Vorbericht: SV Elversberg - 1. FC Kaiserslautern

Voller Einsatz im Kontrastprogramm

Voller Einsatz im Kontrastprogramm


Zum ersten Mal gastiert der 1. FC Kaiserslautern zu einem Pflichtspiel bei der SV Elversberg. Im kleinsten Stadion der Liga will die Grammozis-Elf die positive Trendwende untermauern.

Ohne Zweifel: Der Mittwoch im Berliner Olympiastadion war einer der größeren Abende in der jüngsten Vereinsgeschichte des FCK. Nach zehn langen Jahren erreichten die Roten Teufel mal wieder das Halbfinale des DFB-Pokals. Und wer weiß, was in diesem Wettbewerb in dieser Saison noch drin ist.
Noch wichtiger aber: Die Mannschaft scheint nach den tristen Monaten der Niederlagenserie wieder an sich zu glauben und zeigt endlich wieder ihre Stärken im offensiven Umschaltspiel, steht hinten kompakter und jeder läuft für jeden. Den Schwung des Sieges gegen Schalke am vergangenen Spieltag und des Weiterkommens im Pokal gilt es jetzt, nach Spiesen-Elversberg mitzunehmen. Dort erwarten die Betze-Buben völlig andere Rahmenbedingungen als in den letzten beiden Spielen. Kleines, enges Stadion auf Drittliga-Niveau statt atemberaubender Kulisse auf dem Betze oder in der Pokal-Finalstätte. Anpfiff ist am Sonntag um 13:30 Uhr.

Was muss man zum 20. Spieltag wissen? Hier sind die wichtigsten Vorab-Informationen:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Die Situation ist trotz der beiden Erfolgserlebnisse in Liga und Pokal weiter gefährlich. Zwar setzte der 1. FC Kaiserslautern mit dem 4:1 gegen Schalke ein Ausrufezeichen - weil aber auch Braunschweig und Rostock ihre Partien gewannen, blieben die Abstände im Tabellenkeller fast unverändert. Nur ein mickriger Punkt trennt den Betze vorm direkten Abstiegsplatz. Weitere Siege in der Liga müssen also folgen, bestenfalls schon in Elversberg. Denn gegen Mannschaften aus dieser Kategorie wird man auf absehbare Zeit um den Klassenverbleib kämpfen. Mit einem Auswärtssieg wäre der Aufsteiger bis auf einen Punkt in den Abstiegskampf hineingezogen. Bei einer Niederlage würde hingegen der Absturz auf Platz 16 drohen. Die hinter dem FCK rangierenden Schalker und Braunschweiger treten am Samstag zum direkten Duell gegeneinander an.
Aus dem Pokalfight in Berlin hat der FCK keine weiteren Blessuren mitgebracht. Auch die vorzeitig ausgetauschten Marlon Ritter und Frank Ronstadt können laut Dimitrios Grammozis im Saarland auflaufen. Auf einer Position muss der Trainer seine Mannschaft trotzdem umstellen: Die zuletzt gut funktionierende Doppel-Sechs mit dem bislang starken Winterzugang Filip Kaloc und Julian Niehues wird gesprengt, weil Letztgenannter in Elversberg gelbgesperrt fehlt. Favorit als Ersatz dürfte Tobias Raschl sein, aber auch der Ex-Elversberger Chance Simakala und der wieder spielberechtigte Affez Aremu könnten zentral defensiv auflaufen.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Die SV Elversberg ist ohne Zweifel weiter eine der Überraschungsmannschaften dieser Saison. Allerdings lief es für den aktuellen Tabellen-12. zuletzt nicht mehr so gut. Die Mannschaft von Trainer Horst Steffen holte aus den vergangenen fünf Partien nur einen Punkt und rutscht so langsam in die Gefilde, in denen man sich wohl auch selbst vor der Saison erwartet hatte.
Personell sieht es vor allem in der Innenverteidigung schlecht aus. Der Ur-Lautrer Marcel Correia fehlt noch länger mit einem Kreuzbandriss. Kevin Conrad ist am Knie verletzt, Frederik Jäkel nach einem Platzverweis beim 1:2 in Rostock für ein Spiel gesperrt. Deshalb verpflichtete die SVE in dieser Woche den Franzosen Florian Le Joncour. Selbiger dürfte auch gleich ein Kandidat für die Startelf sein und neben Ex-FCK-Kapitän Carlo Sickinger verteidigen.

Frühere Duelle

Wenn man nach der Bilanz beider Klubs gegeneinander sucht, taucht nur ein Pflichtspiel auf. Das 3:2 im Hinspiel Mitte August, als der FCK nach einem 1:2-Rückstand noch den ersten Saisonerfolg einfuhr. Damals rettete der Siegtreffer von Jean Zimmer den Job von Dirk Schuster und leitete eine Erfolgsserie ein, ehe im November/Dezember dann doch der Trainerwechsel mitsamt Sturz in die Abstiegszone folgte. Testspiele zwischen beiden Vereinen in Vorbereitungsphasen im Sommer und im Winter waren in der Vergangenheit aber regelmäßig an der Tagesordnung.

Fan-Infos

Das Spiel ist mit 11.150 Zuschauern ausverkauft. Im Vorverkauf wurden sämtliche 2.001 Karten für den Gästebereich in kürzester Zeit abgesetzt. Aber auch in anderen Bereichen des kleinen Elversberger Stadions konnten trotz eingeschränkten Vorverkauf einige FCK-Fans an Karten kommen, sodass man auf die endgültige Zahl an Betze-Anhängern im Stadion mal wieder gespannt sein darf. Am Donnerstag wurde kurzfristig noch die umgebaute Tribüne auf der Gegengerade freigegeben. Die 3.000 verfügbaren Tickets, die wie sämtliche Heim-Karten nur Mitglieder und Dauerkarteninhaber der SVE kaufen konnten, waren aber auch binnen einer halben Stunde ausverkauft.

Wer beim Spiel noch dabei sein will, kann es in der DBB-Kartenbörse probieren. Allerdings sind Ticket-Angebote rar gesät. Beim ersten Pflichtspiel des FCK in Elversberg ist mit einem hohen Verkehrsaufkommen zu rechnen. Also denkt auf jeden Fall an eine frühzeitige Anreise. Wenn ihr mit dem Auto kommt, fahrt den P+R-Parkplatz Neunkirchen-Sinnerthal an. Von dort gibt es einen Busshuttle direkt vor den Gästeblock. Lest dazu unbedingt die von der SVE ausführlich veröffentlichten Hinweise. Weitere Informationen zum Auswärtsspiel hat auch der FCK auf seiner Website zusammengestellt.

O-Töne

FCK-Trainer Dimitrios Grammozis: "Der DFB-Pokal ist ad acta gelegt. Die Situation ist immer noch angespannt, wir sind in keiner komfortablen Situation. Wir müssen den Hebel ganz schnell umlegen. Wenn wir nicht mit der hundertprozentigen Einstellung da sind, wird es böse enden. Es gibt genug mahnende Beispiele."

SVE-Trainer Horst Steffen: "Wir freuen uns, dass wir uns wieder mit so einem Klub messen können - und wollen vor vollem Haus ein tolles Spiel machen. Wir wissen, dass da am Sonntag ein Brett auf uns zukommt. Kaiserslautern hat eine Wucht. Wir müssen schauen, dass wir unsere Elemente wieder dagegenhalten, zuhause unser Spiel durchbringen und die Glücksmomente auf unsere Seite ziehen. Dann rechne ich mir auch aus, dass wir gegen Kaiserslautern punkten können."

Daten und Fakten

Voraussichtliche Aufstellungen:

SV Elversberg: Kristof - Vandermersch, Le Joncour, Sickinger, Neubauer - Stock, Jacobsen, Sahin - Wanner, Rochelt - Schnellbacher

Es fehlen: Conrad (Innenbandanriss im Knie), Correia (Kreuzbandriss), Dragon (Knieverletzung), Jäkel (Rot-Sperre)

1. FC Kaiserslautern: Krahl - Touré, Tomiak, Elvedi - Ronstadt, Raschl, Kaloc, Puchacz - Ritter - Tachie, Ache

Es fehlen: Hercher (Hüftprobleme), Niehues (Gelb-Sperre), Zuck (Kreuzbandriss)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

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