FCK-Torjäger eine Rückkehr nach der Länderspielpause Ende November. Tymo Puchacz und Hendrick Zuck werden voraussichtlich ebenfalls noch nicht wieder zur Verfügung stehen. Resthoffnung besteht noch bei Kapitän Jean Zimmer, der sich einen leichten grippalen Infekt eingefangen hat und deshalb zeitweise nicht trainieren konnte. Es könnte also ziemlich eng werden, was die Besetzung der beiden Außenverteidiger-Positionen angeht. Deshalb trainierte für die linke Seite diese Woche auch U19-Kapitän Mika Haas als zusätzliches Backup mit. In der Startelf stand letzte Woche Kenny Redondo anstelle von Puchacz und Zuck. Sowohl links als auch rechts kann außerdem der erstmals wieder einsatzbereite Erik Durm auflaufen. Eine Einsatzgarantie hat derweil Terrence Boyd bekommen. Der letztjährige Top-Torschütze wird gegen Hamburg Ache im Angriff ersetzen.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

An den ersten zehn Spieltagen war der aktuelle Tabellenzweite HSV noch nie schlechter als Platz 3. Auch diese Saison ist der Aufstieg ist das Ziel. Am liebsten direkt, nachdem man zuletzt zwei Mal in Folge in der Relegation gescheitert war. Der Saisonbeginn war dabei auch durchaus ansprechend, denn in den ersten fünf Partien blieb die Mannschaft von Trainer Tim Walter ohne Niederlage. Danach tat man sich aber vor allem gegen die Aufsteiger schwer. In Osnabrück und Elversberg gab es keine Punkte, in Wiesbaden nur einen. Auswärts steht aus fünf Spielen erst ein Sieg.

Auch die Rothosen reisen mit nennenswerten Personalsorgen nach Kaiserslautern. Der etatmäßige Kapitän Sebastian Schonlau fehlt in der Innenverteidigung schon einige Zeit mit einer Wadenverletzung. In der vergangenen Woche verletzte sich beim 2:0 gegen Fürth auch Mittelfeld-Regisseur Ludovit Reis an der Schulter, Rechtsverteidiger Ignace van der Brempt zog sich einen Muskelfaserriss zu. Beide Akteure fallen ebenfalls einige Wochen aus. Auch Flügelspieler Jean-Luc Dompé wird mit Schambeinproblemen wahrscheinlich nicht dabei sein können.

Frühere Duelle

In der vergangenen Saison blieb der FCK in beiden Partien gegen die Hamburger ungeschlagen. Im Volksparkstadion gelang ein 1:1, zuhause gab es Mitte April einen viel umjubelten 2:0-Sieg. Die Gesamtbilanz spricht aber weiter für die Hansestädter. 43 der bislang 95 Duelle mit den Roten Teufeln konnte der HSV gewinnen, 29 Mal ging Kaiserslautern als Sieger vom Rasen.

Fan-Infos

49.327 Zuschauer! Das Fritz-Walter-Stadion ist erstmals in dieser Saison ausverkauft. Voraussichtlich 6.000 HSV-Fans werden ihr Team im und um den Gästeblock unterstützen. Wer kurzfristig noch dabei sein will, findet in der DBB-Kartenbörse noch einige Angebote. Die Partie ist zudem auch live im Free-TV bei "Sport1" zu sehen.

Einen organisierten Fanmarsch zum Stadion gibt es dieses Mal nicht, aber die Innenstadt-Kneipen dürften wie schon beim Traditionstag im April schon ab dem Mittag/Nachmittag stark frequentiert sein. Mit dem Auto anreisende Fans sollten beachten, dass der Messeplatz aufgrund der Oktoberkerwe als Parkmöglichkeit nicht zur Verfügung steht. Alle weiteren organisatorischen Hinweise hat der FCK auf seiner Website veröffentlicht. Bitte beachtet insbesondere, dass laut diesen Angaben nach Spielende der Abgang über die Treppe "Löwenburg" nicht nutzbar ist. Fans, die Richtung Hauptbahnhof gelangen wollen, müssen regulär über die Straße "Zum Betzenberg" laufen. Auch mit Sperrungen des Elf-Freunde-Kreisels ist mal wieder zu rechnen.

Am Infostand der Frenetic Youth hinter Block 7.1 gibt es letztmalig noch Restbestände des NLZ-Shirts "Geh mer nuff uff den Betzenberg" in den Größen L, XL und XXL zu kaufen.

O-Töne

FCK-Trainer Dirk Schuster: "Wir freuen uns riesig auf dieses Highlight. Uns wieder um 20:30 Uhr und zusätzlich live im Fernsehen präsentieren zu dürfen, ist eine Auszeichnung für uns, aber auch eine Verpflichtung. Kaiserslautern gegen den HSV, das klingt ein bisschen nach Bundesliga. Wir sind alle total geil auf dieses Spiel und freuen uns auch wieder auf einen Riesensupport von den Fans - und wir werden die Wucht des Stadions auch brauchen."

HSV-Trainer Tim Walter: "Insgesamt ist der FCK ein sehr guter Gegner mit viel Energie und großer Wucht, der sich vor der Saison auch personell sehr gut verstärkt hat. Sie sind nicht umsonst in der Tabelle oben mit dabei. Wir wollen als beste Auswärtsmannschaft der vergangenen Saison jetzt auch anfangen, auswärts so stark aufzutreten und so dominant zu sein wie aktuell in den Heimspielen. Wir fahren dorthin, um zu gewinnen, das ist unser Ziel und unser Anspruch."

Daten und Fakten

Voraussichtliche Aufstellung:

1. FC Kaiserslautern: Krahl - Elvedi, Tomiak, Soldo - Zimmer (Durm), Niehues, Raschl, Zuck (Redondo) - Ritter - Tachie, Boyd

Es fehlen: Ache (Bänderriss), Aremu (Oberschenkelverletzung), Puchacz (Adduktoren-Faserriss), evtl. Zuck (Risswunde am Fuß), evtl. Zimmer (grippaler Infekt)

Hamburger SV: Heuer Fernandes - Heyer, Ramos, Hadzikadunic, Muheim - Pherai, Meffert, Benes - Jatta, Glatzel, Königsdörffer

Es fehlen: Reis (Schulterverletzung), Schonlau (Wadenverletzung), Suhonen (Wadenbeinbruch), van der Brempt (Muskelfaserriss), Vuskovic (Dopingsperre), evtl. Dompé (Adduktorenprobleme)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

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