Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - Hertha BSC

Die gute Pokal-Leistung bestätigen

Die gute Pokal-Leistung bestätigen


Nach über zehn Jahren gastiert am Samstag mal wieder Hertha BSC im Fritz-Walter-Stadion. Im letzten Heimspiel des Jahres setzt der 1. FC Kaiserslautern auch in der Liga zum erneuten Turnaround an.

Noch ein Mal "nuff gehe", sich vor dem Spiel das Stadionbier (oder den Glühwein) mit den Kumpels schmecken lassen, anschließend das Betze-Lied singen und das Palzlied mitsummen. Noch ein Mal 90 plus x Minuten Fußball, dann ist das Jahr 2023 zumindest im Fritz-Walter-Stadion auch schon wieder vorbei. Danach folgt noch das Auswärtsspiel in Braunschweig und dann ist Winterpause. Nach dem gelungenen Einstand von Dimitrios Grammozis im DFB-Pokal muss nun nochmal der volle Fokus auf die Zweite Liga gelenkt werden. Am Samstag warten nochmals erneut weit mehr als 40.000 Zuschauer auf die Männer in Rot und wollen ihre Jungs siegen sehen. Anpfiff der Partie gegen den Bundesliga-Absteiger ist um 13:00 Uhr.

Was muss man zum 16. Spieltag wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Ein Viertelfinal-Einzug als Balsam für die in den vergangenen Tagen geschundenen Betze-Seelen. So oder so ähnlich kann man wohl die letzte Woche zusammenfassen. Grammozis schien vor dem 2:0 gegen Nürnberg schon an den richtigen Stellschrauben gedreht zu haben, denn vor allem in der zweiten Halbzeit beherrschte seine Mannschaft den Gegner phasenweise nach Belieben. Zum Jahresende geht es im Liga-Alltag jetzt darum, gegen Hertha und nächste Woche in Braunschweig bestenfalls noch sechs Punkte zu holen, um nicht über Weihnachten und die fünf Wochen lange Winterpause ständig aufs untere Tabellenende schauen zu müssen.

Gegen Berlin fehlt Aaron Opoku weiter verletzt, Julian Niehues wird wegen eines Magen-Darm-Infekts ebenfalls nicht im Kader sein. Boris Tomiak ist nach seiner Rot-Sperre auch in der Liga wieder spielberechtigt. Ragnar Ache musste gegen Nürnberg zwar kurz vor Abpfiff den Platz wieder verlassen, steht aber am Samstag zur Verfügung und dürfte wieder wenigstens eine halbe Stunde im Tank haben. Grammozis dürfte seine Startelf aber nicht großartig verändern und wird auch nicht allzu viel rotieren. "Alle drei Tage ein Fußballspiel, was gibt es schöneres", sagt der neue Coach mit dem Brustton der Überzeugung.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

120 Minuten in einem fast epischen Pokalspiel mit anschließendem 8:6-Sieg im Elfmeterschießen. Die Hertha hatte für das Weiterkommen gegen den HSV am Mittwochabend ganz schön zu kratzen. Durch die Anstoßzeit um 20:45 Uhr ist die Regenerationsphase auch eher begrenzt, was Pal Dardai in der Pressekonferenz auch sauer aufstieß. Nach der auch emotional aufwühlenden Entscheidung kurz vor Mitternacht am Mittwoch geht es am heutigen Freitag schon wieder auf die weite Reise nach Kaiserslautern. Deswegen stellte der Hertha-Coach auch eine größere Rotation in der Startelf in Aussicht. Nach einem Fehlstart in der Liga findet sich der Bundesliga-Absteiger auch im Tagesgeschäft immer besser zurecht. Mit einer ausgeglichenen Bilanz von sechs Siegen, drei Remis und sechs Niederlagen stehen die Herthaner kurz vor Ende der Vorrunde im Tabellen-Mittelfeld.

Nach Kaiserslautern reist die Hertha mit Personalsorgen. Zu den schon länger ausfallenden Spielern gesellte sich am Mittwoch auch Verteidiger Linus Gechter, der schon nach wenigen Minuten ausgewechselt werden musste und auch am Samstag nicht spielen kann.

Frühere Duelle

Die letzte Begegnung beider Klubs datiert vom 25. September 2013. Damals gewann der eine Klasse tiefer spielende FCK in der 2. Runde des DFB-Pokals durch Tore von Mo Idrissou, Karim Matmour und Olivier Occean mit 3:1, es war der erste Sieg unter dem damals neuen Trainer Kosta Runjaic. Die Gesamtbilanz spricht aber leicht für die Hertha. 27 Partien gingen an die Berliner, 25 Mal konnte der FCK gewinnen, 10 Spiele endeten Remis.

Fan-Infos

Bis Freitagmittag waren rund 44.500 Karten für das Spiel verkauft, es gibt im Online-Ticketshop oder an den Tageskassen noch Restkarten. Die Berliner werden von mehr als 4.000 Anhängern begleitet. Wer beim letzten Heimspiel 2023 noch dabei sein will, kann es noch in der DBB-Kartenbörse probieren.

Die Bahn setzt aus allen Richtungen zusätzliche Züge ein, die Folgen des Lokführer-Streiks sollten bis Samstag halbwegs überstanden sein. Alle weiteren organisatorischen Hinweise hat der FCK auf seiner Website veröffentlicht. Das Fritz-Walter-Stadion öffnet zwei Stunden vor dem Anpfiff, also um 11:00 Uhr. Eine frühzeitige Anreise wird empfohlen, weil sich in der halben Stunde vor dem Spielbeginn wohl wieder alles an den Eingängen knubbeln wird.

Im Stadionumlauf können wieder Pfandbecher gespendet werden, der Erlös kommt dieses Mal dem Fan-Nachwuchs von der "Teufelsbande" zugute.

O-Töne

FCK-Trainer Dimitrios Grammozis: "Der Fokus liegt jetzt auf dem Spiel gegen Hertha. Wir sind nun wieder im Tagesgeschäft und wissen, dass wir Punkte brauchen. Wir haben noch zwei Möglichkeiten, um uns eine bessere Ausgangslage für die Rückrunde zu verschaffen. Dafür wollen wir drei Punkte holen."

Hertha-Trainer Pal Dardai: "Ich erwarte Einsatz, Einsatz, Einsatz. Wir müssen noch einmal alle Kräfte mobilisieren, denn wir wollen bis Weihnachten ungeschlagen bleiben, um einen schönen Winter zu haben. Dafür braucht es natürlich auch ein Quäntchen Glück."

Daten und Fakten

Voraussichtliche Aufstellung:

1. FC Kaiserslautern: Krahl - Touré, Soldo, Elvedi - Zimmer, Tomiak, Raschl, Puchacz - Ritter - Boyd, Tachie

Es fehlen: Niehues (Magen-Darm-Infekt), Opoku (Knieprobleme)

Hertha BSC: Ernst - Kenny, Leistner, Kempf, Karbownik - Bouchalakis, Zeefuik - Scherhant, Niederlechner, Reese - Prevljak

Es fehlen: Dudziak (Fußverletzung), Gechter (muskuläre Probleme), Rogel (Knieoperation), B. Dardai (Sprunggelenkverletzung), P. Dardai (Syndesmoseverletzung), Maza (Meniskusoperation)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

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