Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - Karlsruher SC

Schickt die Badener baden!

Schickt die Badener baden!


Die Heimpremiere für Friedhelm Funkel birgt in vielerlei Hinsicht Emotionen. Im Duell zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem Karlsruher SC geht es um den Klassenerhalt. Und den Abschied von einer Legende.

Derbyzeit. Auf dem Betze. Vor (fast) ausverkauftem Haus. Mehr braucht es zur Motivation eigentlich nicht. Doch die Begegnung mit dem KSC hat noch mehr Bedeutung als ohnehin schon. Der FCK steht als 16. immer noch in der roten Region der Tabelle. Mit dem Publikum im Rücken soll der erste Dreier unter Friedhelm Funkel gelingen und im besten Fall könnten die Roten Teufel auch die Abstiegsplätze erstmal verlassen. Hier muss man auch nicht mehr viele Worte verlieren. Peitscht das Team zum Derbysieg! 90 Minuten und mehr für Lautern! Anpfiff im Fritz-Walter-Stadion ist um 13:00 Uhr.

Was muss man zum 23. Spieltag wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Das 1:1 in Nürnberg war ergebnismäßig ein erster Schritt in die richtige Richtung, denn alle sechs Auswärtspartien zuvor hatte der 1. FC Kaiserslautern verloren. In seiner ersten kompletten Trainingswoche hatte Funkel nun Zeit, die Mannschaft noch besser kennenzulernen und einzuschwören. Noch zwölf Endspiele stehen in der Liga auf dem Programm und welche Begegnung würde sich besser eignen, um das wankelmütige Betze-Schiff wieder in bessere Zeiten zu lenken? Genau, ein Derby.

Dort muss Funkel aber auf die Dienste des in Nürnberg mal wieder als Joker reaktivierten Philipp Klement verzichten. Der Mittelfeldspieler erlitt eine Muskelverletzung und fällt für die richtungsweisenden Partien gegen Karlsruhe, Rostock und Osnabrück aus. Neben Klement fehlt vor allem auch Tymo Puchacz, der in Nürnberg seine fünfte Gelbe Karte sah. Ebenso kniffelig wie interessant wird sein, wie Funkel den Polen ersetzen wird. Weil auf dieser Position Notstand herrscht, durfte U19-Kapitän Mika Haas mittrainieren. Allerdings kommt der 18-Jährige wohl eher für die Bank in Frage. Flügelstürmer Kenny Redondo könnte wie schon in der Hinrunde mal als Notlösung links hinten beginnen. Funkel kündigte an, zwei Lösungsmöglichkeiten für die Lautrer Problem-Position im Kopf zu haben, ohne genauere Namen zu nennen. Der auch in Frage kommende Frank Ronstadt ist verletzungsbedingt immer noch keine Option, ebenso fehlen die Langzeitausfälle Hendrick Zuck und Philipp Hercher.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Nach 22 Spieltagen könnte die Bilanz des Karlsruher SC ausgeglichener nicht sein. Die Badener stehen auf dem 11. Tabellenplatz und haben bislang 29 Punkte eingefahren. Sieben Siege, acht Unentschieden und sieben Niederlagen und 40:40 Tore untermauern die angesprochene Ausgeglichenheit. Bei sieben Punkten Vorsprung muss der Blick noch nach unten gehen, was Trainer Eichner zuletzt auch anmahnte. Sollte das Derby aber verloren gehen, rückt die Abstiegszone bedrohlich näher. Beim 2:2 am vergangenen Spieltag zuhause gegen Düsseldorf zeigten die Karlsruher aber eine gute Leistung und waren gegen Ende der Partie näher am Sieg als der Gegner. Apropos Sieg: Seit 1992 unter Winnie Schäfer wartet der KSC auf einen Erfolg auf dem Betze.

Personell sieht er vor dem Aufeinandertreffen mit dem FCK nicht so gut aus. Neben Daniel O’Shaughnessy, Tim Rossmann, Efe-Kaan Sihlaroglu, Eren Öztürk tut den Badenern vor allem der Ausfall von Routinier Lars Stindl weh. Kapitän Jerome Gondorf befindet sich derweil auf Abschiedstour. Der 35-Jährige kündigte am letzten Sonntag sein Karriereende nach dieser Saison an.

Frühere Duelle

Zum 65. Mal stehen sich beide Klubs am Samstag gegenüber. Bereits 26 Mal teilte man sich die Punkte. In Sachen Siege steht es bislang 23:15 für den FCK, der auch das letzte Heimspiel im November 2022 durch Tore von Terrence Boyd und Kenny Redondo mit 2:0 gewann.

Fan-Infos

Es wäre mehr als verwunderlich, wenn die Sicherheitskräfte bei diesem Spiel nicht groß aufziehen würden. Zumindest die Mitteilungen der vergangenen Tage weisen darauf hin. Das Fritz-Walter-Stadion könnte mit 49.326 Zuschauern ausverkauft melden, darunter rund 5.000 Fans aus Karlsruhe. Im FCK-Ticketshop gibt es noch wenige hundert Restkarten auf der Osttribüne. Die Tageskassen öffnen ab 10:00 Uhr, sollten bis dahin noch Tickets verfügbar sein.

Bei der An- und Abreise wird es seitens der Polizei zu einer Sperrung des Elf-Freunde-Kreisels für Fußgänger und den Autoverkehr kommen. Allgemein wird eine frühzeitige Anreise empfohlen. Beachtet werden sollte darüberhinaus, dass von Stadt, Polizei und Verein ein Alkoholverbot in Teilen der Stadt und des Stadions verfügt wurde. Die Bahn bietet für die Hin- und Rückfahrt zusätzliche Züge an. Informationen dazu und vieles Weitere rund um das Spiel findet ihr in den vom FCK veröffentlichten Fan-Infos. Stadionöffnung ist am Samstag um 11:00 Uhr.

Vor dem Anpfiff wird es eine Schweigeminute für den in der Nacht auf Dienstag leider zu früh verstorbenen Andreas Brehme († 63) geben. Zudem wird die Mannschaft mit Trauerflor spielen und der Verein plant noch weitere Aktionen.

O-Töne

FCK-Trainer Friedhelm Funkel: "Es ist eine angespannte Tabellensituation, überhaupt keine Frage. Wir wollen gute Ergebnisse erzielen. Aber Fußball macht Spaß. Es kommen 50.000 Zuschauer, die uns sehen wollen. Das müssen wir aufsaugen und auf den Platz bringen. Gerade auf dem Betzenberg müssen wir auch Emotionen zeigen."

KSC-Trainer Christian Eichner: "Wer die lange Tradition zwischen Karlsruhe und Kaiserslautern kennt, weiß, dass diese Spiele aus dem normalen Programm heraustreten. Es wird ein super Fußballspiel werden, vor rund 50.000 Fans und mit einer gesunden Rivalität."

Daten und Fakten

Voraussichtliche Aufstellung:

1. FC Kaiserslautern: Krahl - Zimmer, Kraus, Elvedi, Redondo (Touré) - Kaloc, Tomiak - Opoku, Ritter, Tachie - Ache

Es fehlen: Hercher (Hüftprobleme), Klement (Muskelverletzung), Puchacz (Gelb-Sperre), Ronstadt (Oberschenkelverletzung), Zuck (Kreuzbandriss)

Karlsruher SC: Drewes - Jung, Franke, Bormuth, Herold - Gondorf, Rapp - Brosinski, Nebel, Wanitzek - Matanovic

Es fehlen: O’Shaughnessy (Reha nach Hüft-OP), Öztürk (Knieverletzung), Rossmann (Hüft-OP), Sihlaroglu (Kreuzbandriss), Stindl (Hämatom in der Wade)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

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